Das Kloster Kanalon (griechisch Ιερά Σταυροπηγιακή Μονή των Κανάλων Iera Stavropigiaki Moni ton Kanalon) ist im Olymp-Massiv, im Nordosten der griechischen Region Thessalien gelegen. Es handelt sich um ein Stauropegion, ist also direkt dem Patriarchen von Konstantinopel (Istanbul) unterstellt. Vor den Klöstern Ephraim, Agia Triada, Sparmoy und Agios Dionysios ist es das älteste Kloster der Olymp-Region.

Lage

Das Kloster liegt an der Straße, die Leptokarya mit Karya verbindet, oberhalb des Flusses Ziliana. Die Entfernung nach Leptokarya beträgt 18 km, die Entfernung (Luftlinie) zum antiken Leibethra beträgt 7 km.

Name

Der Name des Klosters Kanalon bezieht sich auf vier Wildbäche in der näheren Umgebung, die als kanalia (κανάλια) für Kanäle bezeichnet werden.

Geschichte

Im Jahr 1055 haben die Mönche Damianos und Joakim diesen Ort gewählt, um ein Kloster zu bauen und es der Geburt der heiligen Mutter Gottes zu widmen. Der französische Archäologe Léon Heuzey datierte die Gründung des Klosters auf das 10. Jahrhundert. Es liegt rund 820 m hoch und ist von Wald umgeben. Über die ersten Jahrhunderte der Existenz gibt es keine Aufzeichnungen. Eine Inschrift aus dem Jahr 1638 ist der älteste erhaltene Hinweis, der existiert. Damals wurden die Fresken in der Kapelle der Allerheiligen gemalt. Die Anlage bestand damals weiterhin aus dem Refektorium und dem Katholikon. 1681 kam eine Kapelle hinzu, die dem Heiligen Dimitrios gewidmet wurde. Der Westflügel, in dem sich heute die Zellen der Bewohnerinnen befinden, wurde erst später erbaut.

Die Blütezeit des Klosters lag im 17. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert hatte es schwere Zeiten zu überstehen. Es wurde überfallen und geplündert. 1881 stürzte das Katholikon aus unbekannten Gründen ein. Ein erster Versuch die Kirche nach Plänen des Architekten Stamatis wieder aufzubauen schlug fehl. Sie stürzte wieder ein. Zwei Jahre später wurde sie nach Plänen des Architekten Efthymios Milios auf den alten Fundamenten wieder errichtet. Im Jahr 1930 verließen die letzten Mönche das Kloster. Es wurde aufgegeben und begann zu zerfallen. Erst im Jahr 2001 wurde das Kloster wieder von Nonnen bezogen.

Gegenwart

Das Kloster ist dauerhaft von Nonnen bewohnt. Die Renovierungsarbeiten sind weitgehend abgeschlossen, die Malereien in der Kapelle des Heiligen Dimitrios sollen restauriert werden (Stand Oktober 2018).

Literatur

  • Iera Mitropolis Elassonas: Iera Stavropigiaki Moni Genesiou tis Theotokou Kanalon. Hrsg.: Der Metropolit von Elassona Basileios, Elassona

Anmerkungen

  1. Ιερά Μονή Παναγίας Κανάλων – Καρυάς Ολύμπου (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (griechisch)
  2. Léon Heuzey: Le mont Olympe et l'Acarnanie: exploration de ces deux régions, avec l étude de leurs antiquités, de leurs populations anciennes et modernes, de leur géographie et de leur histoire. Ministère de l'Instruction publique au ministère de d'État, Paris 1860 Online

Koordinaten: 40° 0′ 12″ N, 22° 27′ 44″ O

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