Kunst trifft Kohl ist eine seit dem Jahr 2005 stattfindende Skulpturenausstellung in Münster.

Beschreibung

Die Ausstellung findet in drei Kleingartenanlagen, in mehreren Privatgärten im „Inselviertel“ und im öffentlichen Raum in Münster-Kinderhaus statt. Durch die Ausstellung führt ein ausgeschilderter Skulpturenpfad von rund vier Kilometern Länge, der die Gärten miteinander verbindet und weitere fest installierte Skulpturen, historische Bildhauerzeugnisse und Kunst im öffentlichen Raum erschließt.

Die Organisatoren sind eine Vertreterin des Bürgerhaus Kinderhaus, ein in Kinderhaus ansässiger Künstler und eine Kunsthistorikerin aus Münster. Diese treffen unter bis zu zehn eingereichten Arbeiten pro Künstler eine Vorauswahl. Der Aufstellungsort legen Künstler und Garteninhaber gemeinsam fest.

Der Pfad kann zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigt werden. Eine Münsteraner Kunsthistorikerin bietet Führungen an, bei denen Interpretationshilfen und weitere Informationen zu Kunstwerken und Künstlern gegeben werden. Es werden spezielle Blinden- und Gehörlosenführungen angeboten.

Im Jahr 2009 werden erstmals zwei Förderpreise vergeben. Der „Kinderhauser Skulpturenpreis“ ist mit 2000 Euro dotiert und wird an den Künstler vergeben „dessen Beiträge erkennbar die Fähigkeit zur Innovation zeigen und ein eigenes Profil besitzen.“ Der mit 450 Euro ausgelobte „Nachwuchspreis“ geht an den Künstler, „der erst seit kurzem tätig ist und dessen Beitrag in besonderer Weise auf eine Förderungswürdigkeit seines künstlerischen Schaffens hindeutet. Er kann auch an einen 60-jährigen vergeben werden, der erst im Alter seine künstlerische Ader entdeckt hat.“

„Kunst trifft Kohl“ wird im Jahr 2009 von Alexander Dragon kuratiert. In diesem Jahr werden Arbeiten von Jochen Koeniger und Ruppe Kosseleck im öffentlichen Raum der Kinderhauser Straßen „Brüningheide“ und „Heidegrund“ zu sehen sein.

Vom 30. Mai 2010 bis Ende September 2010 läuft die Skulpturenausstellung „Kunst trifft Kohl“ in den Kleingartenanlagen „Heidegrund“ und „Am Bergbusch“. Auf dem Sprickmannplatz ist das „Opernhaus für Kinderhaus“ aufgebaut, das mit seiner bescheidenen Ausstattung an drei Tagen die Aufführung der Oper Tristan und Isolde ermöglicht. Die musikalische Begleitung erfolgt durch verschiedene Künstler. Zusätzlich gibt es ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Diskussionsrunden, Exkursionen, Führungen, Lesungen, Vorträgen, Workshops und vielem mehr.

Die siebte Ausstellung „Kunst trifft Kohl“ (Eröffnung 19. Juni 2011) zeigt über 130 temporäre Skulpturen von mehr als fünfzig Künstlern. Sie wird durch Ute Behrens-Porzky vom Kinderhauser Bürgerhaus organisiert und kuratiert durch die Kunsthistoriker Annette Georgi und Roland Seim. Als Ausstellungsorte dienen die Kleingartenanlagen Heidegrund, Zum Bergbusch und Münsterblick in Münster-Kinderhaus, die in diesem Jahr durch das Gelände des Golfclubs Wilkinghege, den Kreislehrgarten Steinfurt, das Baumberger Sandsteinmuseum in Havixbeck, Vorgärten in Gemen bei Borken und Schöppingen, die Rosenhaege Living Gardens Winterswijk und die Kulturmeile Enschede ergänzt werden. Erstmals beteiligen sich niederländische Künstler und das örtliche Geschwister-Scholl-Gymnasium mit verschiedenen Projekten. Die Ausstellung wird gefördert durch das Kulturbüro Münster e.V. und das Euregioprogramm Grenswerte mit dem Generalthema Overhanging Fruits. Der Katalog zur Ausstellung erscheint zweisprachig in deutsch und niederländisch.

Nach einer kreativen Pause geht es im Juni 2013 mit dem neu gewonnenen Kurator und Künstler Bodo Treichler weiter – mit ca. 170 Arbeiten an 14 verschiedenen Orten. Es sind neue Ausstellungsorte hinzugekommen: Kleingartenanlage Münster Nord, Ostbevern mit einem Rundweg mit ca. 15 Skulpturen von 10 Künstlern. Auch der Nachwuchs ist stärker vertreten: Neben der Geschwister-Scholl-Realschule ist auch die Uppenbergschule in Gemeinschaft mit der Waldschule Münster und die Verbundschule in Schöppingen dabei.

Ab 2016 ist ein Nachfolgeprojekt geplant.

Herleitung des Namens Kunst trifft Kohl

Kohl darf hier als rhetorische Figurpars pro toto“ für die Pflanzen des (Gemüse-)Gartens verstanden werden, um eine Alliteration zu erhalten.

Nachwirken

Die Skulptur „Kroatientorso II“ von Joost Meyer wurde durch ein dreiköpfiges Gremium ausgewählt und durch die Stadt Münster angekauft. Sie wurde im Jahr 2008 vor dem Heimatmuseum Kinderhaus aufgestellt.

Am 25. August 2009 wurde zum ersten Mal der mit 2000 Euro dotierte Kinderhauser Skulpturenpreis an Volker Wessendorf vergeben, dessen Installation „Evolution“ nicht nur technisches Objekt, sondern Kunstwerk ist, das betätigt werden will. Der mit 450 Euro dotierte Nachwuchspreis wurde an die 1982 in Seoul geborene Haeryun Jeong – für ihre fragilen, surreale Märchenwesen darstellende Keramiken – vergeben.

Jahr Kuratoren Zahl der Künstler aus Münster Kunstwerke Besonderheiten
2005Anja Rohlf3320
2006Anja Rohlf
2007Anja Rohlf26k. A.über 100
2008Annette Georgi3219102Blinden- und Gehörlosenführungen
2009Alexander Dragon27k. A.über 100Kinderhauser Skulpturenpreis
Nachwuchspreis
2010Annette Georgi (Kuratorin)
Bernward Tuchmann (Projektleitung)
25k. A.62Kinderhauser Skulpturenpreis
Preis der Fachjury
Publikumspreis
Zuschauerrekord
2011Annette Georgi
Roland Seim
50k. A.ca. 130Ausstellungsorte: Münster, Münsterland, Niederlande
Beteiligung: Geschwister-Scholl-Gymnasium Kinderhaus
Katalog: deutsch-niederländisch
2013Bodo Treichler52k. A.170Ausstellungsorte: Münster, Münsterland (Borken, Gescher, Havixbeck, Schöppingen, Steinfurt), Enschede, Winterswijk, Beteiligung: Geschwister-Scholl-Realschule und die Uppenbergschule in Gemeinschaft mit der Waldschule.

Literatur

  • Bürgerhaus Kinderhaus (Stadt Münster) (Hrsg.): Kunst trifft Kohl: Skulpturenpfad Münster-Kinderhaus.
  • Annette Georgi: Kunst trifft Kohl 2008. Druck: Joh. Burlage, Münster 2008.
  • Bürgerhaus Kinderhaus (Stadt Münster) (Hrsg.): Kunst trifft Kohl 2010.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Alexander Dragon in: Westfälische Nachrichten 1. April 2009
  2. Westfälische Nachrichten vom 26. Mai 2009
  3. 26. Juni, 4. Juli und 11. September 2010, 15:00 Uhr
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 22. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 22. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Kunst am Rand Westfälische Nachrichten vom 8. Oktober 2015
  7. Westfälische Nachrichten vom 24. August 2009
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