Lewis (geboren 2000 oder 2001) ist der Name einer Hauskatze aus Fairfield, Connecticut, die bekannt wurde, weil sie von einem Gericht unter Hausarrest gestellt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war die Katze fünf Jahre alt.

Hintergrund

Lewis ist eine polydaktyle Angorakatze. In ihrer Nachbarschaft in Fairfields Sunset Circle, kam es gehäuft zu Beschwerden, dass die Katze grundlos Menschen angreifen würde. Sechs Angriffe soll es gegeben haben, wobei nur drei zu einer Anzeige führten. Eine Frau erkannte die Katze bei einer Gegenüberstellung wieder. Ein Tierfänger verhängte ein Kontaktverbot an Lewis. Es war das erste Mal, dass ein solches Verbot gegen ein Tier verhängt wurde. Lewis sollte danach unter Hausarrest gesetzt werden. Zunächst wurden die Ausgangszeiten von Lewis begrenzt und seine Halterin versuchte seine Aggressionen mit Prozac zu behandeln, doch die Katze entwischte immer wieder. In der Zwischenzeit hatte die Nachbarschaft sogar eine Telefonkette organisiert, um sich vor den Attacken der Katze zu schützen.

Prozess

Lewis’ Besitzerin wurde später verhaftet und angeklagt, gegen das Kontaktverbot verstoßen zu haben. Der Tierfänger änderte die Anklage später auf „Reckless endangerment“ (etwa: „Rücksichtslose Gefährdung“). Die Besitzerin musste sich im April 2006 vor dem Supreme Court in Bridgeport verantworten. Eines der Opfer verklagte die Halterin auf Schadensersatz in der Höhe von 5.000 US-Dollar. Ihr wurde eine Bewährungsstrafe in Aussicht gestellt, wenn sie das Tier einschläfern lassen würde. Stattdessen prozessierte sie, um das Leben der Katze zu retten. Am 23. Mai 2006 wurde erneut Anklage erhoben.

Die Anhörung begann am 20. Juni 2006. Das Gericht entschied schließlich, dass die Katze weiter unter Hausarrest gestellt werden muss. Sie darf seitdem das Haus nur noch verlassen, wenn sie zum Tierarzt gebracht werden muss. Seine Besitzerin erhielt eine zweijährige Bewährung. Alle Anklagen wurden nach einer zweijährigen Probezeit aus ihrer Akte entfernt.

Mediale Aufmerksamkeit

Dass eine Katze angeklagt und unter Hausarrest gestellt wurde, erregte die Aufmerksamkeit US-amerikanischer und internationaler Medien. Dabei wurden insbesondere die Opfer der Katze mit Häme überzogen, die ein Einschläfern der Katze befürworteten. Um die Katze entwickelten sich mehrere Kampagnen. Die Best Friends Animal Society in Utah bot an, im Falle eines Todesurteils die Katze in ihre Obhut zu nehmen. Auf Myspace wurde eine Fanseite für die Katze eröffnet, auf der T-Shirts verkauft wurden, um die Prozesskosten zu decken. Etwa 500 Kleidungsstücke wurden verkauft.

Einzelnachweise

  1. Crazy Cat Terrorizes Connecticut Town. Fox News, 29. März 2006, abgerufen am 26. Juni 2015.
  2. 'The Situation with Tucker Carlson' for March 29. NBC News, 29. März 2006, abgerufen am 26. Juni 2015.
  3. Cat Stories: Lewis The Felonious Feline. FullyFeline.com, 7. November 2012, abgerufen am 20. Juni 2015.
  4. 1 2 3 Avi Salzman: Judge Orders House Arrest for Lewis, the Attack Cat. New York Times, 20. Juni 2006, abgerufen am 26. Juni 2015.
  5. Countdown with Keith Olberman March 29, 2006. NBC News, 29. März 2006, abgerufen am 26. Juni 2015.
  6. Crazy cat mends ways under house arrest. NBC News, 2008, abgerufen am 26. Juni 2015.
  7. Oliver Burkeman: House arrest for Lewis, the not-so-cool cat. The Guardian, 31. März 2006, abgerufen am 26. Juni 2015.
  8. Cats with restraining orders. purr-n-fur.org.uk, abgerufen am 26. Juni 2015.
  9. MultiVu Video Feed: Best Friends Animal Society Petitions Judge to Offer Sanctuary to 'Lewis The Cat'. (Nicht mehr online verfügbar.) Prnewswire.com, 20. Juni 2006, archiviert vom Original am 27. Juni 2015; abgerufen am 26. Juni 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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