Laznica (kyrillisch Лазница) ist ein Ort in der Opština Žagubica im Nordosten von Serbien. Er gehört zum Bezirk Braničevo.
Geographie
Der Ort Laznica liegt am Fluss Kamenička reka in einem Talkessel (Polje) östlich der Morava in Serbien. Er befindet sich am östlichen Rand der Polje, die von den Homolje-Bergen umgrenzt wird.
Die Kamenička mündet in die Mlava. Dieser Fluss entwässert die Polje durch einen Taleinschnitt im Nordwesten.
Laznica gehört zu den größten Orten des Okrug Braničevo, er hatte 2002 ca. 2.050 Einwohner. Der Ort liegt nördlich von Žagubica und südwestlich der Gemeinde Opština Majdanpek des Okruges Bor der Region Timočka Krajina.
Namen
Der Name Laznica und seine Schreibvarianten Loznica, Laßnitz usw. kommen im Südosten Europas mehrfach vor. Er stammt aus der slawischen Sprache und bedeutet einen Bach, der aus einem Wald oder einem Rodungsgebiet (Wiese, Au usw.) kommt, oder das Gebiet, das an einem solchen Bach liegt. Der Name wird z. B. übersetzt mit „Waldbach“, „Gereutbach“, „Rodebach“, „Wiesenbach“ oder Aubach. Diese Ableitungen werden auf alte Namensformen zurückgeführt. Mögliche Hinweise auf den Lauf des Baches in einem Rodungsgebiet bieten auch die Ableitungen von „Rodung, Gereut, lichte Stelle im Wald“ oder von „bei der feuchten Wiesen“.
Der Name Kamenička ist in slawischen oder ehemals slawischen Siedlungsgebieten ebenfalls verbreitet. Er und seine Varianten (Kamnitz, Kamenice, Chemnitz, Kamenz, Kamenica, Gams etc.) geht auf die slawische Bezeichnung für einen steinigen oder aus steinigem Gebiet kommenden Bach (Steinbach usw.) zurück (sorbisch Kamjenica „Steinbach“ von kamjeń – der Stein, ebenso slowenisch: kamen'nica).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Werner Tscherne: Von Lonsperch zu Deutschlandsberg. Herausgeber und Verleger: Stadtgemeinde Deutschlandsberg 1990. Keine ISBN. Seite 40. Siehe auch die Ableitungen aus den Orten wie „Liesing“ von *lěsьnika „Waldbach“ zu slaw. lěsъ „Wald“. In: H(einz) D(ieter) Pohl: Slawische und slowenische (alpenslawische) Ortsnamen in Österreich. Bearbeitet nach der Druckfassung eines Vortrages in Graz, Urania 13. Februar 2002 sowie nach einem Manuskript für tribüne. Zeitschrift für Sprache und Schreibung. Heft Nr. 1/2003. Wien 2003. Seiten 10–16. Dort wird auch auf slow. luža „feuchte Stelle, Pfütze“ verwiesen. Zum Text
- 1 2 3 4 5 Als Beispiele werden verwendet: „Lieznica“, „Luosniza“; aus dem Jahr 890: Luonzniza; aus dem Jahr 1345 Lesniz, Laßnitz bei Murau oder dem Jahr 1080 im Paltental Laznich bzw. *laz'nica und für Wiesenbach *loNč'nica. Siehe: Manfred Trummer: Slawische Steiermark = Leicht erweiterte Fassung des gleichnamigen Vortrags am Symposium „Fremd sein – beinander bleiben. Die slowenische Volksgruppe in Österreich“ im Rahmen der „Slowenischen Tage“ an der Karl-Franzens-Universität in Graz, 25.–28. März 1996. Aus: Christian Stenner (Hrsg.): Slowenische Steiermark. Verdrängte Minderheit in Österreichs Südosten. Schriftenreihe Zur Kunde Südosteuropas II/23. Herausgegeben vom Institut für Geschichte der Universität Graz, Abteilung Südosteuropäische Geschichte, Univ.-Prof. Dr. Karl Kaser. Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar 1997, Seiten 15–34 (Beispiele: Seiten 21, 22 und 24). ISBN 3-205-98690-3.
- 1 2 aus altslowenisch *laznica für Rodebach und *lo(n)č(i)níca für Aubach: Eberhard Kranzmayer: Ortsnamenbuch von Kärnten. Teil I: Die Siedlungsgeschichte Kärntens von der Urzeit bis zur Gegenwart im Spiegel der Namen. Klagenfurt 1956. Herausgegeben vom Geschichtsverein für Kärnten in der Reihe Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie, Band 50. Seiten 113, 158. Zitiert nach: Monika Voggenberger. Die slawischen Ortsnamen in Osttirol. Stichwort „Lasnitzen“.
- ↑ Von *laz/6nica, und lazъ: Monika Voggenberger. Die slawischen Ortsnamen in Osttirol. Salzburg 1983. Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg. Kein Verlag, keine ISBN. Stichwort „Lasnitzen“.
- ↑ Aus lonka, Lokativ lonce: Wilhelm Brandenstein: Die Berg- und Flurnamen in der Granatspitzgruppe (Hohe Tauern). In: Zeitschrift für Ortsnamenforschung. Nr. 4 (1928), Seiten 155–165. Zitiert nach: Fritz Freiherr Lochner von Hüttenbach: Wilhelm Brandenstein. Kleine namenkundliche Arbeiten. Akademische Druck‑ und Verlagsanstalt. Graz 1978. ISBN 3-201-01038-3. Seiten 41‑52, hier: Seite 51.
- ↑ aus *lǫka „feuchte Wiese“ bei: Heinz Dieter Pohl: Siedlungsgeschichte und Überlieferung von Ortsnamen slowenischer Herkunft in Osttirol und Kärnten (mit Ausblicken aufs übrige Österreich). In: Peter Ernst, Isolde Hausner, Elisabeth Schuster, Peter Wiesinger (Hrsg.): Ortsnamen und Siedlungsgeschichte. Akten des Symposiums des Arbeitskreises für Namenforschung – Institut für Germanistik der Universität Wien und Institut für österreichische Dialekt und Namenlexika der Österreichischen Akademie der Wissenschaften vom 28.–30. September 2000. Universitätsverlag C. Winter. Heidelberg 2002. Seiten 177–189, hier: Seite 178. ISBN 3-8253-1138-4.
Koordinaten: 44° 14′ 40″ N, 21° 30′ 10″ O