Marktgemeinde
Großpetersdorf
WappenÖsterreichkarte
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberwart
Kfz-Kennzeichen: OW
Fläche: 31,36 km²
Koordinaten: 47° 14′ N, 16° 19′ O
Höhe: 311 m ü. A.
Einwohner: 3.612 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 115 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7503
Gemeindekennziffer: 1 09 05
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 36
7503 Großpetersdorf
Website: www.grosspetersdorf.at
Politik
Bürgermeister: Harald Kahr (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(25 Mitglieder)
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Großpetersdorf im Bezirk Oberwart
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Großpetersdorf (kroatisch Veliki Petrštof; ungarisch Nagyszentmihály, Nagynémetszentmihály, Romani Simeha) ist eine Marktgemeinde mit 3.560 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Oberwart im Burgenland in Österreich. Der Anteil der Burgenlandungarn und der Burgenlandkroaten beträgt jeweils etwa 2,0 %.

Geographie

Geografische Lage

Das Gemeindegebiet liegt im Südburgenland und erstreckt sich nördlich der Pinka über die Niederungen und Anhöhen des Zickenbach- und des Tauchenbachtales. Der Hauptort Großpetersdorf befindet sich am flachen Kamm dieser Anhöhe.

Gemeindegliederung

Ortschaften der Marktgemeinde Großpetersdorf
Deutscher
Ortsname
Ungarischer
Ortsname
Kroatischer
Ortsname
Romani-
Ortsname
Fläche
ha
Einwohner
(Stand 1. Jänner 2023)
GroßpetersdorfNagyszentmihályVeliki PetrštofSimeha1769,712724
KleinpetersdorfKisszentmihályMali Petrštof-250,61255
KleinzickenKisciklényMali Cikljin-141,53103
MiedlingsdorfMéremMilištrof-415,48205
WelgersdorfVelegeVelegajVelegaja558,33325

Geschichte

Die erste sichere Erwähnung des Ortes Großpetersdorf stammt aus einer Urkunde des ungarischen Königs Ladislaus IV. aus dem Jahre 1273. Aus dem Jahre 1539 stammt ein Urbar, in dem der Ort als „Pettersdorf“ erwähnt wird. Die Markterhebung muss nach Urkunden vor dem Jahr 1565 erfolgt sein. Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts findet eine von den Grafen Batthyány durchgeführte Ansiedelung von Kroaten in „Kleinpetersdorf“ statt. Bei der in den Jahren 1782 bis 1785 erfolgten josephinischen Landaufnahme wurde die Gemeinde als „Markt Gros Petersdorf oder Nemet Sz. Mihaly“ benannt. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Nagyszentmihály verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen.

Am 26. März 1921 wurde der inkognito reisende Kaiser Karl I. bei einem kurzen Aufenthalt in Großpetersdorf erkannt und von der Bevölkerung freudig begrüßt. Karl war in Begleitung des Rotenturmer Grafen Thomas Erdődy auf dem Weg nach Szombathely, bei seinem letztendlich erfolglosen Bemühen, im Zuge des ersten Restaurationsversuches seine Königswürde in Ungarn wiederherzustellen.

Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Großpetersdorf und seine Umgebung zum Kampfgebiet. 1971 wurde die Gemeinde Jabing infolge des In-Kraft-Tretens des Burgenländischen Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes an Großpetersdorf angeschlossen. 1992 trennten sich Großpetersdorf und Jabing per Gemeinderatsbeschluss wieder. Marktgemeinde ist Großpetersdorf seit 2000 (durch LGBl.Nr. 18/2000).

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

  • Pinkatalbahn: Momentan ist Großpetersdorf Endbahnhof. Bis Rechnitz gibt es Nostalgiezüge. In Planung bzw. Überlegung ist eine weitere Verlängerung der Strecke ins ungarische Szombathely (dt. Steinamanger).
  • Von 1920 bis ca. 1933 gab es eine schmalspurige Waldbahn nach Rumpersdorf, die hauptsächlich dem Holztransport diente.

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2022
 %
60
50
40
30
20
10
0
52,16
(+1,32)
38,76
(−0,38)
5,38
(−0,40)
3,70
(−0,53)
2017

2022


Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 25 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022 2017 2012 2007 2002 1997
Sti. % M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M.
SPÖ 1183 52,16 14 111750,8413 112949,3713 141659,1215 135358,0415 1.38960,2916
ÖVP 879 38,76 10 86039,1410 90539,5710 97940,8810 97841,9610 77133,468
FPÖ 122 5,38 1 1275,781 1315,731 nicht kandidiert nicht kandidiert 1446,251
Grüne 84 3,70 0 934,231 1225,331 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlberechtigte 3494 3283 3289 3334 3267 3050
Wahlbeteiligung 69,18 % 73,99 % 75,31 % 77,77 % 80,93 % 83,90 %

Bürgermeister

Bürgermeister ist Harald Kahr (SPÖ). Bei der Wahl 2022 erhielt er 50,53 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang und wurde damit zum Bürgermeister von Großpetersdorf gewählt.

Ehemalige Bürgermeister

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

Literatur

Commons: Großpetersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 81.
  2. Gemeinde Großpetersdorf: Die Gemeinde in Zahlen (Memento des Originals vom 7. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 11. Jänner 2011)
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  4. Paul Szemere, Erich Czech: Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand. Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten. Die Memoiren des Grafen Tamas von Erdödy., Seite 229 bis 230, Zürich – Leipzig – Wien, Amalthea, 1931
  5. Aufenthalt von Kaiser Karl in Westungarn im März 1921, Webseite regiowiki.at, abgerufen am 22. Jänner
  6. Landesgesetzblatt für das Burgenland 44/1970: Gesetz vom 1. September 1970 über Gebietsänderungen von Gemeinden (Gemeindestrukturverbesserungsgesetz) (PDF-Dokument; abgerufen am 1. Jänner 2018)
  7. 1 2 Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 12. Oktober 2022.
  8. Land Burgenland: Wahlergebnis Großpetersdorf 2017 (abgerufen am 6. Jänner 2018)
  9. Land Burgenland: Wahlergebnis Großpetersdorf 2012 (abgerufen am 6. Jänner 2018)
  10. Land Burgenland: Wahlergebnis Großpetersdorf 2007 (abgerufen am 6. Jänner 2018)
  11. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Großpetersdorf 2002 (abgerufen am 6. Jänner 2018)
  12. Bürgermeister. Gemeinde Großpetersdorf, abgerufen am 19. Oktober 2022.
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