Knappenberg (Dorf)
Ortschaft
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Hüttenberg  (KG Knappenberg)
Koordinaten 46° 56′ 10″ N, 14° 33′ 54″ Of1
Höhe 1065 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 214 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 179 (1. Jän. 2011f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01393

Barbarasiedlung, Knappenberg
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
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214

Knappenberg ist eine vom früheren Eisenerzbergbau geprägte Ortschaft in der Gemeinde Hüttenberg im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten. Die Ortschaft hat 214 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023).

Lage, Ortschaftsbestandteile

Die Ortschaft liegt im Nordosten des Bezirks Sankt Veit an der Glan, mitten in der Gemeinde Hüttenberg, am Hüttenberger Erzberg, östlich und etwa 300 Höhenmeter oberhalb des Gemeindehauptorts Hüttenberg, auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Knappenberg.

Folgende Hofnamen werden noch im Ort geführt: Binderkeusche (Nr. 8), Zenzwirt (Nr. 27), Fleischbank (Nr. 35), Vereinshaus (Nr. 37), Grassler (Nr. 39), Kerschbaumerkeusche (Nr. 40), Obere Reissenkeusche (Nr. 47). Zur Ortschaft Knappenberg gehören auch die Ortschaftsbestandteile Stoffen und Kreuztratte:

Stoffen

Stoffen liegt nordöstlich des Ortskerns auf mehr als 1200 m ü. A., nahe der Rudolfshöhe. 1873 wurde ein Denkmal zur Erinnerung an einen Besuch des Kronprinzen Rudolf errichtet.

  • 1890: 7 Häuser, 62 Einwohner
  • 1900: 6 Häuser, 53 Einwohner
  • 1910: 6 Häuser, 35 Einwohner
  • 1923: 6 Häuser, 30 Einwohner
  • 1961: 2 Häuser, 6 Einwohner

Kreuztratte

Südöstlich des Ortskerns liegt auf mehr als 1200 m ü. A., am Sattel in Richtung Lölling, einem historischen Versammlungsort der Bergknappen des Hüttenberger Erzbergs, die Kreuztratte, mit Kreutzkeusche (Nr. 76) und Schotterkeusche (Nr. 77).

  • 1890: 3 Häuser, 25 Einwohner
  • 1900: 3 Häuser, 14 Einwohner
  • 1910: 3 Häuser, 8 Einwohner
  • 1923: 2 Häuser, 8 Einwohner
  • 1961: 2 Häuser, 8 Einwohner

Geschichte

Seit Gründung der Gemeinden 1850 gehört Knappenberg zur Gemeinde Hüttenberg.

Das Dorf war lange Zeit kaum mehr als eine ungeordnete Ansammlung von kleinen Knappenkeuschen im Bereich rund um das heutige Schaubergwerk, noch 1864 als „Chaos von Einbauen und Knappenkeuschen“ bezeichnet. 1921 bis 1923 wurde von Siegfried Theiss und Hans Jaksch im Westen des Dorfs die weitläufige Barbarasiedlung errichtet, eines der bedeutendsten österreichischen Siedlungsprojekte der Zwischenkriegszeit.

Der Niedergang des Bergbaus, der 1978 in der Stilllegung des Bergwerks gipfelte, führte zusammen mit Land- und Höhenflucht zu einem starken Bevölkerungsrückgang.

Bevölkerungsentwicklung

Für die Ortschaft, einschließlich von Stoffen und Kreuztratte, ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1869: 83 Häuser, 946 Einwohner
  • 1880: 78 Häuser, 757 Einwohner
  • 1890: 73 Häuser, 711 Einwohner
  • 1900: 70 Häuser, 464 Einwohner
  • 1910: 67 Häuser, 422 Einwohner
  • 1923: 170 Häuser, 587 Einwohner
  • 1934: 557 Einwohner
  • 1961: 62 Häuser, 725 Einwohner
  • 2001: 174 Gebäude (davon 114 mit Hauptwohnsitz) mit 175 Wohnungen und 124 Haushalten; 273 Einwohner und 30 Nebenwohnsitzfälle
  • 2011: 179 Gebäude, 258 Einwohner

In der Ortschaft gibt es 14 Arbeitsstätten (Stand 2011; 2001: 13) und 5 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Stand 2001).

Sehenswürdigkeiten

An Sehenswürdigkeiten gibt es in Knappenberg:

  • Schaubergwerk Knappenberg mit Bergbaumuseum im ehemaligen Grubenhaus
  • Puppenmuseum Helga Riedel
  • Zinngießerei Leikam, die einzige Zinngießerei Österreichs
  • zahlreiche denkmalgeschützte montangeschichtliche Bauten

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Ferdinand Seeland: Der Hüttenberger-Erzberg. in: Jahrbuch des naturhistorischen Landesmuseums von Kärnten. 7. Heft, Klagenfurt 1865. S. 165.
  3. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 60.
  4. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 48.
  5. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 49.
  6. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 66.
  7. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 32.
  8. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 12.
  9. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 12.
  10. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 253.
  11. 1 2 3 Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 107.
  12. 1 2 Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.
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