In der griechischen Mythologie waren die Labdakiden das Herrschergeschlecht der Stadt Theben. Nachdem Laios, der Sohn des Labdakos, während seiner Verbannung Chrysippos, den Sohn seines Freundes Pelops entführte, verfluchte Pelops den Laios und dessen Nachkommen. Natürlich wurde die Entführung aufgrund sexueller Neigungen durchgeführt: Päderastie (Knabenliebe). Der Fluch besagte, dass Laios' Sohn seinen Vater töten und seine Mutter heiraten würde. Weil dies aber von einem Seher vorhergesehen wurde, gaben die Eltern das Kind (Ödipus) aus Vorsicht weg. Durch einen unglücklichen Zufall erfüllt sich der Fluch aber letztendlich doch noch, und Ödipus tötet seinen Vater, ohne ihn überhaupt zu erkennen. Die Geschichte des Ödipus, der Sieben gegen Theben und der Antigone beruhen allesamt auf dem Fluch der Labdakiden. Labdakos selbst spielt in der griechischen Mythologie eine untergeordnete Rolle. Von ihm ist nicht viel mehr bekannt, als dass Lykos der Wolf, einer der Spartoi, vor Labdakos' Regentschaft regierte, weil Labdakos unmündig war. Als Labdakos nach einem Jahr auf dem Thron starb, war sein Sohn Laios gerade erst ein Jahr alt und Lykos regierte wieder. Deshalb kann man davon ausgehen, dass mit dem Begriff Labdakiden eben nur der Teil der Herrscherfamilie gemeint ist, der vom Fluch der Labdakiden betroffen war – also sämtliche Nachkommen Labdakos.