Die legitimistischen Bestrebungen in Österreich nach dem Ersten Weltkrieg fanden unter den Studenten ihren Niederschlag in den Legitimistischen Studentenverbindungen. Im Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus wurden bekennende Legitimisten von den Nationalsozialisten verfolgt, weil sie Otto von Habsburg als rechtmäßiges Staatsoberhaupt betrachteten und dem Deutschen Reich den Treueeid verweigerten. Unterscheiden kann man katholische legitimistische Verbindungen und legitimistische Corps.

Katholische legitimistische Verbindungen

Dieser Weg bot sich aufgrund der Verbundenheit der Habsburger mit der katholischen Kirche an. Diese Verbindungen sammelten sich in den meisten Fällen im Akademischen Bund Katholisch-Österreichischer Landsmannschaften, sind somit nicht Mitglied im CV. Da sie sich katholisch erklärten, waren sie an das Fechtverbot der Katholischen Kirche gebunden. Mit der Marginalisierung des Legitimismus in Österreich spielt dieses Unterscheidungsmittel zu anderen katholischen Verbindungen eine zunehmend geringere Rolle.

Als pennale Entsprechung gibt es den Seniorenconvent pennaler Landsmannschaften (SCPL).

Legitimistische Corps

Legitimistische Corps waren mehr oder weniger offen legitimistische schlagende Verbindungen, die sich in allen bekannten Fällen früher oder später als Corps bezeichneten. Die relativ offen legitimistischen Bünde in Wien fanden sich im Senioren-Convent zu Wien zusammen. Das zumindest latent legitimistische Corps in Graz suchte Anschluss an die vor Ort etablierten Kösener Corps. Der Widerspruch des Schlagens mit der Loyalität zum katholischen ehemaligen Kaiserhaus war gering, da man mit solchen Spannungen nicht erst nach dem Krieg, der die Bedrohung einer Fechtpartie mit aller Selbstverständlichkeit überstieg, zu leben gewohnt war: In der Monarchie waren Duelle zwar formal verboten, aber geduldet und üblich. Offizieren, die das (eigentlich verbotene) Duell ausschlugen oder ihre Satisfaktionsfähigkeit wie der unselige Lieutenant Gustl anderweitig verwirkten, drohte die Entlassung. In der Spannung zwischen schlagenden und katholischen Studenten ist 1895 eine Parteinahme des Kaisers für das Fechten belegt. Ebenso gehörte Kaiser Karl ab 1921 der Wasgonia an.

Bekannte korporierte Legitimisten

Zu den korporierten Legitimisten zählen unter anderem:

Einzelnachweise

  1. Paulgerhard Gladen: Gaudeamus Igitur: Die studentischen Verbindungen einst und jetzt. Callwey Verlag, München 1986.
  2. Geschichte der Arminia. Das Sein & Werden von 1868 bis heute. (PDF; 1,56 MB) Grazer akademische Burschenschaft Arminia, 2015, S. 2, abgerufen am 1. September 2018.
  3. Christoph M. Ledel: „Burschen und Bomben“ – Studentische Corporationen. In: www.ledel.at. Abgerufen am 1. September 2018.
  4. Friedrich Wagner: Der österreichische Legitimismus 1918 bis 1938, seine Politik und Publizistik. Dissertation an der philosophischen Fakultät der Uni Wien, Juni 1956.
  5. Otto Molden: Der Ruf des Gewissens: Der österreichische Freiheitskampf 1938–1945. Herold, Wien 1958.
  6. Erwin Steinböck: Österreichs militärisches Potential im März 1938. Oldenbourg, München 1988, ISBN 3-7028-0275-4.
  7. Claudia Kuretsidis-Haider, Andrea Steffek: Vermögensentzug bei politisch verfolgten Personen. Oldenbourg, München / Wien 2004, ISBN 978-3-486-56797-7.
  8. Anmerkung: der Nachlass von Krausz-Wienner befindet sich in der Österreichischen Nationalbibliothek.
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