Kollektivzahlen (Kollektiva) drücken als Zahlwörter die Zusammengehörigkeit – das Kollektivum – der gezählten Objekte aus.

Im Deutschen haben Kollektiva üblicherweise die Form einer Präpositionalphrase (zu zweit). Als veraltet werden Ausdrücke nach dem Muster ‚Nomen + selb+Ordinalzahl‘ (unflektiert) und ‚Nomen + selb+ander‘ (unflektiert, Bedeutung: „zu zweit“) empfunden, wie z. B. Anna selbdritt bzw. Maria selbander.
Daneben existiert noch die Sammelzahl beide, als Rest eines westgermanischen Duals.

Turksprachen

In historischen Turksprachen wie im Kiptschakischen (14. Jahrhundert) scheint eine regelmäßige Suffixbildung nach dem Muster Ordinalzahl+"egü/ağu" existiert zu haben: bir-egü (mit sich selbst), ik-egü ("zu zweit"), üç-egü ("zu dritt"), dörd-egü ("zu viert") usw.
In modernen Turksprachen dagegen ist die Form jedoch kaum mehr produktiv und erscheint quasi lexikalisiert (z. B. Uigurisch: ikegü) oder in stark kontrahierter Form bei den Idiomen der nord-östlichen und nördlich-zentralen Gruppe (z. B.: ekkü:/ekö:, ikü:/ökö:).

Literatur

  1. Abu Hayyan: Kitabu'l-Idrak li-lisani'l Atrak. zit. n. Gerard Clauson: The Turkish Numerals. In: Journal of the Royal Asiatic Society. 1959 S. 19–31.
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