Die Klebelsberg zu Thumburg (auch Kleblsperg) sind ein aus Tirol stammendes böhmisches Adelsgeschlecht, welches 1669 von Kaiser Leopold I. in den Freiherrenstand und 1702 bzw. 1733 in den Grafenstand erhoben wurde.

Geschichte

Leonhard I. (Lienhard) Khlebelsperger (* vor Mai 1555) erscheint urkundlich 1500 in Sterzing. 1526 besaß er daselbst das Bürgerrecht und ein Haus, war auch brixnerischer Küchenmeier und Miteigentümer der Thumburg bei Elzenbaum, 1546 Bürgermeister von Sterzing, und erhielt am 3. September 1550 zu Augsburg für seine Verdienste im Türkenkrieg von Kaiser Karl V. den rittermäßigen Reichsadelsstand. Seine Nachkommen waren vorerst brixnerische Meier auf Thumburg. Hans II., Leonhards I. ältester Sohn, bekleidete 30 Jahre lang das Amt des Steuereinnehmers am Eisack. Reichsadelsbestätigung und Wappenvereinigung mit dem der Katzelohr von Fragspurg und Luseneck zu Wolkersdorf am 19. August 1631 für Hans Leonhard Khlebelsberg.

Johann Ulrich von Kleblsperg, Oberlieutenant, wurde am 25. November 1669 der Freiherrenstand verliehen. Franz Niklas Freiherr von Klebelsberg wurde am 23. Dezember 1702, Maximilian Lambert Freiherr von Klebelsberg am 29. Dezember 1733 in den Grafenstand erhoben. Die Klebelsberg dienten in der Armee und waren auch regionale Beamte (Kreiskommissar). Die tirolische Linie Klebelsberg teilte sich Mitte des 18. Jahrhunderts. In Bozen bewohnt die Familie Klebelsberg den Ansitz Compil, auch Ansitz Klebelsberg genannt.

Im Königreich Böhmen gehörte Třebívlice zum Familienbesitz.

Persönlichkeiten

Wappen

Adelswappen

Gespalten: vorn sprechendes Wappenbild: in Gold auf schwarzem Dreiberg zwei Kleeblätter mit 8-förmig verschlungenen Stängeln; hinten in Rot ein silberner Greif. Auf dem gekrönten Helm mit rechts schwarz-goldenen, links rot-silbernen Helmdecken ein gekrönter, rotgekleideter Jungfrauenrumpf zwischen offenem, rechts golden-schwarz, links rot-silbern geteiltem Flug.

Ritterwappen

Ein vierfeldiges Schild, 1 und 4 Feld blau, ein schräglinker weißer Balken mit drei Pfeilen darauf. Im Feld 2 und 3 in gold eine aufspringende naturfarbene Meerkatze. Im Herzschild zwei Ranken mit zwei Kleeblättern auf einem Hügel. Oben zwei gekrönte offene Helme, auf dem rechten drei Pfeile, nach oben, links und rechts schräg nach oben zeigend; links zwei Flügel, weiß-rot und gold-schwarz, und in der Mitte ein Mädchen mit Krone ohne Arme. Die Helmdecken sind rechts blau und gold, links schwarz und blau vermischt (genaue Beschreibung siehe Grafenwappen).

Grafenwappen

Wappen quadrierter Schild mit Mittelschild. Mittelschild der Länge nach geteilt, rechts in Rot ein linksgekehrter auf zwei Türkenköpfen stehender silberner Greif, links in Gold auf grünem dreispitzigen Hügel zwei grüne Kleeblätter, welche mit ihren sich kreuzenden Stängeln gegeneinander gebogen sind. 1 und 4 in Silber drei rote schrägrechte Balken; 2 und 3 in Rot ein silberner schrägrechter Balken, welcher mit drei roten hintereinander stehenden Pfeilen mit zerbrochenen Schäften belegt ist. Auf der Grafenkrone erheben sich drei gekrönte Helme. Der rechte trägt einen einwärtsgekehrten wachsenden Greif, welcher in jeder Kralle einen Türkenkopf hält. Auf dem mittleren Helm steht zwischen zwei Adlersflügeln, von denen der rechte von Gold und Schwarz, der linke von Rot und Silber quer geteilt ist, der rot gekleidete Rumpf eines gekrönten Mädchens mit langem, an beiden Seiten herabhängendem Haar und mit silberner Leibbinde. Der linke Helm ist mit drei roten, die Spitzen nach oben kehrenden Pfeilen besetzt, deren mittlerer gerade in die Höhe steht, die beiden anderen aber in Form eines Andreaskreuzes darüber gelegt und mit einem roten Band zusammengebunden sind. Die Decken des rechten und linken Helms sind rot und silbern und die des mittleren schwarz und golden.

Literatur

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Einzelnachweise

  1. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser, Gotha 1941, S. 252–254.
  2. (In der Literatur kommt als Datum auch 3. September 1530 vor.) Rudolf von Granichstaedten-Czerva: Brixen: Reichsfürstentum und Hofstaat, 1948, S. 218; Anton Dörrer: Sterzinger Heimatbuch, 1965, S. 472.
  3. Constantin von Wurzbach: Klebelsberg, die Grafen, Genealogie. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 12. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1864, S. 29 f. (Digitalisat).
  4. Anton Dörrer: Sterzinger Heimatbuch, 1965, S. 472.
  5. Österreichisches Staatsarchiv: AT-OeStA/AVA Adel RAA 216.42, -Katzelohr zu Fragpurg (Katzeloher), Benedict, Caspar, Vettern: Wappenbesserung im Adelsstand durch Vereinigung mit jenem des verstorbenen Rittmeisters Bartholomäus Proy, mit Rotwachsfreiheit, zu Wien am 3. September 1583.
  6. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band 91 der Gesamtreihe, Limburg an der Lahn 1987, S. 256–257.
  7. Jos Riccabona: Die Familie Riccabona: ihr Wirken in Alt-Tirol, in der Öffentlichkeit und im Stillen. 1996, S. 91.
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