Laab (Dorf)
Ortschaft
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Perg (PE), Oberösterreich
Gerichtsbezirk Perg
Pol. Gemeinde Naarn im Machlande  (KG Naarn)
Koordinaten 48° 12′ 57″ N, 14° 38′ 7″ O
Höhe 242 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 127 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 36 (2001)
Postleitzahlenf0 4331 Naarnf1
Vorwahl +43/07262f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 10150
Zählsprengel/ -bezirk Naarn-Umgebung (41114 002)
Ortschaft mit Zerstreuten Häuser In der Au
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
127

BW

Laab ist eine Ortschaft in der Katastralgemeinde Naarn der Marktgemeinde Naarn im Machlande im Bezirk Perg in Oberösterreich.

Geographie

Die Ortschaft mit 147 Einwohnern (lt. Volkszählung 2001) befindet sich im südöstlichen Teil der Katastralgemeinde Naarn. Zur Ortschaft gehören neben der Ort selbst auch die Zerstreuten Häuser In der Au im Osten, mit den Gehöften Hofmandl und Schedlbauer. Weitere Ortsbezeichnungen neben Weiler in der Au in der Ortschaft Laab sind: Weiler Windschnur und Weiler Haslau. Sie befindet sich in der oberösterreichischen Raumeinheit Machland.

Nördlich von Laab befindet sich die Ortschaft Pratztrum, westlich liegen Dirnwagram und Naarn, südöstlich grenzt Laab an die Ortschaften Neuhof und Baumgarten in der Katastralgemeinde Baumgarten. Im Osten, andererseits der Naarn liegt die Auen der Ortschaft Tobra der Gemeinde Perg.

Die ursprüngliche Ansiedelung wird einerseits von der Landwirtschaft und andererseits von der Sehenswürdigkeit Wallfahrtskirche Maria Laab geprägt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden zusätzliche Ein- und Mehrfamilienhäuser errichtet, was mit einem entsprechenden Wachstum der Bevölkerung verbunden war.

Durch die Ortschaft führt die Landesstraße L 570 Machlandstraße, die Mitterkirchen im Machland mit Naarn im Machlande verbindet.

Nachbarortschaften
Pratztrum
Dirnwagram Tobra (Gem. Perg)
Baumgarten Neuhof

Name

Die Bezeichnung Laab stammt vom mittelhochdeutschen Wort loup (Laub, Laubwald). Salzner schreibt konkret von einem sumpfigen Laubwald mit einem Opferstein. Jauker interpretiert Laab mit Fluss oder Sumpf. Eine andere Ansicht vertritt Tamerl, der von einer althochdeutschen Bezeichnung ze Slaben für Slawen-Hof ausgeht. Der Name der Ortschaft Laab wäre demnach auf die altslawische Bevölkerung zurückzuführen, die parallel zu den Baiern im 6. bis 8. Jahrhundert in diesem Raum siedelte.

Nachdem im Jahr 1754 das Maria-Krönungsbild vom Seiten- auf den Hochaltar der kleinen Kirche übertragen worden war, kam ab 1757 auch die Bezeichnung Maria Laab für die Ortschaft auf.

Geschichte

Der Fund eines sehr gut erhaltenen Schiefer-Lochbeils im Ortsgebiet von Laab ist der Jungsteinzeit zuzuordnen (4500 bis 1800 vor Christus).

Eine erste Erwähnung der Ortschaft wird bereits im Jahr 1381 vermutet (curia in der La). Ein gesicherter urkundlicher Nachweis stammt jedenfalls aus dem Jahr 1545.

Über den kurz nach Einführung der Schulpflicht 1782 an die Vogtherrschaft Steyregg gerichteten Antrag zur Errichtung einer Lokal-Kaplanei und einer Schule in der Ortschaft samt Anstellung eines Schulmeisters wurde zwar bis 1785 Korrespondenz geführt, es kam jedoch nie zu einer Realisierung des Projektes.

1920 gab die Ortschaft Laab Notgeld aus um die sich damals entwickelnde Sammelleidenschaft für die Erzielung von Mehreinnahmen zu nutzen.

Gegen Kriegsende musste im Gasthaus Lichtenberger ein Nebenlager für Flüchtlingsfamilien eingerichtet werden, um die Schule in Naarn für den Schulbetrieb freizubekommen.

Bevölkerung

Im Historischen Ortslexikon Oberösterreich sind in Laab im Jahr 1825 15 Häuser mit 100 Bewohnern verzeichnet, 1869 5 Häuser mit 36 Bewohnern, 1951 17 Häuser mit 101 Bewohnern, 1961 20 Häuser mit 103 Bewohnern, 1971 24 Häuser mit 128 Bewohnern, 1981 31 Häuser mit 144 Bewohnern, 1991 34 Häuser mit 143 Bewohnern und 2001 36 Häuser mit 147 Bewohnern.

Einzelnachweise

  1. Alois Öhlinger: Naarner Ortsnamen. In: Marktgemeinde Naarn (Hrsg.): Naarn im Machlande - Beiträge zur Heimatgeschichte der Marktgemeinde. Linz 2002, S. 61f.
  2. 1 2 3 Karl Hohensinner, Peter Wiesinger, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Michael Schefbäck: Die Ortsnamen der politischen Bezirke Perg und Freistadt (Östliches Mühlviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 11). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 978-3-7001-3103-8, S. 35, Nr. 11.2.1.19 (Laab, 1545 „Auf dem Guet Zw Löb“ im Urbar von Riedegg).
  3. Hans Salzner: Flurnamen aus dem Schulsprengel Naarn. Verzeichnis 1932, Volksschulchronik Naarn.
  4. Hans Jauker: Versuch einer Besiedlungsgeschichte des Machlandes anhand der Ortsnamen. Aufsatz. 1993.
  5. Oswald Tamerl: Die Ortsnamen in der Gemeinde Naasrn im Machlande. heimatkundlicher Beitrag. 1969.
  6. 1 2 Benedikt Pillwein (Hrsg.): Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg. Mit einem Register, welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen. Geographisch-historisch-statistisches Detail nach Distrikts-Kommissariaten. 1. Auflage. Erster Theil: Der Mühlkreis. Joh. Christ. Quandt, Linz 1827, Mühlkreis, S. 401  (Google eBook). 2. Auflage 1843 (Google Book)
  7. Alois Öhlinger: Uralte Heimat im Strom der Zeit - Ur- und Frühgeschichte. In: Marktgemeinde Naarn (Hrsg.): Naarn im Machlande - Beiträge zur Heimatgeschichte der Marktgemeinde. Linz 2002, S. 36.
  8. Alois Öhlinger: Naarner Ortsnamen. In: Marktgemeinde Naarn (Hrsg.): Naarn im Machlande - Beiträge zur Heimatgeschichte der Marktgemeinde. Linz 2002, S. 61.
  9. Alois Öhlinger: Naarner Schulen. In: Marktgemeinde Naarn (Hrsg.): Naarn im Machlande - Beiträge zur Heimatgeschichte der Marktgemeinde. Linz 2002, S. 405f.
  10. Alois Öhlinger: Die unruhigen Zwischenkriegsjahre, die Erste Republik, der Ständestaat. In: Marktgemeinde Naarn (Hrsg.): Naarn im Machlande - Beiträge zur Heimatgeschichte der Marktgemeinde. Linz 2002, S. 161.
  11. Alois Öhlinger: Naarner Schulen. In: Marktgemeinde Naarn (Hrsg.): Naarn im Machlande - Beiträge zur Heimatgeschichte der Marktgemeinde. Linz 2002, S. 423.
  12. Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Oberösterreich Teil 2, Perg und Pergkirchen (Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF o.D. [aktual.]).
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