Die Familie Knorr von Rosenroth ist ein schlesisches Adelsgeschlecht.

Es besteht keine Stammesverwandtschaft zu dem gleichnamigen hessischen Geschlecht, das von der schlesischen Familie den Namen und das Wappen übernahm. Die österreichische Adelsfamilie Knorr dagegen soll der Überlieferung nach eine Linie der Knorr von Rosenroth sein.

Geschichte

Die Stammlinie erscheint erstmals mit Laurentius Knorr, der 1535 als Rat des Herzogs Karl I. von Münsterberg-Oels von Kaiser Maximilian I. mit dem Prädikat „von Rosenroth“ in den Adelsstand erhoben wurde. 1549 erhielt das Geschlecht eine Wappenverbesserung.

Sein Nachfahre Abraham Benedikt Knorr von Rosenroth wird 1635 erwähnt. Er habe sich um Alt Raudten im Herzogtum Wohlau verdient gemacht. Dessen 1636 geborener Sohn Christian Knorr von Rosenroth war als Universalgelehrter Mittelpunkt des Sulzbacher Musenhofes und Übersetzer der Kabbala. 1668 wurde er von Leopold I. in den Freiherrenstand erhoben. Er erwarb das Schloss Großalbershof, wo er 1689 starb.

Christian Knorr von Rosenroths Sohn Johann Christian Knorr von Rosenroth war Legationsrat und Kammerjunker beim Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel und Gesandter auf dem immerwährenden Reichstag in Regensburg. 1710 veräußerte er das Schloss Großalbershof an Marquard Leopold von Schütz. Christian Knorr von Rosenroths Neffe Christian Anton Philipp Knorr von Rosenroth hatte als Landesbestellter der Fürsten und Stände in Ober- und Niederschlesien parlamentarische Aufgaben inne. Er war ebenfalls als Dichter tätig.

Im Juli 2011 erklärte eine als Ehrengast geladene Nachfahrin von Abraham Knorr von Rosenroth im Rahmen einer Feierstunde zum 375. Geburtstag von Christian Knorr von Rosenroth in Großalbershof, dass sie zusammen mit ihrer Schwester die letzte ihres Namens sei. „Es gab immer mehr Töchter als Söhne, die den Namen hätten weitergeben können.“ Im August 2022 besuchte eine andere Nachfahrin Christian Knorr von Rosenroths aus den Niederlanden Großalbershof.

Wappen

Stammwappen
Blasonierung: zweimal geteilt, oben rot, mittig Gold, unten weiß, in der Mitte mit kreuzweisen Stäben belegt. Dabei in jedem blanken Teil eine rote Rose, zusammen vier Rosen. Ein Helm mit rot-weißem Wulst, darauf drei Fahnenstangen mit Fähnchen in den Wappenfarben rot-gold-weiß.
Freiherrenwappen
quadrierter Schild, im Feld 1 und 4 das Stammwappen, in 2 und 3 in Gold ein schräger Holzbalken mit zwei Blättern; Herzschild ein Greif. Drei gekrönte Helme, rechts mit den drei Fähnlein, mittig mit dem Greif, links ein offener Flug mit dem Holzbalken in der Mitte.

Im Buch „Der Schlesische Adel“ von 1728 wird das Wappen wie folgt beschrieben: Ein quadrierter Schild, dessen erstes und viertes Quartier oben rot und unten weiß ist. Dazwischen eine Straße mit kreuzweisen Stäben belegt. Dabei in jedem blanken Teil eine rote Rose, zusammen vier Rosen. Im zweiten und dritten blauen Felde ein roter „Knorren“ (ein abgehauener Stamm mit Wurzeln und Zweigen) mit grünen Blättern.

Auf diesem Schild stehen zwei gekrönte Helme. Der vordere trägt drei Fähnlein, in gelber und roter Farbe mit weißen Stangen. Auf dem anderen Helm ein gelber Adlerflügel, dabei die „Knorren“ wie im Schild. Die vordere Helmdecke weiß und rot, die hintere schwarz und gelb.

Bekannte Familienmitglieder

Literatur

Einzelnachweise

  1. Wurzbach (1864), S. 172.
  2. Knorr von Rosenroth. In: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon: im Vereine mit mehreren Historikern, Band 5; Voigt 1864. S. 168f, abgerufen am 8. Januar 2022.
  3. 1 2 3 Die von Knorr und Rosenroth. In: Der Schlesische Adel, Band 2; Rohrlach 1728. S. 1732f, abgerufen am 8. Januar 2022.
  4. Eintrag im Adelsarchiv, Österreichisches Staatsarchiv Wien
  5. AT-OeStA/AVA Adel RAA 226.13 Knorr von Rosenroth, Christian, pfalzgräflich sulzbachischer Rat, Bestätigung, Bestätigung des dem Laurenz von Rosenroth genannt Knorr dd. 27.07.1549 verbesserten adeligen Wappens, 1668.04.26 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File)). In: www.archivinformationssystem.at. Österreichisches Staatsarchiv, 26. April 1668, abgerufen am 3. März 2022.
  6. Tauschweise Übergabe des Gutes Großalbershof und des Zehnts zu Großenfalz (beide Stadt und Lk Sulzbach-Rosenberg) von Johann Christian Knorr von Rosenroth an Marquard Leopold von Schütz, dann Belehnung des Letzeren. In: www.deutsche-digitale-bibliothek.de. Staatsarchiv Bamberg, 17. Januar 2020, abgerufen am 18. Januar 2022.
  7. Landbestellte. In: Vormalige Akademie der Wissenschaften der DDR, Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Deutsches Rechtswörterbuch. Band 8, Heft 3 (bearbeitet von Heino Speer u. a.). Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0006-6 (adw.uni-heidelberg.de).
  8. Gedenkfeier zum 375. Geburtstag Knorr von Rosenroths in Großalbershof - Ururgroßnichte des ...: "Wichtiges, mahnendes Werk geschaffen". In: www.onetz.de. Sulzbach-Rosenberger Zeitung, 17. Juli 2011, abgerufen am 18. Januar 2022.
  9. Helga Kamm: Eine Holländerin folgt den Spuren ihres berühmten Vorfahren Knorr von Rosenroth. In: www.onetz.de. Sulzbach-Rosenberger Zeitung, 12. August 2022, abgerufen am 20. September 2022.
  10. Knorr v. Rosenroth, auch Freiherren. In: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, 1864. https://digital.ub.uni-duesseldorf.de, abgerufen am 18. Januar 2022.
  11. Samuel Knorr von Rosenroth (1657-1720). In: Sächsische Biografie. Abgerufen am 18. Januar 2022.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.