Die Kopfstandtechnik ist eine Kreativitätstechnik zur Problemlösung bzw. Ideenfindung. Sie basiert auf einer Umkehrung der ursprünglichen Aufgabenstellung. Weil sie mit einer Verfälschung arbeitet, ist sie mit der Provokationstechnik von Edward de Bono eng verwandt.
Die Kopfstandtechnik wird häufig auch Umkehrtechnik oder Flip-Flop-Technik genannt.
Vorgehensweise
Die Methode läuft in vier Schritten ab:
- Die Aufgabenstellung umkehren („auf den Kopf stellen“).
- Lösungen für die umgekehrte Aufgabenstellung finden.
- Diese Lösungen der umgekehrten Aufgabe auf den Kopf stellen.
- Aus den Ergebnissen konkrete Lösungsideen entwickeln.
Weil die umgekehrte Aufgabenstellung ungewöhnlich ist, hemmen etablierte Denkmuster nicht, und die Findung von Lösungsideen fällt dadurch meist leichter.
Beispielanwendung
Die Aufgabenstellung ist, neue Dienstleistungsideen für einen Supermarkt zu entwickeln.
- Frage: Wie könnte eine Umkehrung der Aufgabe lauten? Antwort: Welche Dienstleistung könnten die Kunden dem Supermarkt anbieten?
- Frage: Wie könnte so etwas aussehen? Antwort: Die Kunden putzen den Supermarkt.
- Frage: Was heißt das Gegenteil davon? Antwort: Der Supermarkt hilft den Kunden beim Putzen.
- Frage: Wie könnten wir das erreichen? Antwort: Der Supermarkt vermittelt Schornsteinfeger, Reinigungsdienste, Fensterputzer usw.
Vor- und Nachteile
- Die Umkehrungen können unerwartete und nützliche Einsichten in die Problemstellung liefern.
- Die Kopfstandtechnik läuft oft ins Leere oder produziert Selbstverständlichkeiten als Ergebnis.
Literatur
- Edward de Bono, Serious Creativity: Die Entwicklung neuer Ideen durch die Kraft lateralen Denkens.
- Michael Zopfkopf: VanGundy, Techniques of Structured Problem Solving.
Einzelnachweise
- ↑ Innovationslabor der Universität Magdeburg: Die Kopfstandtechnik – Ideenfindung durch Umkehrung der Aufgabenstellung. 2014
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