Der Kreuz-Friedhof, auch Kreuzkirchhof, ist ein evangelischer Friedhof im Ortsteil Lankwitz des Berliner Bezirks Steglitz-Zehlendorf.

Er liegt an der Malteserstraße 123–133, unmittelbar neben dem Luther-Friedhof. Neben dem Haupteingang an der Malteserstraße gibt es einen Eingang an der Tambacher Straße. Über den 23.700 m² großen Friedhof führt einer der Berliner Hauptwanderwege, der Nord-Süd-Weg. Die Kinderbegräbnisstätte Tabea ist eine Abteilung auf dem Friedhof. Die Trauerfeiern für Beerdigungen auf dem Kreuzkirchhof finden in der Friedhofskapelle des Lutherkirchhofs statt.

Geschichte

Der Kreuzkirchhof wurde 1930 angelegt, die erste Beerdigung fand am 15. August 1931 statt. Seit den 1950er Jahren steht der Friedhof unter gemeinsamer Verwaltung der drei evangelischen Kirchengemeinden Paul-Schneider, Dreifaltigkeit und Luther (Friedhofsverwaltung der Evangelischen Kirchengemeinden Lankwitz und Luther) und wird inzwischen von der gemeinsamen Friedhofskommission (Friedhofskommission der Evangelischen Kirchengemeinden Lankwitz und Luther) getragen.

Kinderbegräbnisstätte Tabea

Als erste Kinderbegräbnisstätte in Berlin wurde am 24. April 2002 die Begräbnisanlage für fehl- und totgeborene Babys (sogenannte Sternenkinder) sowie verstorbene Kleinkinder (bis zum Kindergartenalter) auf dem Kreuz-Friedhof eröffnet. Namensgeberin ist die biblische Tabea.

Die Anlage ist familiengerecht angelegt, mit Sitzbänken und Buddelkiste. Zentral steht eine Engelsstatue, von der aus sich die Grabfelder sternförmig ausbreiten. Jedes der Kinder hat ein eigenes Grab.

Den Angehörigen, insbesondere den verwaisten Eltern, wird eine individuelle Betreuung durch die Initiatoren geboten. Die Initiatoren sind die Friedhofsverwaltung, die Bestatterin Ruth Strebhardt und der Verein TABEA e. V., dessen Schwerpunkttätigkeit die Trauerbegleitung ist. Schirmherrin war bis zu ihrem Ableben 2010 Hanna-Renate Laurien.

Bedeutung für den Naturschutz

Der Friedhof zeichnet sich, wie auch der benachbarte Luther-Friedhof, mit dem er praktisch eine Einheit bildet, durch einen alten Baumbestand aus; der Übergang zum Luther-Friedhof erfolgt nahezu unmerklich bzw. fließend. Durch die ruhige Lage und die Inselfunktion im städtischen Umfeld haben beide Friedhöfe, wie die innerstädtischen Friedhöfe im Allgemeinen, eine große Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz, nicht zuletzt als Lebens- und Nahrungsraum für nistende Singvögel.

Gräber bekannter Persönlichkeiten

Commons: Kreuz-Friedhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedhöfe der Evangelischen Kirchengemeinden Lankwitz und Luther. (Nicht mehr online verfügbar.) Stiftung Historische Kirchhöfe und Friedhöfe in Berlin-Brandenburg, archiviert vom Original am 18. Januar 2013; abgerufen am 18. März 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Kreuzfriedhof. Verlag Pharus, abgerufen am 18. März 2012.
  3. Paul Hiller: Chronik Lankwitz (= Vorabdruck. Band Nr. 5/6). Wort-& Bild-Specials, Berlin 1989, ISBN 3-926578-19-X, S. 139.
  4. Einzigartig: Begräbnisstätte für Babys und Kleinkinder in Lankwitz. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Stadtteil Zeitung. April 2002, archiviert vom Original am 23. Mai 2008; abgerufen am 18. März 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. TABEA Begräbnisanlage. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webpräsenz des TABEA e. V. Archiviert vom Original am 28. Oktober 2012; abgerufen am 16. September 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Luther- und Kreuz-Friedhof. Website der Mater Dolorosa, 22. Dezember 2016, abgerufen am 9. Juli 2017.
  7. Vgl.: Die Vogelwelt der Berliner Friedhöfe. In: Stiftung Naturschutz Berlin (Hrsg.): Lebensraum Friedhof – Naturschutz auf Friedhöfen (= Grünstift Special. Bd. 23). Berlin 2014, ISBN 978-3-925302-31-2, S. 22–24, abgerufen am 9. Juli 2017 (PDF).
  8. Das Grab ist nach Auskunft der Friedhofsverwaltung vom 3. April 2012 nicht mehr vorhanden (siehe auch Angaben zum Grab von Fritz Freymüller).

Koordinaten: 52° 25′ 10,7″ N, 13° 21′ 25,2″ O

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