Als Kumme (auch Kumm), f. pl: Kummen wird in Norddeutschland ein henkelloses Gefäß mittlerer Größe aus Holz oder Keramik bezeichnet. Das Wort ist im Mittelniederdeutschen belegt und bedeutet ein „rundes, tiefes Gefäß“ oder eine „tiefe, runde Schüssel, Holzschüssel“ bzw. „tiefe Schale, Schüssel“, mnd. auch „Schale, Bottich“.
Im 18. Jahrhundert gehörte die Kumme zum klassischen Tee- und Frühstücksservice an europäischen Höfen. Der damals kostbare Tee wurde aus kleinen henkellosen Koppchen getrunken und anschließend die Teeblätter in der Kumme ausgespült. Die Kummen wurden besonders in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bevorzugt mit Chinoiserien verziert.
Literatur
- Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24. Auflage. de Gruyter, Berlin 2002
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache, Hrsg. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
- Gloria Ehret: Porzellan. Augsburg 1992, S. 139
- Anna Christa Funk: Porzellan. Sammlung v. Laufenberg-Wittmann. Hagen 1967, S. 15
Weblinks
- Objektdatenbank Kumme van-ham.com
- Kumme mit dem Wappen des Antonio Farnese, Herzog von Parma. Museum für KUnst und Gewerbe Hamburg
- Spülkumme, Meißen um 1740. museum-digital.de
Einzelnachweise
- ↑ Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Stichwort: „Kumpf“, S. 546.
- ↑ Kumme. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 11: K – (V). S. Hirzel, Leipzig 1873 (woerterbuchnetz.de).
- ↑ Kumme. In: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Abgerufen am 12. Oktober 2019
- ↑ Stilkunde: Koppchen 18. Jh. In: Weltkunst, das Kunstmagazin der ZEIT. 7. Dezember 2016 (weltkunst.de [abgerufen am 25. November 2017]).
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