Klaus Roenspieß (* 23. Januar 1935 in Berlin; † 12. Juni 2021 in Berlin) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Leben
Nach seinem Schulbesuch schloss Klaus Roenspieß 1953 eine Lehre als Gebrauchswerber ab. Schon früh begeisterte er sich für Malerei. Zur Vorbereitung eines Studiums zeichnete er in den Straßen Berlins und besuchte Abendveranstaltungen an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Dort studierte er 1954/55 unter anderem bei Herbert Behrens-Hangeler. In dieser Zeit lernte er auch den Maler Helmut Symmangk kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Da ihm an der Hochschule ein entwicklungsförderndes Klima fehlte beschloss er nach einem Jahr, das Studium aufzugeben und sich autodidaktisch weiterzubilden. Hierbei besuchte er oft die Galerie des 20. Jahrhunderts in der Berliner Jebensstraße auf und studierte die kunstgeschichtlichen Arbeiten von Werner Haftmann. Ab 1961 arbeitete er freischaffend.
1972 begann Klaus Roenspieß, auch grafisch zu arbeiten. Zunächst entstanden zahlreiche Radierungen, später Holzschnitte und Lithografien. Weitere thematische Anregungen gaben ihm 1980 und 1982 Reisen nach Paris, wo er sich mit der französischen Malerei intensiv auseinandersetzte.
Arbeiten von Klaus Roenspieß befinden sich unter anderem im Besitz des Kulturhistorisches Museums Magdeburg, der Berliner Nationalgalerie, des Märkischen Museums (heute Stiftung Stadtmuseum Berlin) und zahlreicher privater Sammler. Er lebte und arbeitete in Berlin.
Klaus Roenspieß war Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR. 1982 und 1987 wurden Arbeiten von ihm auf der Kunstausstellung der DDR ausgestellt.
Sein Grab befindet sich auf dem Berliner Friedhof I der Georgen-Parochialgemeinde.
Zitat
„Roenspieß gibt karge Innenbilder dieser Stadt in gefaßter, verhaltener Expressivität, durchtränkt von Melancholie, Sehnsuchtslandschaften, die Erinnerung beschwören und in denen Fülle die Leere bezwingt. Darin ist Roenspieß der Romantiker unter den Gefährten seiner Generation... Er ist ein Tektoniker der Innerlichkeit.“ (Roland März)
Werke (Auswahl)
- 1957 Landschaft mit Schornstein (Öl auf Pappe)
- 1980 Berliner Landschaft (Öl auf Leinwand)
- 1980 Jahnpark (Farbholzschnitt)
- 1985 Stadtbäume (Öl auf Leinwand)
- 1993 Tiergarten (Öl auf Leinwand)
- 2004 Brühlsche Terrasse (Öl auf Leinwand)
Ausstellungen (Auswahl)
- 1978 Berlin, Galerie am Prater
- 1980 Kulturhistorisches Museum Magdeburg (mit Lothar Böhme, Siegfried Krepp und Hans Vent)
- 1984 Dresden, Galerie Nord
- 1985 Berlin, Galerie im Alten Museum
- 1986 Altenburg, Lindenau-Museum
- 1988 Hoyerswerda, Galerie Carl Blechen
- 1989 Cottbus, Galerie Carl Blechen und Neubrandenburg, Torgalerie
- 1990 und 1993 Berlin, Galerie Rotunde im Alten Museum
- 1995 Berlin, Galerie Mitte
- 1996 Bad Steben, Grafik Museum Stiftung Schreiner
- 1998 Berlin, Galerie Parterre Berlin und Sophienedition
- 2005 Berlin, Galerie im Turm
- 2010, 2012 und 2015, Berlin, Galerie der Berliner Graphikpresse
- 2013 Magdeburg, Kunstwerkstatt e. V. und Atelier M
- 2019 Radeberg, Galerie Klinger
- 2021 Berlin, Galerie der Berliner Graphikpresse ("Klaus Roenspieß in memoriam")
Literatur
- 1991 Lothar Lang: Berliner Montmartre – Künstler vom Prenzlauer Berg (Verlag Rütten & Loening Berlin, ISBN 3352004412)
- 1993 Klaus Roenspieß: Malerei (Katalog der Galerie Rotunde, Altes Museum)
- 2012 Kathleen Krenzlin, Monika Meiser: Klaus Roenspieß: Malerei 1957-2011 (Lukas Verlag Berlin, ISBN 3867321221)
Weblinks
- Literatur von und über Klaus Roenspieß im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Glückliches Wiedersehen, Artikel in der Berliner Zeitung vom 14. Juni 2000
- Faltblatt zu der Ausstellung in der Galerie Parterre (PDF; 344 kB), 2005
Einzelnachweise
- ↑ Ingeborg Ruthe: Karge Innenbilder Berlins: Der Maler Klaus Roenspieß ist gestorben. In: Berliner Zeitung. 18. Juni 2021, abgerufen am 18. Juni 2021.
- ↑ Kathleen Krenzlin und Monika Meiser: Klaus Roenspieß - Malerei 1957-2011 Lukas Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86732-122-8, S. 127.
- ↑ Bernd Goldammer: Künstler stellen in der Galerie Klinger aus. In: Sächsische Zeitung. 22. Mai 2019, abgerufen am 14. Juni 2021.