Klein Bierstedt Gemeinde Rohrberg | ||
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Koordinaten: | 52° 43′ N, 11° 1′ O | |
Höhe: | 44 m | |
Fläche: | 2,91 km² | |
Einwohner: | 45 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 15 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Oktober 1937 | |
Eingemeindet nach: | Bierstedt | |
Postleitzahl: | 38489 | |
Vorwahl: | 039007 | |
Lage von Klein Bierstedt in Sachsen-Anhalt | ||
Klein Bierstedt mit Fachwerkkirche |
Klein Bierstedt ist ein Ortsteil der Gemeinde Rohrberg im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt, Deutschland.
Geographie
Das Dorf Klein Bierstedt liegt etwa zwei Kilometer nordwestlich der Gemeinde Rohrberg und 17 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark.
Nachbarorte sind Hohengrieben im Nordwesten, Groß Bierstedt im Nordosten, Rohrberg im Südosten und Stöckheim im Südwesten.
Geschichte
Mittelalter bis Neuzeit
Klein Bierstedt wurde ursprünglich als kleines Sackgassendorf mit Kirche angelegt, wie auf dem Urmesstischblatt von 1823 zu erkennen ist.
Als erste urkundliche Erwähnung von Klein Bierstedt gilt die Nennung von Biersted scilicet Teutonico oder Bierstidde scilicet teutonico aus dem Jahre 1304, als Friedrich, Bischof von Verden die beiden Kirchen in Bierstedt weiht. Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Dutschen Birstede aufgeführt.
Weitere Nennungen sind 1591 Deüdsche Biehrstede, 1608 Teutsch Bierstedt und schließlich 1804 Klein Bierstedt, ehedem Deutsch Bierstedt.
Lafrohnberg und Burg Bierstedt
Bei Klein Bierstedt auf dem Lafronberg soll sich eine Burganlage befunden haben, eine Wald- oder Sumpfburg. 1352 wird diese noch erwähnt, danach folgte die Belagerung und Zerstörung.
Der Lafrohnberg ist eine kaum sichtbare Erhöhung am Feldweg von Klein Bierstedt nach Rohrberg, etwa 300 Meter südsüdöstlich des Dorfes. Es sind keine Befestigungsspuren mehr erhalten. Um 1870 soll die Anlage der früheren Burg noch erkennbar gewesen sein. Es muss sich um eine verhältnismäßig kleine Burg gehandelt haben, die in kreisförmigem Grundriss inmitten sumpfiger Wiesen lag, also eine Wasserburg. Später fand man auch Mauerreste, die wahrscheinlich als Unterbau für einen hölzernen Oberbau gedient haben.
Der Historiker Peter Rohrlach bemerkt dazu: „Ob das 1352 urkundlich genannte Schloß Berstede zu dessen Eroberung sich die von Bartensleben und die von der Schulenburg mit dem Herzog von Braunschweig-Lüneburg verbanden, etwas mit diesem Bierstedt zu tun hat, mag zweifelhaft sein.“
Eingemeindungen
Klein Bierstedt und Groß Bierstedt gehörten ursprünglich zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lagen sie im Kanton Beetzendorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kamen sie 1816 in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel im Regierungsbezirk Magdeburg in der Provinz Sachsen in Preußen.
Am 1. Oktober 1937 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Klein Bierstedt und Groß Bierstedt zu einer Gemeinde mit dem Namen Bierstedt. Durch den Zusammenschluss der Gemeinde Bierstedt mit anderen Gemeinden zur neuen Gemeinde Rohrberg am 1. Januar 2009 kamen beide Ortsteile zu Rohrberg.
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1925:
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Klein Bierstedt gehörte früher zur Pfarrei Rohrberg. Im Jahre 2003 wurden die Kirchengemeinden Rohrberg, Groß- und Klein Bierstedt, Mellin, Stöckheim, Tangeln und Püggen zum Kirchspiel Rohrberg vereinigt, das heute betreut wird vom Pfarrbereich Beetzendorf im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Klein Bierstedt ist ein Neubau aus dem 20. Jahrhundert. Die ursprüngliche Kirche war 1304 geweiht worden, ist aber zwischen 1904 und 1908 eingreifend umgebaut worden. Sie ist im Kern ein Rechtecksaal. Der quadratische Westturm hat ein Fachwerkobergeschoss und ein Zeltdach. Die Kirche ist eine Filialkirche der Kirche in Rohrberg.
- Der Friedhof liegt westlich des Dorfes.
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 219–221, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 154 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 326, 16. Klein-Bierstedt oder Deutsch-Bierstedt (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 6 7 8 Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 219–221, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- 1 2 Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
- 1 2 Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ in einer Abschrift im Schulenburgischen Archiv der früheren Propstei Salzwedel: Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 307 (Digitalisat).
- 1 2 in einer Abschrift im Kirchenbuch von Groß Bierstedt, in: Hans-Egbert Klaeden: Beiträge zur Geschichte des Dorfes Groß-Bierstedt. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 60. Jahresbericht, 1969, S. 46–47 (altmark-geschichte.de [PDF; 5,2 MB]).
- ↑ Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 408 (uni-potsdam.de (Memento vom 26. April 2019 im Internet Archive)).
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Berlin 1804, S. 367 (Digitalisat).
- ↑ Die Gemeinde Bierstedt. Ein ruhiges und schmuckes Dorf abseits des hektischen Lebens. In: Verwaltungsgemeinschaft Beetzendorf-Diesdorf (Hrsg.): Findling: Amtsblatt mit Informationsteil. 2. Jahrgang, Nr. 2. Beetzendorf 7. Februar 2008, S. 3 (beetzendorf-diesdorf.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 31. Mai 2023]).
- ↑ Hans-Egbert Klaeden: Beiträge zur Geschichte des Dorfes Groß-Bierstedt. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 60. Jahresbericht, 1969, S. 57–60 (altmark-geschichte.de [PDF; 5,2 MB]).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 25. Berlin 1863, S. 328–330 (Digitalisat).
- ↑ Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1937, ZDB-ID 3766-7, S. 92.
- 1 2 3 Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 154 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- 1 2 Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- 1 2 Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 100 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Beetzendorf. In: ekmd.de. Abgerufen am 31. Mai 2023.
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 254.
- ↑ Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band 10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 567.