Leopold Ottokar Johann Walcher von Molthein, seit 1873 Ritter Walcher von Molthein (* 29. November 1824 in Wien; † 21. Mai 1911 ebenda) war ein österreichischer Diplomat.

Leben

Leopold Walcher von Molthein war ein Sohn des Johann Georg Walcher von Molthein (1785–1854) und seiner Gemahlin Francisca, geborener Welzl von Wellenheim. Johann Georg Walcher war Oberbuchhalter der privilegirten österreichischen Nationalbank und von Kaiser Franz Joseph per Diplom vom 17. November 1854 mit dem Prädikat "von Molthein" in den österreichischen Adelsstand erhoben worden.

Leopold Walcher von Molthein studierte an der Universität Wien Jura und wurde dort auch 1856 zum Dr. iur. promoviert. 1850 trat er als Konsulareleve in den konsularischen Dienst ein. Er war zunächst kurz an der Zentralseebehörde in Triest tätig, dann ab 1851 an den Konsulaten in Smyrna, Galatz und Alexandria. 1859 wurde er Vizekonsul in Widin, 1863 dort Konsul. 1864 wurde er Konsul in Jerusalem, 1866 Leiter des Generalkonsulats in Palermo und 1869 dort Generalkonsul. 1870 erhielt er den Orden der Eisernen Krone III. Klasse und wurde aufgrund der Ordensstatuten per Diplom vom 10. Oktober 1873 in den österreichischen Ritterstand erhoben. 1871 wurde er als Generalkonsul nach Paris versetzt, wo er auch Kommerzkanzleidirektor bei der Botschaft war. 1883 trat er in den Ruhestand.

Leopold Walcher von Molthein war ein bekannter Sammler griechischer Münzen. Ein Katalog der Sammlung erschien 1895, 1901 wurde sie bei Adolph E. Cahn in Frankfurt versteigert.

Seine Söhne waren der Architekt Humbert Walcher von Molthein (1865–1926) und der Kunsthistoriker und -sammler Alfred Walcher von Molthein (1867–1928).

Ehrungen

Literatur

Anmerkungen

  1. Viktor von Renner: Catalogue de la collection des médailles grecques de M. le Chevalier Léopold Walcher de Molthein. Paris / Wien 1895 (Digitalisat); Griechische Münzen: Sammlung des Herrn Hofrath Walcher, Ritter von Molthein. Ergänzungs- und Handkatalog nebst einem Anhang von numismatischen Werken; Versteigerung am 25. Februar 1901. Adolph E. Cahn, Frankfurt, M., 1901 (Digitalisat).
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