Ein Kurhaus, auch Kursaal genannt, ist ein Bautyp der Kurarchitektur des 19. Jahrhunderts. Nach seiner Funktion ist es ein Mehrzweckgebäude. Es enthält in der Regel eine repräsentative Eingangshalle, dazu Ballsaal, Theater- und Konzertsaal, Spielsaal und Gastronomie. In den Badestädten ist es häufig das am meisten auffallende und repräsentative Gebäude, mit dem das städtebauliche und gesellschaftliche Zentrum des Kurortes markiert wird.

Bekannte Kurhäuser und Kursäle

Deutschland

Österreich

Schweiz

  • Kursaal in Heiden, erbaut 1957 nach dem Entwurf von Otto Glaus. Das Projekt des Kursaals Heiden ging aus dem Gewinn des 1955 vom Kurverein Heiden veranstalteten Architekturwettbewerbs hervor. Die Bauaufgabe sah eine moderne Auslegung der international renommierten Kursaaltypologie vor, wonach den Gästen Unterhaltung und Erholung an zentralem Ort angeboten wird. Das moderne Gebäude ersetzte den inzwischen baufälligen Vorgängerbau von 1874. Nach einem Umbau in den Achtzigerjahren wurde der Kursaal 2009 weitgehend in den ursprünglichen Zustand zurückgebaut und wird heute als Seminar- und Kongresszentrum genutzt.
  • Casino-Kursaal in Arosa, Schweiz, 1962 erbaut nach dem Entwurf von Otto Glaus, später Erneuerung der Fassade durch Alessandro Mendini
  • Kursaal in Baden
  • Kursaal in Bad Ragaz
  • Kursaal in Bern
  • Kursaal in Engelberg, erbaut 1902
  • Kursaal in Interlaken
  • Kurhaus in Ascona
  • Kurhaus Bergün, erbaut 1906
  • Kurhaus in Cademario

Belgien

  • Kursaal in Ostende in Belgien. Architekt des ersten 1852 aus Holz konstruierten Kursaalgebäudes war Hendrik Bevaert. 1875 wurde der Bau abgerissen und durch Alban Chambon vollkommen neu gebaut. Chambon gab dem Kursaal das Aussehen eines orientalischen Märchenpalastes. In den beiden Weltkriegen wurde das Gebäude wegen militärischer Nutzung stark beschädigt. Er sollte schließlich abgerissen werden zu Gunsten eines Neubaus von Norman Foster, was in der Bevölkerung jedoch weitgehend auf Ablehnung stieß. 1998 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt und unter Patrick Verhamme restauriert.

Italien

  • Kursaal in Rimini, 1843
  • Kurhaus Meran, erbaut 1873, erweitert 1912–1914 nach Plänen von Friedrich Ohmann
  • Das Casinò Municipale, ehemals Kursaal, in Sanremo ist ein Jugendstilgebäude von 1905 nach dem Entwurf des Architekten Eugène Ferret. Der als Theater konzipierte Bau wurde zunächst für Feste, Empfänge und Konzerte genutzt. Der Festsaal des Theaters war von 1951 bis 1976 der Veranstaltungsort des Sanremo-Festivals.
  • Kursaal in Arta Terme, erbaut 1975 nach dem Entwurf von Gino Valle
  • Kursaal in Lignano, Friaul

Estland

  • Kursaal in Haapsalu, erbaut in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts.
  • Kursaal in Narva-Jõesuu, erbaut 1911–1912.
  • Kursaal in Pärnu, erbaut 1893.

Niederlande

Spanien

Vereinigtes Königreich

  • Kursaal in Southend-on-Sea, England. Das seit 1901 Kursaal genannte Gelände war der erste Themenpark Großbritanniens. In den 1970er Jahren wurde der Park geschlossen und das weitläufige Gelände als Baugebiet genutzt. Erhalten blieb das repräsentative Eingangsgebäude, das 1998 wiedereröffnet und bis 2020 als Spielkasino und Bowlingbahn genutzt wurde. Es trägt noch heute den Namen Kursaal.

Siehe auch

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