Das Kriegsspital in Wiener Neustadt war eine Lazarett­siedlung zur Zeit des Ersten Weltkriegs. Es wurde 1915 an der Pottendorfer Straße errichtet und bestand aus mehreren Holz­baracken, darunter auch eine Kirchenbaracke, aus der die spätere Pfarrkirche Herz Mariä hervorging.

Geschichte

Wiener Neustadt war in den Kriegsjahren 1914 bis 1918 Garnisonsstadt und Zentrum der Offiziers­ausbildung mit dichter militärischer Infrastruktur. Es wurden viele Soldaten ausgebildet und an die Front geschickt. Verwundete Soldaten mussten medizinisch versorgt werden. Dazu errichtete man mehrere Lazarette, von denen das Kriegsspital im Norden der Stadt das bedeutendste war. Hier konnten 1650 Menschen untergebracht werden. In der Barackensiedlung waren Schienen verlegt, um darauf per Hand speziell dafür angefertigte Rollbetten zu schieben und die Soldaten so zu transportieren. Im Kriegsspital verstorbene Soldaten wurden auf dem städtischen Friedhof bestattet.

Heutige Situation

Heute weist nur noch die Straße Am Kriegsspital auf die ehemalige Lazarettstadt hin. Das Gelände ist mit der Döttelbachsiedlung/Döttelbacher Siedlung bebaut, welche zum Stadtteil Josefstadt gehört. Die Bezeichnung der dortigen Wohnungen als „im Kriegsspital“ oder des Areals selbst als „Kriegsspital“ ist jedoch noch weiterhin üblich.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Kriegsspital im Ersten Weltkrieg auf der Website Zeitgeschichte Wiener Neustadt. Abgerufen am 8. Februar 2016.
  2. Zeitabschnitt Erster Weltkrieg auf der Website Zeitgeschichte Wiener Neustadt. Abgerufen am 8. Februar 2016.
  3. Artikel auf der Website der Niederösterreichischen Nachrichten. Abgerufen am 8. Februar 2016.
  4. Artikel auf der Website der Tageszeitschrift Heute. Abgerufen am 11. April 2020.

Koordinaten: 47° 49′ 52,9″ N, 16° 15′ 47,3″ O

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