Kunzea ericoides

Kunzea ericoides im Puhi Puhi Valley nahe Kaikoura

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Myrtengewächse (Myrtaceae)
Gattung: Kunzea
Art: Kunzea ericoides
Wissenschaftlicher Name
Kunzea ericoides
(A.Rich.) Joy Thomps.

Kunzea ericoides ist eine Pflanzenart aus der Gattung Kunzea innerhalb der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Bis 1983 war diese Art in die Gattung Leptospermum eingeordnet. Kānuka ist einer der Trivialnamen der Māori für diese Pflanzenart, andere māori-sprachige Bezeichnungen sind Mānuka-Rauriki („kleinblättriger Mānuka“), Māru, Mānuoea und Rāwiri, englisch white tea-tree.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Kunzea ericoides wächst als oft an der Basis verzweigter Strauch oder Baum. Exemplare in Neuseeland erreichen Wuchshöhen von bis zu 15 Meter und Stammdurchmesser von bis zu 40 Zentimeter. Mit seinen kleinen, aber sehr zahlreichen weißen Blüten kann der Baum einen ganzen Hügel weiß färben, so dass er wie schneebedeckt erscheint.

Die kurz gestielten, dicklichen Blätter sind länglich, schmal-elliptisch bis verkehrt-eiförmig bis -eilanzettlich und bis 25 mm lang und bis 3 mm breit, die Spitze ist spitz bis zugespitzt und sie sind mehr oder weniger fein behaart.

Generative Merkmale

Drei oder bis zu 15 gestielte Blüten befinden sich seitenständig in kleinen Gruppen in traubigen Blütenständen. Die weißen Blüten enthalten viele Staubblätter. Der Fruchtknoten ist unterständig.

Die mit einer Größe von bis etwa 4 mm relativ kleinen Kapselfrüchte bleiben nur kurz stehen. Sie enthalten viele, bis 1 mm große Samen.

Leptospermum scoparium (Manuka) und Kunzea ericoides werden als äußerlich ähnliche Arten oft verwechselt. Die Blätter von Kunzea ericoides sind jedoch weich, die von Leptospermum scoparium stechen. Die Blüten, Kapselfrüchte und Samen der kleineren Leptospermum scoparium sind größer und die Kapselfrüchte bleiben ein Jahr stehen. Auch ist Kanuka sehr langlebig.

Die Chromosomenzahl von Kunzea ericoides beträgt 2n = 22.

Vorkommen

Kunzea ericoides ist in Australien und Neuseeland verbreitet. In Australien kommt Kunzea ericoides in den Bundesstaaten South Australia, Victoria, New South Wales und Queensland vor. Sie ist besonders in küstennahem Buschland verbreitet und besiedelt Land, das nach Bränden oder Aufgabe der Landwirtschaft brachliegt. Es gibt Berichte über ein Vorkommen in einer Höhenlage von bis zu 2000 Meter.

Verwendung

Aus den Blätter und Zweigen wird das Kanukaöl gewonnen.

Das Holz von Kunzea ericoides ist sehr hart und wird, obwohl es im Boden nicht dauerhaft haltbar ist, für Pfähle von Kais und für Werkzeuggriffe verwendet. Es ist besonders beliebt als Feuerholz, da es mit hoher Temperatur brennt.

Kakariki-Papageien verwenden die Rinde und Blätter von Kunzea ericoides und Leptospermum scoparium, um ihre Parasiten zu bekämpfen. Einerseits fressen sie die Pflanzenteile, andererseits kauen sie das Material und tragen es, vermischt mit dem Sekret der Bürzeldrüse auf ihre Federn auf.

Die Pflanze wird gern von Honigbienen aufgesucht. Der von den Bienen gesammelte Honig wird regional als Kanuka-Honig bezeichnet, er ist ähnlich wie der Manuka-Honig. Der Honig aus dem Nektar von Kunzea ericoides kann aber den Wirkstoff Methylglyoxal (MGO) nicht entwickeln; im Gegensatz zum Manuka-Honig fehlt ihmDihydroxyaceton (DHA) als Ausgangsstoff für die MGO-Synthese.

Literatur

Einzelnachweise

  1. John Dawson, Rob Lucas: Nature guide to the New Zealand forest. Godwit, 2000, ISBN 1-86962-055-0.
  2. Kanuka and Manuka bei Great Barrier Island Environmental News, abgerufen am 29. Oktober 2018.
  3. Kunzea ericoides bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  4. Terry Greene: Antiparasitic behaviour in New Zealand parakeets (Cyanoramphus species). In: Notornis. Volume 36, Issue 4, 1989, S. 322–323: PDF (Memento des Originals vom 26. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..
  5. K. L. Allen, P. C. Molan, G. M. Reid: A survey of the antibacterial activity of some New Zealand honeys. In: J. Pharm. Pharmacol. Band 43, Nr. 12, 1991, S. 817–22, PMID 1687577.
  6. Christopher J. Adams, Merilyn Manley-Harrisa, Peter C. Molan: The origin of methylglyoxal in New Zealand manuka (Leptospermum scoparium) honey. In: Carbohydrate Research. 344(8), 2009, 1050–1053. doi:10.1016/j.carres.2009.03.020, PMID 19368902, Volltext (PDF; 275 kB) (Memento vom 9. August 2017 im Internet Archive).
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