Korsische Minze | ||||||||||||
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Korsische Minze (Mentha requienii) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mentha requienii | ||||||||||||
Benth. |
Die Korsische Minze (Mentha requienii), auch Zarte Minze genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).
Merkmale
Die Korsische Minze ist eine immergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze mit scharfem Geruch, die Rasen bildet und bei normalerweise niederliegendem Habitus Wuchshöhen von 3 bis 12 Zentimetern erreicht. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl oder schwach behaart. Sie bildet oberirdische Ausläufer aus. Die sich ausbreitenden Stängel sind fädig.
Sowohl Laubblätter als auch Tragblätter sind gestielt und besitzen einfache Blattspreiten, die 2 bis 7 Millimeter lang werden, rundlich-eiförmig bis elliptisch und am Spreitenrand ganzrandig und gebuchtet sind.
Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Weniger als 6 Blüten stehen in Scheinquirlen beieinander. Sie befinden sich einzeln an Knoten. Die Blüten sind fünfzählig. Die fünf Kelchblätter verwachsen zu einem 1 bis 1,5 (selten bis 2,5) Millimeter langen, kreisel- bis glockenförmigen Kelch mit dreieckig-pfriemlichen Kelchzipfeln. Die fünf hell lilafarbenen Kronblätter sind zu einer geraden Kronröhre und einer nur schwach zweilippigen Krone verwachsen.
Die Früchte sind Zerfallsfrüchte, die sich in hellbraune Klausen mit glatter Oberfläche aufspalten.
Chromosomenzahl
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.
Vorkommen und Gefährdung
Die Korsische Minze kommt auf Korsika, Sardinien und der italienischen Insel Montecristo in lichten Wäldern vor. In West-Europa ist die Art verwildert.
Die Korsische Minze wird in der Roten Liste gefährdeter Arten der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als nicht gefährdet (LC – Least Concern) geführt.
Systematik
Die Korsische Minze wurde 1833 von George Bentham in Labiatarum Genera et Species, Band 2, Seite 182 erstbeschrieben. Synonyme für Mentha requienii sind Audibertia parviflora (Req.) Nyman, Audibertia pusilla Benth., Menthella obovata Gand., Menthella requienii (Benth.) Pérard, Pulegium parviflorum (Req.) Samp., Thymus corsicus Moris (ein formal ungültiger Name), Thymus parviflorus Req. In anderen Quellen wird auch der Name Mentha insularis Req. als Synonym geführt.
Nutzung
Die Korsische Minze wird selten als Zierpflanze für Steingärten und Alpinhäuser genutzt. Sie ist mindestens seit dem 19. Jahrhundert in Kultur.
Korsische Minze ist die Grundlage des Likörs Crème de Menthe.
Belege
Literatur
- Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
- R. M. Harley: Labiatae In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 3: Diapensiaceae to Myoporaceae. Cambridge University Press, Cambridge 1972, ISBN 0-521-08489-X, S. 183–184 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Beschreibung und Schlüssel von Mentha und Mentha requienii, aus dem unveränderten Nachdruck von 2010 (ISBN 978-0-521-15368-3)).
Einzelnachweise
- ↑ Mentha requienii bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- ↑ Mentha requienii. In: Plants of the World Online. Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 15. September 2019.
- 1 2 Mentha requienii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011.1. Eingestellt von: G. de Bélair, 2007. Abgerufen am 19. September 2011.
- ↑ GRIN Taxonomy for Plants. Taxon: Mentha requienii Benth. In: Germplasm Resources Information Network. United States Department of Agriculture - Agricultural Research Service, Beltsville Area, abgerufen am 19. September 2011 (englisch).
- ↑ The Plant List. A working list of all plant species. 1. Januar 2010, abgerufen am 19. September 2011 (englisch, Mentha requienii - Einschätzung von Artennamen mit Synonymen hinsichtlich des Wahrscheinlichkeitsgrades ihrer Gültigkeit).
- ↑ Details for: Mentha requienii. (Nicht mehr online verfügbar.) In: The Euro+Med Plantbase Project. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin-Dahlem, 21. Juli 2010, archiviert vom am 16. Oktober 2013; abgerufen am 19. September 2011 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.