Lepidosirenoidei

Protopterus aethiopicus, gut sichtbar die fadenartig reduzierten Flossen.

Systematik
Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
ohne Rang: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Überklasse: Fleischflosser (Sarcopterygii)
Klasse: Lungenfische (Dipneusti)
Ordnung: Lungenfische (Ceratodontiformes)
Unterordnung: Lepidosirenoidei
Wissenschaftlicher Name
Lepidosirenoidei
Müller, 1844

Die Lepidosirenoidei (altgriechisch λεπίς lepís (Genitiv lepídos) ‚Schuppe‘; altgriechisch Σειρήν Seirēn, deutsch Sirene + lateinisch forma Gestalt) sind eine Unterordnung der Lungenfische (Ceratodontiformes), die mit vier rezenten Arten im tropischen Afrika und einer Art im tropischen Südamerika vorkommt. Neben diesen fünf Arten gibt es mit dem Australischen Lungenfisch (Neoceratodus forsteri) nur noch eine weitere rezente Art, die aber einer anderen Unterordnung angehört.

Merkmale

Die Lungenfische der Unterordnung Lepidosirenoidei besitzen einen aalartigen, langgestreckten Körper und erreichen Körperlängen von 45 cm bis zwei Meter. Im Unterschied zum groß beschuppten Australischen Lungenfisch, der nur eine einzige Lunge besitzt, haben die Arten der Lepidosirenoidei nur kleine Schuppen und weisen eine paarige Lunge auf. Die Schuppen liegen tief unter der drüsenreichen Oberhaut, so dass die Fische eher nackt erscheinen. Auffälligstes Kennzeichen der Unterordnung sind die fadenartig reduzierten paarigen Flossen, die keine Flossenstrahlen haben. Die Larven besitzen äußere Kiemenbüschel, ähnlich wie die Larven der Schwanzlurche. Ausgewachsene Lepidosirenoidei können Trockenzeiten im Boden eingegraben überdauern. Die Fische laichen in Löchern und Gängen, die sie in Uferböschungen oder in den Gewässerboden graben. Der Laich wird von den Männchen bewacht.

Systematik

Nahe verwandt mit den Lepidosirenoidei ist die ausgestorbene Familie Gnathorhizidae mit den Gattungen Gnathorhiza und Persephonichthys, die sich vom oberen Karbon bis zur Untertrias in der Fossilüberlieferung nachweisen lässt.

Literatur

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. 4. Auflage. John Wiley & Sons, New York 2006, ISBN 0-471-25031-7 (englisch).
  • Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. 2. Auflage. Urania, Leipzig/Jena/Berlin 1990, ISBN 3-332-00109-4.

Einzelnachweise

  1. Ricardo Betancur-R, Edward O. Wiley, Gloria Arratia, Arturo Acero, Nicolas Bailly, Masaki Miya, Guillaume Lecointre und Guillermo Ortí: Phylogenetic classification of bony fishes (Memento des Originals vom 8. November 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. BMC Evolutionary Biology, BMC series – Juli 2017, DOI: 10.1186/s12862-017-0958-3
  2. Anne Kemp, Lionel Cavin, Guillaume Guinot: Evolutionary history of lungfishes with a new phylogeny of post-Devonian genera. In: Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology. Band 471, 2017, ISSN 0031-0182, S. 209–219, doi:10.1016/j.palaeo.2016.12.051 (englisch).
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