Koltschuhyne | ||
Кольчугине | ||
Basisdaten | ||
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Oblast: | Autonome Republik Krim | |
Rajon: | Rajon Simferopol | |
Höhe: | 101 m | |
Fläche: | Angabe fehlt | |
Einwohner: | 4.481 (2001) | |
Postleitzahlen: | 97551 | |
Vorwahl: | +380 652 | |
Geographische Lage: | 44° 57′ N, 33° 47′ O | |
KATOTTH: | UA01160110010027097 | |
KOATUU: | 0124782901 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Dorf | |
Adresse: | вул. чехова буд. 13 97551 с. Кольчугине | |
Website: | Webseite des Gemeinderates | |
Statistische Informationen | ||
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Koltschuhyne (ukrainisch Кольчугине, russisch Кольчугино Koltschugino, krimtatarisch: Bulğanaq, deutsch ehemals: Kronental) ist ein auf eine krimdeutsche Kolonie zurückgehendes Dorf auf der Krim mit etwa 4500 Einwohnern (2001). Die Ortschaft liegt 25 km westlich von Simferopol.
Geschichte
Die Ortschaft wurde 1810 von Auswanderern aus Baden und Württemberg gegründet und wurde eine der größten Kolonistensiedlungen auf der Krim. Die Kolonisten waren teils Lutheraner und Reformierte, teils Katholiken. Um das Dorf wurde Weizen und Roggen, Obst und Wein angebaut. Im Ort entstanden eine lutherische und eine katholische Kirche und eine Schule. Der Baustil ist – ganz unüblich für die Krim – klassizistisch.
Die Kolonie hatten eine günstige Lage zu den Märkten von Sewastopol und Simferopol, mergelartigen Boden und große Weideflächen, weshalb die Kolonisten mit Schafzucht begannen. Die russische Landwirtschaftszählung von 1917 führt u. a. die Namen Ehrreiser, Zeissler, Morast, Beser, Köhler, Hoffmann, Walzer, Fischer, Miller, Reinhard, Weiss und Schneider als Dorfbewohner auf.
Nachdem die Krim 1921 zur Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik wurde, brachten die Jahre 1921 und 1922 eine Hungersnot. In der allgemeinen Kollektivierung wurden in Kronental 212 Bauernhöfe zur Kolchose „Deutsche Kameraden“ vereinigt. Im Jahre 1926 verließen 16 der Hausbesitzer von Kronental das Dorf und gründeten das neue Dorf Neufeld. Im Jahr 1931 war die Bevölkerung von Kronental bereits gemischt, die Bevölkerung des Dorfes bestand aus 771 Deutschen, 111 Russen, 5 Griechen und 41 anderen. Im Frühjahr 1938 traf Pastor Witt, der zu Besuch in der Kolonie war, mit einer Gruppe von Gläubigen zusammen. Daraufhin wurden Aktivisten der Kirche verhaftet, da sie sich der „Beteiligung an anti-sowjetischer Sabotage“ schuldig gemacht hätten. Mit der Deportation der Deutschen vom 17. bis 20. August 1941 verfielen viele der Gebäude. 1945 wurde das Dorf umbenannt.
Gegenwart
Auf dem Friedhof sind zahlreiche deutsche Namen erhalten. Die Weinherstellung am Ort wird bis heute fortgeführt, u. a. mit einem Wein Kronental.
Historische Aufnahmen
Heutige Aufnahmen
Weblinks
Nachweise
- ↑ Kronental. Abgerufen am 4. Juli 2020.
- ↑ Die Krim entdecken: unterwegs auf der Sonneninsel im Schwarzen Meer, Dagmar Sonderegger. S. 52 (Online).