Das Lamayuru-Kloster oder Yuru-Kloster (tibetisch བླ་མ་གཡུང་དྲུང་དགོན་པ་ Wylie bla ma gyung drung dgon pa „Ewiges Kloster“, Urdu >لمیرو گومپ) ist ein tibetisches buddhistisches Kloster in Lamayuru, Ladakh, Indien. Es liegt am National Highway 1D 15 km östlich des Fotu La auf einer Höhe von 3.510 m.

Geschichte

Das Lamayuru-Kloster war nach der mündlichen Überlieferung ursprünglich das bedeutendste Bönkloster in Ladakh. Sein Name bedeutet Swastika, ein beliebtes Bönsymbol für Ewigkeit. Yungdrung ist der Name der beliebtesten Schule des Bön. Gegenwärtig ist es mit der Drikung-Kagyu-Schule des Buddhismus verbunden.

Die Drikung-Geschichte sagt, dass Naropa (956–1041) das Kloster gegründet habe, nachdem er dafür gesorgt hatte, dass ein See, der das Tal ausfüllte, austrocknete. Das älteste Gebäude des Klosters ist der Seng-ge-sgang-Tempel am südlichen Ende des Lamayuru-Felsen. Der Tempel wird dem Mönch Rinchen Sangpo (958–1055) zugeschrieben. Rinchen Sangpo war vom König von Ladakh damit beauftragt worden, 108 Gompas zu errichten. Fraglos sind viele Gompas in Ladakh, dem Tal des Spiti und der angrenzenden Umgebung aus dieser Zeit.

Das Kloster bestand ursprünglich aus fünf Gebäuden, und Reste der vier Eckgebäude sind heute noch zu sehen.

Lamayuru ist eines der größten und ältesten Klöster Ladakhs. Heute leben etwa 150 Mönche im Kloster. In der Vergangenheit waren es bis zu 400 Mönche, von denen viele in Klöstern in der nahen Umgebung lebten.

In Lamayuru finden jährlich zwei Cham-Mysterien Feste jeweils im zweiten und fünften Monat des tibetischen Mondkalenders statt. Dann versammeln sich alle Mönche der umliegenden Klöster, um gemeinsam zu beten.

Das nahegelegene Wanla-Kloster ist ein Unterkloster des Lamayuru-Klosters.

Galerie

Literatur

  • O. C. Handa: Buddhist Monasteries in Himachal Pradesh. Indus Publishing Company, New Delhi 1987, ISBN 81-85182-03-5.
  • Harish Kapadia: Spiti: Adventures in the Trans-Himalaya. Second Edition. Indus Publishing Company, New Delhi 1999, ISBN 81-7387-093-4.
  • Janet Rizvi: Ladakh: Crossroads of High Asia. Zweite Auflage. Oxford University Press, Delhi 1996, ISBN 0-19-564546-4.
  • Alexander Cunningham: LADĀK: Physical, Statistical, and Historical with Notices of the Surrounding Countries. London 1854. Nachdruck: Sagar Publications (1977).
  • A. H. Francke: A History of Ladakh. (Ursprünglich veröffentlicht als A History of Western Tibet. 1907). Ausgabe von 1977 mit einer kritischen Einführung und Bemerkungen von S. S. Gergan und F. M. Hassnain. Sterling Publishers, New Delhi.
  • A. H. Francke: Antiquities of Indian Tibet. Zwei Bände. Calcutta 1914. Nachdruck von 1972: S. Chand, New Delhi.
  • Sarina Singh et al.: India. 12. Ausgabe. Lonely Planet, 2007, ISBN 978-1-74104-308-2.
  • Margaret und Rolf Schettler: Kashmir, Ladakh & Zanskar. Lonely Planet, South Yarra Vic./Australia 1981.
  • Giuseppe Tucci: Rin-chen-bzan-po and the Renaissance of Buddhism in Tibet Around the Millenium. Erste italienische Ausgabe von 1932. Erster englischer Übersetzungsentwurf von Nancy Kipp Smith unter der Leitung von Thomas J. Pritzker. Herausgegeben von Lokesh Chandra. Englische Ausgabe von Indo-Tibetica II. Aditya Prakashan, New Delhi 1988, ISBN 81-85179-21-2.
Commons: Lamayuru-Kloster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Francke (Vorwort von 1907), S. 52–53.
  2. 1 2 Francke (1914), Band 1 S. 96–98
  3. Schettler & Schettler (1981), S. 100, S. 102.

Koordinaten: 34° 16′ 58″ N, 76° 46′ 28″ O

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