Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg | |
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Staatliche Ebene | Land |
Stellung | Oberste Landesbehörde |
Gründung | 1952 |
Hauptsitz | Stuttgart |
Ministerin | Theresa Schopper (Grüne) |
Bedienstete | ca. 400 (2013) |
Haushaltsvolumen | 12.538.623.900 Euro (2021) |
Netzauftritt | www.km-bw.de |
Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (kurz Kultusministerium oder KM) ist eine Oberste Landesbehörde. Es ist eines von zwölf Ministerien in der Verwaltung des Landes Baden-Württemberg. Es hat seinen Sitz in der Landeshauptstadt Stuttgart.
Leitung
Ministerin ist seit 2021 Theresa Schopper (Grüne). Staatssekretäre sind seit 2021 Sandra Boser (Grüne) und Volker Schebesta (CDU). Leitender Beamter und Amtschef ist ebenfalls seit 2021 Ministerialdirektor Daniel Hager-Mann.
Geschichte
Die Einrichtung des Ministeriums erfolgte mit der Gründung des Landes Baden-Württemberg am 25. April 1952 als Kultministerium unter Leitung von Gotthilf Schenkel. Der Name geht auf einen Beschluss des Staatsministeriums Württemberg-Baden im September 1945 zurück, die Bezeichnung Kultminister beziehungsweise Kultministerium zu verwenden. Die Umbenennung in Kultusministerium erfolgte erst im August 1954. Bis 1978 hieß es offiziell nur Kultusministerium, anschließend bis 1996 Ministerium für Kultus und Sport. Seither führt es seine heutige Bezeichnung.
Geschäftsbereich
Zum Geschäftsbereich des Kultusministeriums gehören:
- Schulische Bildung und Erziehung, insbesondere
- allgemein bildende Schulen;
- berufliche Schulen;
- Elementarerziehung;
- Privatschulwesen;
- Lehrerausbildung in der zweiten Phase, Pädagogische Fachseminare, Lehrerfortbildung;
- Ausbildungs- und Prüfungsordnungen für die Lehrerausbildung und Durchführung der Lehramtsprüfungen;
- Bildungsforschung;
- Bildungsinformation und Bildungsberatung;
- Fernunterricht;
- überregionale und internationale kulturelle Angelegenheiten;
- Angelegenheiten des Sports, Wandern;
- Jugendpflege;
- Weiterbildung;
- Heimatpflege, Volksmusik und Laienkunst;
- Zentrale Anlaufstelle für das Ehrenamt;
- Landeskuratorium für Bürgerarbeit;
- Beziehungen des Staates zu den Kirchen und sonstigen Religionsgemeinschaften, Staatsleistungen, Kirchensteuerrecht;
- sonstige Angelegenheiten im Bereich von Kultus, Jugend und Sport, soweit nicht ein anderes Ministerium zuständig ist.
Sitz
Die Behörde hat ihren Sitz in Stuttgart. Seit 2012 ist sie im ehemaligen Postquartier in der Thouretstraße untergebracht. Zuvor waren die rund 400 Mitarbeiter über sechs Gebäude verteilt, unter anderem im Neuen Schloss.
Nachgeordnete Dienststellen
Dem Kultusministerium Baden-Württemberg sind unter anderem folgende Dienststellen, Behörden und Einrichtungen unterstellt beziehungsweise zugeordnet beziehungsweise werden von diesem direkt oder indirekt beaufsichtigt:
- Regierungspräsidien Abteilung 7 (Freiburg im Breisgau, Karlsruhe, Stuttgart, Tübingen)
- Seminare für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte und Pädagogische Fachseminare in Baden-Württemberg
- 21 Staatliche Schulämter
- Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW)
- Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL)
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg mit Sitz in Karlsruhe und Stuttgart
- Schulbauernhof Pfitzingen
Historisch waren ihm folgende Behörden und Einrichtungen nachgeordnet:
- Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) mit Sitz in Stuttgart (früher Landesinstitut für Erziehung und Unterricht (LEU)) (aufgelöst 2019)
- Landesinstitut für Schulsport mit Sitz in Ludwigsburg (aufgelöst 2019)
- Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen mit mehreren Standorten (früher staatliche Akademien für Lehrerfortbildung) (aufgelöst 2019)
- Landesakademie für Schulkunst in Schloss Rotenfels (aufgelöst 2019)
- Internationales Institut für Berufsbildung in Mannheim (aufgelöst 2012)
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 3 Findbuch EA 3/101: Kultusministerium: Allgemeine Verwaltung - Einführung. In: Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Landesarchiv Baden-Württemberg, abgerufen am 17. März 2017.
- ↑ RZ_KM_N-Bericht_final.pdf. (PDF; 2,2 MB) Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, 22. Juli 2015, S. 56, archiviert vom am 30. August 2016; abgerufen am 17. März 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Einzelplan 04 – Ministerium für Kultus, Jugend und Sport. (PDF; 6,4 MB) Staatshaushaltsplan für 2020/2021. In: statistik-bw.de. Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg, S. 4, abgerufen am 19. Dezember 2021.
- ↑ Bekanntmachung über die Bildung der Vorläufigen Regierung. In: Gesetzblatt Baden-Württemberg. makrolog - Recht für Deutschland, 28. April 1952, abgerufen am 13. März 2017.
- ↑ Meinrad Schaab, Hansmartin Schwarzmaier (Hrsg.) u. a.: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 4: Die Länder seit 1918. Hrsg. im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Klett-Cotta, Stuttgart 2003, ISBN 3-608-91468-4, S. 550 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ LIT Verlag Münster: Umerziehung in der amerikanischen Besatzungszone. LIT Verlag Münster, 2004, ISBN 978-3-825-87815-3, S. 54 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Findbuch EA 3/602: Kultusministerium: Allgemeinbildendes Schulwesen - Strukturansicht. In: Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Landesarchiv Baden-Württemberg, abgerufen am 13. März 2017.
- ↑ René Spitz: Die politische Geschichte der Hochschule für Gestaltung Ulm (1953-1968); ein Beispiel für Bildungs- und Kulturpolitik in der Bundesrepublik Deutschland. (PDF; 8,65 MB) Philosophische Fakultät an der Universität zu Köln, 1997, S. 76, abgerufen am 13. März 2017: „Das Ministerium hieß bis August 1954 noch „Kult“– Ministerium und erst danach Kultusministerium. Vgl. Leonhard Müller: Das Schulwesen. In: Meinrad Schaab (Hrsg.): 40 Jahre Baden-Württemberg. Aufbau und Gestaltung 1952–1992, 497–528.“
- ↑ Parteipolitische Ämterpatronage in der Ministerialbürokratie der Bundesländer. (PDF; 2,7 MB) Fachbereich für Politik- und Verwaltungswissenschaft der Universität Konstanz, 11. Mai 2005, S. 160, abgerufen am 19. März 2017.
- ↑ Bekanntmachung der Landesregierung über die Abgrenzung der Geschäftsbereiche der Ministerien. (PDF; 2,1 MB) In: Gesetzblatt Baden-Württemberg. Landtag von Baden-Württemberg, 16. August 1972, S. 404, archiviert vom am 20. März 2017; abgerufen am 19. März 2017.
- ↑ Änderung der Bekanntmachung der Landesregierung über die Abgrenzung der Geschäftsbereiche der Ministerien vom 25. Juli 1972 (GBl. S. 404). (PDF; 2,5 MB) In: Gesetzblatt Baden-Württemberg. Landtag von Baden-Württemberg, 11. Mai 1978, S. 490, abgerufen am 19. März 2017.
- ↑ Bekanntmachung der Landesregierung zur Änderung der Bekanntmachung über die Abgrenzung der Geschäftsbereiche der Ministerien. (PDF; 1,5 MB) In: Gesetzblatt Baden-Württemberg. Landtag von Baden-Württemberg, 26. Juli 1996, S. 490, abgerufen am 19. März 2017.
- ↑ KULTUSPORTAL-BW.DE - Startseite. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, 19. Dezember 2012, archiviert vom am 12. Januar 2013; abgerufen am 19. März 2017.
- ↑ Personalpolitik im Kultusministerium. (PDF; 139 kB) In: Kleine Anfrage des Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP und Antwort des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport (Drucksache 15/3118). Parlamentsdokumentation des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg im Auftrag des Landtages von Baden-Württemberg, 26. Februar 2013, S. 3, abgerufen am 19. März 2017: „Der nachgeordnete Bereich umfasst neben ca. 5.000 öffentlichen Schulen die Abteilungen 7 der Regierungspräsidien[...]“
- ↑ Behördenverzeichnis - Organigramm_Behoerden_der_KV.pdf. (PDF; 93 kB) Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, 1. Februar 2016, abgerufen am 19. März 2017.
- ↑ Künftige Organisation der Schulverwaltung mit Dienst- und Fachaufsicht - Organisation der Schulverwaltung - Dienst- und Fachaufsicht 2016-02-01.pdf. (PDF; 151 kB) Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, 1. Februar 2016, abgerufen am 19. März 2017.
- ↑ Keine Zukunft für Fortbildung aus Mannheim » FDP Mannheim. In: FDP Mannheim. 19. Dezember 2012, abgerufen am 29. April 2020 (deutsch).
Koordinaten: 48° 46′ 52,9″ N, 9° 10′ 45″ O