Das Kurhaus von Bad Ems wurde im Jahr 1715 als Nassauer Badehaus errichtet und im 19. und 20. Jahrhundert restauriert und erweitert. Das denkmalgeschützte Gebäude liegt an einer Biegung der Lahn und bildet das Zentrum des Kurviertels der Stadt. Heute wird es als Hotel und Konferenzzentrum genutzt.

Geschichte

1715 ließ das Haus Nassau das alte nassauische Kurhaus durch einen prächtigen Neubau ersetzen, wobei eine Reihe heißer Quellen zutage trat. Ursprünglich war eine dreiflüglige Schlossanlage geplant, ausgeführt wurden jedoch nur zwei Flügel. Zentrum der Anlage war der Austritt des Kesselbrunnens. Von 1835 bis 1849 wurde nach Entwürfen von Johann Gottfried Gutensohn der Kursaal westlich des Kurhauskomplexes errichtet und beide Bauteile wurden zur gleichen Zeit durch eine Kolonnade miteinander verbunden.

1866 ging das Bad in preußischen Staatsbesitz über. 1870 hielt sich hier Wilhelm I. zur Kur auf, was zu dem Begriff Emser Depesche für ein Telegramm aus Bad Ems an Otto von Bismarck führte. 1912/13 wurde die Gesamtanlage unter Leitung von Regierungsbaumeister Birck grunderneuert und im Stil des Neubarock stark erweitert. Der Kursaal wurde im Zuge dieser Erweiterungen um den Theatersaal sowie den Kammermusiksaal und den Lesesaal ergänzt, die heute beide die Spielbank beherbergen.

Das Kurhaus ist als Baudenkmal in der Denkmalliste der Stadt eingetragen.

Literatur

  • Die bauliche und betriebstechnische Entwicklung der staatlichen Bäder und Mineralbrunnen: Bad Ems In: Zeitschrift für Bauwesen, Jg. 70, 1920, Nr. 7–9, S. 385–410, urn:nbn:de:kobv:109-opus-92449 (mit 19 Textabbildungen, zusätzliche Abbildungen im Atlas, urn:nbn:de:kobv:109-opus-92479, Blatt 30–32.)
  • Angelika Nold: Das Kursaalgebäude zu Bad Ems und sein Erbauer Johann Gottfried Gutensohn. In: Nassauische Annalen, Jg. 91, 1980, S. 208–226, ISSN 0077-2887.
Commons: Kurhaus (Bad Ems) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Kursaal (Bad Ems) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz, Saarland. Bearb. von Hans Caspary, Wolfgang Götz u. Ekkart Klinge. 1972, S. 60.

Koordinaten: 50° 19′ 50″ N,  43′ 43″ O

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