Kraftwerk Braunau-Simbach
Lage
Koordinaten 48° 14′ 42″ N, 13° 0′ 24″ O
Land Deutschland Deutschland
Bayern Bayern

Osterreich Österreich

Oberosterreich Oberösterreich
Ort Braunau
Gewässer Inn
Gewässerkilometer km 61.1
Höhe Oberwasser 349 m ü. NN
Kraftwerk
Eigentümer Österreichisch-Bayerische Kraftwerke AG (ÖBK)
Betreiber Grenzkraftwerke GmbH (GKW)
Bauzeit 1951–1954
Betriebsbeginn 1954
Technik
Engpassleistung 100 Megawatt
Durchschnittliche
Fallhöhe
12.10 m
Regelarbeitsvermögen 550 Millionen kWh/Jahr
Turbinen 4 Kaplanturbinen
Generatoren 4 Drehstrom-Synchrongeneratoren
Sonstiges
Website Braunau-Simbach
Stand 2017

Das Kraftwerk Braunau-Simbach ist ein Laufwasserkraftwerk am unteren Inn, das von der Grenzkraftwerke GmbH (GKW) betrieben wird. Eigentümer des Kraftwerks ist die Österreichisch-Bayerische Kraftwerke AG (ÖBK). Das Kraftwerk befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinden Kirchdorf (Niederbayern) und Braunau am Inn (Oberösterreich). Es ist die erste Staustufe am unteren Inn nach der Mündung der Salzach in den Inn.

Geschichte

Erste Überlegungen, die Wasserkraft des Inns zur Gewinnung von Elektrizität zu nutzen, gehen bis auf das Jahr 1908 zurück. 1938 legte die Siemens-Schuckertwerke AG einen Rahmenplan vor, der für die weitere Entwicklung maßgeblich war. Die Lage der fünf Staustufen am unteren Inn, wie sie während und nach dem Zweiten Weltkrieg verwirklicht wurden, folgt im Prinzip diesem Rahmenplan von 1938.

Mit dem Beginn der Errichtung der Aluminiumhütte Ranshofen im Juli 1938 wurde die Innwerk AG beauftragt, die Kraftwerke Ering-Frauenstein und Egglfing-Obernberg gemäß dem Rahmenplan von 1938 zur Stromversorgung des Aluminiumwerkes zu errichten. Diese Kraftwerke gingen 1942 bzw. 1944 in Betrieb. Der 1942 begonnene Bau des Kraftwerks Braunau-Simbach wurde dagegen nach einigen Monaten eingestellt.

Am 16. Oktober 1950 wurde durch ein Regierungsübereinkommen zwischen Österreich und Bayern die ÖBK mit dem Ziel gegründet, die Wasserkraft am unteren Inn weiter auszubauen. Ein halbes Jahr nach Unterzeichnung des Abkommens wurde mit dem Bau der Staustufe Braunau-Simbach als erstem Kraftwerk der ÖBK begonnen, wobei die bereits während des Krieges getätigten Vorleistungen genutzt wurden. Das Kraftwerk wurde 1954 fertiggestellt.

Konstruktion

Das Kraftwerk besteht aus einer Wehranlage mit fünf Wehrfeldern, einem Trennpfeiler sowie einem Krafthaus mit vier Turbinen und den vier zugehörigen Generatoren.

Die fünf Wehröffnungen sind auf der bayerischen Seite des Inns angeordnet. Jede der fünf Öffnungen ist 23 m breit und jeder der vier dazwischenliegenden Pfeiler misst in der Breite 6 m, d. h. die gesamte Wehrbreite beträgt 139 m. Das Stauziel liegt bei 349 m ü. NN. Die Abmessungen entsprechen dabei denen der Kraftwerke Schärding-Neuhaus und Passau-Ingling.

Wie die übrigen Kraftwerke am unteren Inn verfügt auch die Staustufe Braunau-Simbach über keine Schleuse.

Elektrotechnische Anlagen

Die Stromerzeugung erfolgt durch vier Kaplan-Turbinen mit vertikaler Welle und jeweils max. 24,0 MW Leistung sowie vier direkt gekuppelten Drehstrom-Synchrongeneratoren, die in einem Maschinenhaus untergebracht sind. Das Maschinenhaus befindet sich auf der österreichischen Seite des Inns. Das Polrad eines Generators wiegt 160 t, der Stator wiegt 90 t.

In der Schaltanlage wird die Generatorspannung von 10,5 kV mittels Maschinentransformatoren auf 110 kV hochgespannt. Die Schaltanlage befindet sich auf der österreichischen Seite.

Errichtungskosten

Die Gesamtkosten der Errichtung der Staustufe betrugen 116,5 Mio. DM. Die Kosten sind dabei wie folgt angefallen:

Mio.  %
Grunderwerb 2,1 1,8
Projektierung 2,2 1,9
Bauleitung 1,7 1,5
Baukosten im Stufenbereich 27,9 24,0
Baukosten im Rückstauraum 31,9 27,4
Ufersicherungen unterstrom 1,7 1,4
Maschinelle Ausrüstung 26,7 22,9
Elektrische Ausrüstung 16,7 14,3
Werkssiedlungen 1,0 0,8
Zinsen 4,6 4,0
116,5 100,0
Commons: Laufwasserkraftwerk Braunau-Simbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Laufkraftwerk Braunau-Simbach. Verbund AG, abgerufen am 20. Juni 2017.
  2. Österreichische Zeitschrift für Elektrizitätswirtschaft (ÖZE), 20. Jg., Mai 1967 Heft 5, S. 166
  3. 1 2 ÖZE, 20. Jg., Mai 1967 Heft 5, S. 170–171
  4. 1 2 ÖZE, 20. Jg., Mai 1967 Heft 5, S. 165
  5. ÖZE, 20. Jg., Mai 1967 Heft 5, S. 183
  6. ÖZE, 20. Jg., Mai 1967 Heft 5, S. 175
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