Unter dem Leeway Space (deutsch Spielraum) versteht man in der Zahnmedizin den Platzgewinn während des Zahnwechsels. Die durchbrechenden Prämolaren sind kleiner als die Milchzähne, die durch jene ersetzt werden. Dadurch können die bleibenden Molaren mesial in die Lücken driften und eine Okklusion der Angle-Klasse I (Neutralbiss, „Normalbiss“) entwickeln. Die Differenz in Millimetern zwischen der Summe der mesio-distalen Zahnbreiten des Milch-Eckzahns und des ersten und zweiten Milchmolaren einerseits und der Summe der mesio-distalen Breiten der nachrückenden bleibenden Zähne, nämlich des Eckzahns und des ersten und zweiten Prämolaren andererseits, ergibt den Platzgewinn. Es entstehen je Quadrant (eine Kieferhälfte) 1,7 mm Platzreserve im Unterkiefer und 0,9 mm im Oberkiefer. Diese kann auch therapeutisch bei einem Engstand der Zähne in der Kieferorthopädie genutzt werden.

Einzelnachweise

  1. Mary Bath-Balogh, Margaret J. Fehrenbach: Illustrated Dental Embryology, Histology, and Anatomy – E-Book. Elsevier Health Sciences, 2014, ISBN 978-0-323-29086-9, S. 276 (google.com).
  2. Sabine Knak: Praxisleitfaden Kieferorthopädie. Elsevier,Urban&FischerVerlag, 2004, ISBN 978-3-437-05530-0, S. 30 (google.com [abgerufen am 12. Juli 2021]).
  3. E. Löhr, B. Marzotko, D. Eismann: Zur Bedeutung des „lee-way space“ und der Reihenfolge des Seitenzahnwechsels für die Platzverhältnisse im Eckzahn- und Prämolarenbereich. In: Fortschritte der Kieferorthopädie. 48, 1987, S. 416, doi:10.1007/BF02163482.
  4. Mathew M. Brennan, Anthony A. Gianelly: Die Verwendung des Lingualbogens im Wechselgebiss zur Auflösung des Frontengstandes. In: Informationen aus Orthodontie & Kieferorthopädie. 33, S. 205, doi:10.1055/s-2001-15754.

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