Klaus Kirchgässner (* 25. Dezember 1931 in Mannheim; † 9. Juli 2011 in Konstanz) war ein deutscher angewandter Mathematiker, der sich mit Dynamischen Systemen befasste.
Kirchgässner studierte von 1951 bis 1956 Mathematik und Physik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, wurde dort 1959 in Mathematik bei Henry Görtler promoviert und habilitierte sich 1966. Danach war er Professor an der Universität Bochum und ab 1972 an der Universität Stuttgart, wo er den Lehrstuhl für Angewandte Mathematik leitete und 1998 emeritierte. Auch danach blieb er wissenschaftlich aktiv.
Er befasste sich mit dynamischen Systemen, Bifurkationstheorie und hydrodynamischer Stabilität, zum Beispiel mit der Theorie der Wasserwellen. Er ist für die Methode der Reduktion auf die räumliche Zentrumsmannigfaltigkeit bekannt (spatial center manifold reduction).
Er war Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (1996), korrespondierendes Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und Ehrenmitglied der International Society for the Interaction of Mechanics and Mathematics (ISIMM) und der Gesellschaft für Angewandte Mathematik und Mechanik (GAMM), deren Präsident er 1980 bis 1983 war. Bis 2001 war er Präsident der Gesellschaft für Mathematische Forschung Oberwolfach. 1987 bis 1993 war er im Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Im Jahr 1993 erhielt der den Max-Planck-Forschungspreis.
Literatur
- Willi Jäger: Klaus Kirchgässner (26.12.1931 – 9.7.2011). In: Jahrbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften für das Jahr 2011. Heidelberg 2012, S. 210–212 (online).
- Alexander Mielke, Geneviéve Raugel, Jürgen Scheurle: In Memoriam Klaus Kirchgässner. In: The Journal of Dynamics and Differential Equations. 27, 2015, S. 335–342 (online).