Leila Magistrado de Lima (* 27. August 1959 in Iriga City, Camarines Sur) ist eine philippinische Juristin, Hochschullehrerin und Politikerin.

Biografie

Die älteste Tochter des früheren Kommissars (Commissioner) der Wahlkommission (COMELEC) Vicente B. de Lima studierte nach dem Besuch einer Grundschule und der High School der La Consolacion Academy von 1976 bis 1980 zunächst Politikwissenschaften an der Universität De La Salle in Manila und erwarb dort den Grad Bachelor of Arts History. Anschließend absolvierte sie ein Studium der Rechtswissenschaft am San Beda College und beendete dieses mit einem Bachelor of Laws. Kurz darauf schloss sie als Acht-beste das anwaltliche Staatsexamen 1985 ab.

Im April 1986 begann sie ihre berufliche Laufbahn als Steuerassistentin in der Sozietät Sycip, Gorres, Velayo & Co., nahm jedoch bereits im Juni 1986 den Ruf als Professorin für Rechtswissenschaft am San Beda College of Law an und unterrichtete dort bis 1994 Wahlrecht, Wirtschaftsorganisation, Persönlichkeitsrecht, Familienrecht, Verkehrsrecht, Satzungsrecht und Einführung ins Recht. Zeitgleich war sie ab Juli 1989 als Anwältin Mitarbeiterin im Stab von Isagani A. Cruz, einem Richter am Obersten Gerichtshof der Philippinen.

Danach war sie als Rechtsanwältin in der Anwaltskanzlei Jardaleza, Sobreviñas, Diaz, Hayudini & Bodegon Law Offices tätig. Im Anschluss war sie zwischen 1991 und 1992 Anwältin in der Kanzlei Jardaleza Law Offices.

1993 wurde sie Mitarbeiterin im Repräsentantenhaus der Philippinen und war dort als Protokollführerin (Clerk) des Wahltribunals bis 1995 tätig. Im April 1995 trat sie als Juniorpartnerin in die Anwaltskanzlei Roco, Buñag, Kapunan & Migallos ein und wurde anschließend im Juli 1998 Gründerin und geschäftsführende Partnerin der Kanzlei De Lima & Meñez. Nach fast neunjähriger Tätigkeit in dieser Kanzlei wurde sie im April 2007 geschäftsführende Partnerin der Anwaltskanzlei De Lima Law Firm. Daneben war sie zwischen 2006 und 2007 erneut Professorin für Rechtswissenschaften am San Beda College of Law.

Am 7. Mai 2008 wurde sie von Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo zur Vorsitzenden der Kommission für Menschenrechte (Commission on Human Rights) ernannt, stieß jedoch bei ihrer Arbeit oftmals auf Widerstand bei Regierungsvertretern und Richtern. 2009 wurde sie vom Fernsehsender GMANews zur „Mitarbeiterin des Öffentlichen Dienstes des Jahres“ erklärt.

Nach den Wahlen auf den Philippinen 2010 wurde Leila de Lima am 30. Juni 2010 von Präsident Benigno Aquino III. zur Justizministerin (Secretary of Justice) in dessen Kabinett berufen.

Bei den Wahlen im Mai 2016 errang de Lima einen von zwölf Senatorensitzen. In der folgenden Zeit gehörte sie zu den schärfsten Kritikern des Anti-Drogen-Kriegs des neu gewählten Präsidenten Rodrigo Duterte. De Lima berief u. a. einen Untersuchungsausschuss ein, weil Duterte als Bürgermeister von Davao City die Stadt von Todesschwadronen habe aufräumen lassen. Im Februar 2017 wurde von der Staatsanwaltschaft Manila Anklage gegen de Lima wegen Verwicklungen in Drogengeschäfte und wegen des Erhalts von Geldern aus den Drogenkartellen für den Wahlkampf. Diverse Zeugen gaben bei der Senatsanhörung über die Art der Wahlkampfunterstützung und die gezahlten Beträge Auskunft. Als Justizministerin unter der Regierung Aquino soll sie Partys im Hochsicherheitsgefängnis für die dort einsitzenden Bosse der Drogenkartelle zugelassen und geduldet haben. Zuvor war sie vom Senat wegen Korruptionsvorwürfen als Ausschussvorsitzende abgewählt worden. Die meisten politischen Beobachter glauben an kein Fehlverhalten de Limas, nachdem zuvor bereits weitere missliebige Staatsanwälte, Richter, Polizisten oder Politiker mit ähnlichen Vorwürfen und Anklagen konfrontiert worden waren. Am 24. Februar 2017 wurde De Lima im Senatsgebäude der philippinischen Hauptstadt Manila verhaftet, nachdem die Richterin Juanita Guerrero, am Muntinlupa Regional Trial Court Branch 204, am Donnerstagabend einen Haftbefehl gegen De Lima erließ. Bei der Verhaftung teilte De Lima den anwesenden Pressevertretern mit, sie werde sich den Anschuldigungen stellen.

Bei der Senatswahl 2022 trat de Lima an, um ihren Sitz zu verteidigen, erhielt jedoch nur 13,04 % der Stimmen, so dass sie aus dem Senat ausscheiden musste.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. INQUIRER: New CHR chair De Lima sworn in (15. Mai 2008) (Memento des Originals vom 19. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Shay Cullen: Menschenrechte und Demokratie. Rede für Weimar, 10. Dezember 2009 (Memento vom 26. Juli 2011 im Internet Archive)
  3. GMANEWS: Leila de Lima: GMANews.TV's Public Servant of the Year (31. Dezember 2009)
  4. „Philippinen: Dutertes schärfste Gegnerin angeklagt | tagesschau.de“. Zugegriffen am 20. Februar 2017. http://www.tagesschau.de/ausland/philippinen-duterte-101.html.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.