Das Landhaus P. Godeffroy, das „Weiße Haus“ auf der Elbchaussee, ist eine klassizistische Villa, die sich der Hamburger Kaufmann Peter Godeffroy 1790 bis 1791 in Dockenhuden vom königlich dänischen Architekten Christian Frederik Hansen als Sommersitz bauen ließ.

Geschichte

Wie auch sein Bruder Jean Cesar Godeffroy ab 1789 in Dockenhuden das Landhaus J. C. Godeffroy ebenfalls von Christian Frederik Hansen, ließ sich Peter Godeffroy auf dem von den Erben von Justizrat C. Matthiessen erworbenen Grundstück etwas weiter westlich des Mühlenberger Tals auf der Elbchaussee 547 von 1790 bis 1792 ein modernes Sommerhaus bauen. Hansen richtete das Haus mit Gipsabgüssen antiker Statuen, Büsten, Vasen und Basreliefs ein. Die Ausstattung stammte aus einer in Rom beschafften Sammlung für den preußischen Hof in Berlin, mit der das Transportschiff auf der Elbe Schiffbruch erlitt. Louis Jacob schuf hier einen englischen Landschaftsgarten. Zusammen mit seinem Bruder hatte er kurz zuvor ein reiches Erbe angetreten. Die Villa ließ der Tankerreeder John T. Essberger in den 1930er Jahren wieder in ihren Originalzustand zurückversetzen, später übernahm seine Tochter Liselotte von Rantzau-Essberger das Haus, das heute ihr Sohn Eberhart von Rantzau führt.

Gestaltung

Der breitgelagerte eineinhalbgeschossige Putzbau mit abschließendem Mezzaningeschoss steht auf einem Sandsteinsockel mit siebenachsiger Straßenfassade, die zwei einachsige, stark vorspringende Seitenrisalite aufweist. Die Elbfassade hat einen dreiachsigen Mitteltrakt und stark vorspringende zweiachsige Seitenrisalite sowie die Seitenfronten dreiachsige Mittelrisalite. Zur Straßen- und Elbseite befinden sich ionische Säulenportale. Die Villa hat ein niedriges kupfergedecktes Walmdach mit Attika.

Literatur

  • Paul Th. Hoffmann: Die Blankeneser Parks. In: Zeitschrift für Literatur und Wissenschaft. (Beilage) Hamburger Nachrichten. 29. Oktober 1933, S. 10, Digitalisat
  • Renata Klee-Gobert, Heinz Ramm: Landhaus P. Godeffroy, „Weißes Haus“. In: Günther Grundmann, Kulturbehörde (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der Freien und Hansestadt Hamburg. 2. Auflage. Band 2. Christians Verlag, Hamburg 1970, ISBN 3-7672-0595-5, S. 225–229.
  • Peter Godeffroy, George Parish: Briefe aus den Jahren 1813 und 1814, mitgeteilt von Hans Nirrnheim, Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte (ZHG) 1914, S. 115 (online)

Einzelnachweise

  1. Renata Klee-Gobert, Heinz Ramm: Landhaus P. Godeffroy, „Weißes Haus“. S. 226.
  2. Svante Domizlaff: Das Geheimnis des Weißen Hauses. In: welt.de. 10. Februar 2001, abgerufen am 24. Oktober 2022.

Koordinaten: 53° 33′ 34,6″ N,  49′ 5,7″ O

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