Laienschwester (lat. soror laicale, donata oder conversa) war eine Form des Lebens für Ordensschwestern innerhalb einer Ordensgemeinschaft. Im Gegensatz zu den Chorschwestern, die in manchen Orden auch als Lehrerinnen oder im Studium aktiv waren, waren die Laienschwestern für einfache, meist körperlich anstrengende Arbeiten in Haus und Garten zuständig oder betreuten in Orden mit sogenannter päpstlicher Klausur die Pforte bzw. führten Besorgungen durch.

Die Unterscheidung zwischen Chor- und Laienschwestern gab es nur in den monastischen und einigen aktiven Orden. Sie beruht ursprünglich darauf, dass die Chorschwestern meist von adliger Abstammung waren und deshalb lesen konnten. Die Laienschwestern waren weniger gebildet und konnten nur selten lesen und schreiben. Die Chorschwestern hatten umfangreichere Gebetsverpflichtungen und beteten das große Chorgebet in lateinischer Sprache, die Laienschwestern dagegen beteten ein im Umfang und Aufwand reduziertes Stundengebet in der Landessprache bzw. mancherorts statt der Tagzeiten des Stundengebets das deutsche Vaterunser oder Rosenkranzgesätze. Im Gegensatz zu den Chorschwestern legten Laienschwestern statt feierlichen oft nur einfache Gelübde ab.

Die Laienschwestern unterschieden sich von den Chorschwestern auch durch die Tracht. In einigen Ordensgemeinschaften hatten sie kein Stimmrecht im Kapitel.

Im Zuge der Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils wurden die Ordensgemeinschaften vom Heiligen Stuhl aufgefordert, sich vermehrt ihren Ursprüngen zuzuwenden und ihre Konstitutionen zu erneuern. Daher wurde die Unterscheidung in Chor- und Laienschwestern 1950 aufgehoben. Heute sind alle Mitglieder eines Konvents mit feierlicher Profess im Kapitel stimmberechtigt, haben die gleichen Rechte und Gebetsverpflichtungen.

Einzelnachweise

  1. Kohl, Wilhelm (Hrsg.), Germania sacra, die Bistümer der Kirchenprovinz Köln, Bd. 1 De Gruyter, 2009, S. 138
  2. Pius XII. Apostolische Konstitution Sponsa Christi, 1950, Nr. 28–29
  3. Pius XII. Apostolische Konstitution Sponsa Christi, 1950, Nr. 28–29
  4. Philip Hofmeister, Reform von Ordensgelübden, In: Münchener Theologische Zeitschrift, Bd. 4, Nr. 3, 1953

Siehe auch

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