Mit Kupfergraben wird der 400 Meter lange nördliche Teil des kanalartig ausgebauten linken Spreearms, des Spreekanals, entlang der Museumsinsel von der Eisernen Brücke bis zur Spree bei Kilometer 16,31 im Berliner Ortsteil Mitte bezeichnet. Der Spreekanal (SpK) mit einer Länge von zwei Kilometern gehört zur Bundeswasserstraße Spree-Oder-Wasserstraße, für die das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Spree-Havel zuständig ist. Am Kupfergraben ist der Name einer auf dem Westufer des Kupfergrabens parallel verlaufenden Straße, die der Museumsinsel gegenüberliegt.

Geschichte des Spreearms

Der Name Kupfergraben bezieht sich wahrscheinlich auf ein Gießhaus, das hier vom 16. Jahrhundert bis 1875 existiert hat und in dem unter anderem Kupfer verarbeitet wurde. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts bildete der Kupfergraben, damals Cöllnischer Stadtgraben genannt, einen Teil des Unterkanals der Berliner Stadtschleuse. Bei der Neuanlage dieses Ingenieurbauwerks wurde 1885 der Kupfergraben verbreitert. Die Schleuse ist seit 2000 unbenutzbar, daneben gibt es ein Wehr.

Über den Kupfergraben führen die Monbijoubrücke, eine hoch aufgeständerte Bahnbrücke, ein namenloser Steg zur Museumsinsel sowie die Eiserne Brücke.

Gestaltungsidee

Der Entwurf der Berliner Architekten- und Künstlergruppe realities:united zur Einrichtung des Flussbades Berlin am Kupfergraben gewann 2011 beim regionalen Wettbewerb für nachhaltige Architektur- und Infrastrukturprojekte der Holcim-Stiftung den Hauptpreis für die Region Europa. 2012 erhielt der gleiche Entwurf den Bronzepreis beim weltweiten Wettbewerb des Holcim Award for Sustainable Construction. Wann eine Realisierung erfolgen kann, steht noch nicht fest.

Literatur

  • H.-J. Uhlemann: Berlin und die Märkischen Wasserstraßen. DSV-Verlag, Hamburg 1994.
Commons: Kupfergraben (Berlin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Längen (in Kilometer) der Hauptschifffahrtswege (Hauptstrecken und bestimmte Nebenstrecken) der Binnenwasserstraßen des Bundes (Memento vom 21. Januar 2016 im Internet Archive), Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  2. Verzeichnis E, Lfd. Nr. 55 der Chronik (Memento vom 22. Juli 2016 im Internet Archive), Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  3. Project 110.1 auf realities-united.de; abgerufen am 6. Juli 2012
  4. Rolf Lautenschläger: Wellness-Spaß bei Nofretete. In: taz. 4. Oktober 2011 (taz.de).
  5. Bronze-Preis für Flussbad auf holcimfoundation.org; abgerufen am 6. Juli 2012

Koordinaten: 52° 31′ 5,5″ N, 13° 23′ 53,7″ O

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