Kuckelberg
Koordinaten: 51° 1′ N,  9′ O

Lage von Kuckelberg in Bergisch Gladbach

Altes Fachwerkhaus in Kuckelberg 2015

Kuckelberg ist ein Ortsteil im Stadtteil Romaney von Bergisch Gladbach nördlich der Bundesstraße 506.

Geschichte

Die mittelalterliche Siedlungsgründung Kuckelberg, die in Ober- und Unterkuckelberg zerfiel, ist für das Jahr 1400 urkundlich belegt. Bereits 1351 wird ein Hof unter dem Namen Kuchgelenberg erwähnt, womit wahrscheinlich die Siedlung Kuckelberg gemeint ist. Die ursprüngliche Siedlung entwickelte sich in der Frühneuzeit zu einem kleinen Weiler. Das Bestimmungswort Kuckel ist vermutlich aus dem mittelhochdeutschen kukuk hervorgegangen und steht als mundartliche Form für den Vogel Kuckuck.

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Porz, belegt, dass der Wohnplatz 1715 mit drei Höfen als Kuckelberg bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Kukelberg. Aus ihr geht hervor, dass Kuckelberg zu dieser Zeit Teil der Honschaft Combüchen im Kirchspiel Paffrath war.

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Kuckelberg wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Kukelberg und ab der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Kuckelberg verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
JahrEinwohnerWohn-

gebäude

KategorieBemerkung
1822 10HofstelleKukelberg gen.
1830 40Hofstelle
1845 34 6 Hofstelle
1871 20 3 Hofstelle
1885 39 5 Wohnplatz
1895 32 7 Wohnplatz
1905 27 7 Wohnplatz

Kuckelberg war bis zur Abpfarrung Hebborns Anfang des 20. Jahrhunderts Teil der Pfarre Paffrath.

Bergbau

Schon vor über zweitausend Jahren hat in der Umgebung von Kuckelberg Bergbau stattgefunden. Westlich von Kuckelberg kann man heute noch Pingen sehen, die den oberflächennahen Bergbau auf Eisen repräsentieren. Mit dem Beginn der Montanindustrie wurde dort die Grube Prinz Wilhelm verliehen.

Einzelnachweise

  1. Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 104, ISBN 3-9804448-0-5
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  5. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  9. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.

Literatur

  • Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964
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