LichtBlick SE
Rechtsform Societas Europaea
Gründung Dezember 1998
Sitz Hamburg, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Constantin Eis (CEO)
  • Tanja Schumann (CFO)
  • Enno Wolf (COO)
Mitarbeiterzahl 900 (2023)
Umsatz 1,37 Mrd. Euro (2022)
Branche Energieversorger
Website www.lichtblick.de
Stand: 30. Juli 2023

Die LichtBlick SE ist ein Energieversorgungsunternehmen mit Sitz in Hamburg. Laut einer Umfrage der Energie & Management hat Lichtblick im Bundesgebiet 900.000 Privat- und Gewerbekunden (Stand: August 2022). Damit zählt Lichtblick zu den fünf größten deutschen Stromanbietern.

Eigentumsverhältnisse

Das Unternehmen befindet sich im Besitz des niederländischen Energieversorgers Eneco. 2017 akquirierte die niederländische Eneco bereits 50 % des Unternehmens, im Jahr 2018 folgte die vollständige Übernahme. Eneco wiederum wurde im November 2019 von einem Konsortium bestehend aus der Mitsubishi Corporation und Chubu Electric Power übernommen.

Geschichte

Lichtblick wurde im Dezember 1998 nach der Liberalisierung des Strommarktes gegründet und begann im Oktober 1999 mit der Lieferung von Strom an acht Haushalte. 2001 erhielt Lichtblick als erstes Unternehmen das ok-power-Label, welches später allerdings für die Privatkundentarife zurückgezogen wurde. 2002 beteiligte sich Lichtblick an der Gründung des Bundesverbandes Neuer Energieanbieter e. V. (bne). Zum Oktober 2007 trat Lichtblick als erster Anbieter mit einem Biogas-Erdgas-Mischprodukt in den Gasmarkt ein und begann mit der Versorgung von sieben Haushaltskunden in Hamburg und der eigenen Firmenzentrale. Von 2009 bis 2014 entwickelte und verkaufte Lichtblick das Blockheizkraftwerk „Zuhausekraftwerk“. Das von VW produzierte BHKW erzeugt Wärme und elektrischen Strom. Das Unternehmen brachte 1.500 Anlagen in den Markt, bis der Vertrieb im Mai 2014 eingestellt wurde.

2015 hat Lichtblick den Energieanbieter Tchibo Energie übernommen. In den vergangenen Jahren hat Lichtblick außerdem die drei Energieanbieter Nordland Energie, Clevergy und Secura Energie aufgekauft.

Im Rahmen der SchwarmStrom-Strategie entwickelte Lichtblick den sogenannten SchwarmDirigent. Diese Software ermöglicht die intelligente Steuerung und Vernetzung dezentraler, erneuerbarer Anlagen. Anfang 2016 bot Lichtblick die Leistungen und Services der IT-Plattform SchwarmDirigent auf dem internationalen Markt an. Erste kommerzielle Projekte seien mit Partnern in Südostasien gestartet worden. In mehreren europäischen Ländern, den USA und Ozeanien liefen Verhandlungen über weitere Projekte.

Bis zur Übernahme im Dezember 2018 war Eneco bereits seit 2017 mit 50 Prozent beteiligt. Zweitgrößter Aktionär und Aufsichtsratsvorsitzender von Lichtblick war bis dahin der Hamburger Unternehmer Michael Saalfeld. Saalfeld ist Gründer und Miteigentümer der Concord Power GmbH, die in der Zeit von April 2002 bis Februar 2004 zusammen mit EnBW ein GuD-Kraftwerk in Lubmin plante. Die Planung für das Kraftwerk wurde Anfang 2008 eingestellt und das Grundstück verkauft. Die Concord Power ist auch die Projektentwicklerin für die Gasleitung NORDAL, welche das ökologisch sensible Peenetal durchqueren soll. Ferner engagierte sich Saalfeld gemeinsam mit Shell, Daimler und VW als Hauptgesellschafter bei dem BtL-Marktführer Choren Industries. Die Geschäfte von Lichtblick wurden 2009 vollständig von denen der früheren, mittlerweile insolventen Tochtergesellschaften Biomasse-Heizkraftwerk Sulzbach-Rosenberg und Choren Industries getrennt.

Im Zuge der Fusion des Innogy-Vertriebsgeschäfts mit E.ON übernahm Lichtblick Mitte 2020 rund 260.000 Kunden, die bei E.ON Heizstrom bezogen haben.

Gründer des Unternehmens ist Heiko von Tschischwitz. Derzeit besitzt das Unternehmen rund eine Million Kundenverträge (Stand: Mai 2022). Die aktuelle Geschäftsführung besteht aus Constantin Eis (seit Juni 2019, CEO), Dr. Enno Wolf (seit April 2020, COO) sowie Tanja Schumann (seit November 2021, CFO).

Strommix

Lichtblick-Strom für Privatkunden stammt laut eigener Aussage zu 100 % aus Erneuerbaren Energien (Wasser-, Wind- und Solaranlagen) aus Deutschland, bei Neukunden stammt dieser aus deutschen Wind- und Solaranlagen. Eine aktuelle Liste der Wasserkraftwerke veröffentlicht LichtBlick auf seiner Internetseite. Alle diese Kraftwerke liegen in Bayern. Die Solar- und Windanlagen sind bundesweit verteilt. Der LichtBlick-Geschäftskundentarif ist von ok-power zertifiziert. Für den Privatkundentarif galt dies nur bis 2019. Öko-Test zeichnete den Privatkundentarif 2022 mit „Gut“ aus.

Für den Ökostrom von Lichtblick wird weder das Grüner Strom Label der Umweltverbände noch das EcoTopTen-Label vergeben, da Lichtblick in früheren Jahren nicht in neue Anlagen zur Gewinnung von Strom aus regenerativen Quellen investierte und Strom aus Wasserkraftwerken bezog, die teilweise seit vielen Jahrzehnten bestehen. Das Unternehmen wird für die Abhängigkeit von Eneco, einem Anbieter von fossilem Strom, fehlenden Investitionsprogrammen zur Förderung der Energiewende und dem Strombezug aus alten Wasserkraftwerken kritisiert. Die nachträgliche Bündelung von elektrischer Energie aus bestehenden Anlagen in Ökostromtarife führt dazu, dass zuvor teilweise aus diesen Anlagen versorgte Kunden dann weniger Strom aus regenerativen Energien beziehen. Der Anteil regenerativer Energien am gesamten Strommix erhöht sich also nicht.

Das Unternehmen schloss seit 2021 mehrere Direktlieferverträge ab, sodass Strom für Privatkunden direkt von Betreibern von Wind- und Solaranlagen bezogen werden kann. Ein Fünftel des Stromabsatzes soll bis 2026 durch Direktlieferverträge mit Anlagenbetreibern von Wind- und Solarenergie sowie den Bau eigener Anlagen gedeckt werden. Der Baubeginn für die erste eigene Solaranlage fand im August 2022 statt.

Gas

Seit Herbst 2007 bietet Lichtblick zusätzlich zu seinem Stromprodukt auch Gas an. Lichtblick gab zeitweise an, dass 5 % der von den Kunden bezogenen Gasmenge aus Biogasanlagen stammte. Seit Juli 2023 können Neukunden einen Gastarif mit 10 % Bioanteil beziehen. Zudem werden sämtliche CO2-Emissionen kompensiert. Im Mai 2022 gab Lichtblick bekannt, mittelfristig aus dem Gasvertrieb aussteigen zu wollen.

Aktuelle Projekte

Energy-as-a-Service

Lichtblick bietet Prosumern Solarmodule, Batteriespeicher, App und GateWay sowie Smart Meter an, die privaten Haushalten eine teilweise autarke Versorgung ermöglichen. Ab Herbst 2023 bietet das Unternehmen zudem Wärmepumpen an.

StromWallet

Die sogenannte Stromwallet soll eine nominell 100-prozentige Nutzung des selbst produzierten Solarstroms erlauben, indem für die überschüssige und ins Netz eingespeiste Strommenge ein Guthaben gewährt wird. In den Zeiten, in denen der eigene Verbrauch nicht durch die eigene Produktion gedeckt wird, kann mit dem Guthaben kostenlos Ökostrom vom Unternehmen bezogen werden. Saisonale Schwankungen in der Eigenproduktion sollen sich so ausgleichen lassen. In Zukunft soll das Stromguthaben mit anderen geteilt und unterwegs genutzt werden können. Ab 2025 will das Unternehmen das Energieguthaben der Kunden auch vermarkten.

Prosumer-Report

Seit 2022 untersucht der Prosumer-Report von Lichtblick auf Grundlage einer Analyse des Marktforschungsunternehmen EUPD Research das Potenzial der Energiewende in Eigenheimen. Der Report kommt zu dem Schluss, dass auf Ein- und Zweifamilienhäusern bis zu 96 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr zusätzlich erzeugt und damit 10 mittlere Kohlekraftwerke ersetzt werden könnten. Von 10,8 Millionen Eigenheimbesitzern nutzten 2021 nur 16 Prozent eine Photovoltaikanlage. Wärmepumpen, Stromspeicher und Wallboxen seien noch weniger weit verbreitet. Im darauffolgenden Jahr habe sich an den Ergebnissen nur wenig geändert.

SolarCheck

Der SolarCheck von LichtBlick untersucht seit 2020 auf Recherchen und Daten der dpa GmbH den Ausbau von Solaranlagen auf neu errichteten Dächer (Wohn- und Gewerbeneubauten). Die 14 größten Städte Deutschlands (mit mehr als einer halben Millionen Einwohnern) wurden dabei näher berücksichtigt. Der letzte SolarCheck (2022) ergab, dass in Nürnberg die meiste Fläche von neugebauten Dächern für die Neuinstallation von PV-Anlagen genutzt wurden. Auf dem letzten Platz landete Hamburg, obwohl hier besonders viel Neubau-Dachflächen zur Verfügung standen. Insgesamt würden die Städte zu viel an Solarpotenzialen verschenken und die Flächen nicht vollends ausschöpfen.

Vergangene Projekte

ZuhauseKraftwerke

Am 9. September 2009 stellte Lichtblick eine Energie-Partnerschaft mit der Volkswagen AG vor. In den nächsten Jahren sollten laut damaliger Pressemeldungen bis zu 100.000 von Volkswagen gebaute Mini-Blockheizkraftwerke mit einer elektrischen Leistung von 20 kW in privaten Eigenheimen als ZuhauseKraftwerke aufgestellt werden.
Ende des Jahres 2010 waren erst 30 „ZuhauseKraftwerke“ installiert; in einigen Medien (beispielsweise Financial Times Deutschland) wurde 2010 von erheblichen Problemen berichtet. Lichtblick äußerte sich damals noch optimistisch. Nach der Behebung technischer Probleme mit den von Volkswagen produzierten Blockheizkraftwerken vom Typ EcoBlue wurden bis zum Juli 2012 über 500 Zuhausekraftwerke errichtet. Bei den zugrundeliegenden Motoren von VW handelte es sich um umgebaute Dieselmotoren aus der Autoserie „Touran“. Im Oktober 2012 beendete Lichtblick den Vertrieb der Geräte im Wärme-Contracting und verkaufte bis 2014 die Blockheizkraftwerke.

Mit Stand Frühling 2014 hat das Unternehmen 1.000 Anlagen mittels Wärme-Contracting in den Markt gebracht und weitere 500 Geräte verkauft. Laut Aussage des Unternehmens laufen bereits erste ZuhauseKraftwerke in Italien. Am 28. Mai 2014 wurde bekannt, dass sich Lichtblick und Volkswagen bei Vertragsverhandlungen nicht auf eine Weiterführung der Zusammenarbeit einigen konnten und das Projekt endgültig als beendet betrachtet werden muss. Lichtblick erwägt (Stand Mai 2014) eine Schadenersatzklage gegen Volkswagen.

SchwarmStrom

Unter der Marke „SchwarmStrom“ firmiert die Lösung von Lichtblick für den Betrieb „Virtueller Kraftwerke“. Die Steuerung des Kraftwerkpools, zu dem auch die Zuhausekraftwerke gehören, übernimmt die von Lichtblick entwickelte Software „SchwarmDirigent“. Das Konzept: Schwarmstrom entsteht mittels einzelner Erzeugungsanlagen und Speicher, wie zum Beispiel Blockheizkraftwerken, Photovoltaikanlagen oder Batterien und formiert sich darin zu einem unsichtbaren Großkraftwerk (virtuelles Kraftwerk). Vor diesem Hintergrund engagiert sich Lichtblick als Gründungsmitglied bei der Standardisierung der Einbindung von dezentralen Kapazitäten im Rahmen des offenen Industrieforums VHPready. Lichtblick entwickelt mit der IT-Lösung „SchwarmDirigent“ für virtuelle Kraftwerke laut dem Magazin Der Spiegel eine „richtungsweisende Plattform für den Energiemarkt“.

Mieterstrom

Lichtblick bietet unter dem Produktnamen „ZuhauseStrom“ Mieterstrom an. Damit bietet das Unternehmen Mietern die Möglichkeit, den vor Ort aus erneuerbaren Energien produzierten Strom direkt zu beziehen. Der Mehrbedarf wird durch das öffentliche Stromnetz gedeckt. Seit März 2014 bietet Lichtblick in einem Pilotprojekt im Gelben Viertel in Berlin-Hellersdorf Mieterstrom an. Hier steht auf 50 Miethäusern mit etwa 3000 Mietparteien die größte Dach-Solaranlage auf Wohnhäusern in Deutschland. Die Mieter profitieren dabei von einem vergünstigten Stromtarif, obwohl Subventionen aus der EEG-Kasse entfallen, da der Strom direkt vor Ort verbraucht wird.

INEES (Intelligente Netzanbindung von Elektrofahrzeugen zur Erbringung von Systemdienstleistungen)

In Berlin lief ab März 2013 für ein Jahr die Feldphase eines Forschungsprojektes, das die Bundesregierung 2013 zum „Leuchtturm der Elektromobilität“ erklärte: INEES (Intelligente Netzanbindung von Elektrofahrzeugen zur Erbringung von Systemdienstleistungen). Das heißt: Batterien von E-Fahrzeugen sollten in den Strommarkt eingebunden werden. Dabei wurden während der Ladezeiten die Batterien je nach Bedarf be- oder entladen. Innerhalb von Minuten konnte somit die sogenannte „Sekundärregelenergie“ für das Stromnetz bereitgestellt werden. In Berlin konnten 20 Testkunden jeweils für ein halbes Jahr mit dem VW e-up! das intelligente Laden mit sogenanntem Schwarmstrom ausprobieren. Projektpartner waren Volkswagen, Lichtblick, SMA Solar Technology und Fraunhofer-Institut IWES.

Der Abschlussbericht erschien im Juni 2016. Darin wurde festgestellt, dass der „SchwarmDirigent“ von LichtBlick zeige, dass „Elektrofahrzeuge mit hoher Sicherheit und kurzer Reaktionszeit eine Leistungsreserve für das Stromnetz bereitstellen können“, das Projekt zu der Zeit jedoch „zu einer hohen zusätzlichen Alterung der Fahrzeugbatterien, zusätzlichen Umwandlungsverlusten und Umlagekosten auf den für die Zwischenspeicherung bezogenen Strom“ führte.

3E-Mehrfamilienhaus

Lichtblick untersuchte gemeinsam mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg im Modellprojekt 3E-Mehrfamilienhaus, wie sich die einzelnen Aspekte Eigenerzeugung, Eigenverbrauch und Elektromobilität ideal aufeinander abstimmen ließen, um den Energiebedarf der Bewohner im Haus möglichst unabhängig von externer Energieversorgung decken zu können. Das Haus war ausgestattet mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach und einem Blockheizkraftwerk im Keller. Eine Solarbatterie im Keller und die mobilen Batterien von zwei Elektroautos speicherten die nicht direkt verbrauchte Energie. Lichtblick vernetzte und optimierte dieses Energiesystem mit seiner IT-Plattform „SchwarmDirigent“. Das Forschungsprojekt wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert. Das Projekt lief von Januar 2014 bis Mai 2017. Im Abschlussbericht wurde festgehalten, dass die Optimierungsprozesse zu einem Autarkiegrad von durchschnittlich 74 Prozent führten, auch ein positiver Einfluss auf die Klimabilanz konnte erreicht werden. Aber eine direkte Übertragung des Systems auf Einfamilienhäuser unter den aktuellen Rahmenbedingungen sei aus wirtschaftlicher Perspektive nicht sinnvoll. Für die dezentrale Energieversorgung konnte das Projekt jedoch weitere Erkenntnisse liefern.

Schwarmbatterie

Mit der Schwarmbatterie bringt Lichtblick einen weiteren Baustein des Schwarmstrom-Konzepts in den Markt. Das Produkt richtet sich an Immobilienbesitzer mit einer Photovoltaikanlage, die zudem eine Speicherbatterie angeschlossen haben. Kunden, die einen sogenannten Schwarmbatterie-Vertrag abschließen, erklären sich bereit, dass ihre Batterie in den Schwarm eingebunden wird, wodurch ein großer, virtueller Speicher entstehen soll. Dafür erhalten sie eine feste Prämie. Zukünftig will Lichtblick die Batteriekapazität an den Regelenergiemärkten vermarkten. Anfang Mai 2015 gab Lichtblick bekannt, dass das Unternehmen die Speicherbatterie Powerwall von Tesla als Schwarmbatterie anbieten wollte. Die Batterie sollte Ende 2015 auf den deutschen Markt kommen.

Smart Grid

Bei einem Praxistest für intelligente Stromnetze (Smart Grids) hat Lichtblick mit dem Netzbetreiber Stromnetz Hamburg zusammengearbeitet. Erforscht wurde in dem zweijährigen Projekt, wie mit Hilfe von Blockheizkraftwerken die Stromnetze gezielt entlastet werden können. Die Anlagen wurden gezielt in Betrieb genommen, wenn die Stromnachfrage im lokalen Netz besonders hoch war. Der Praxistest hat gezeigt, dass mit dem Konzept schnell und zuverlässig auf lokale Schwankungen der Stromnachfrage reagiert werden kann. Das Projekt kann derzeit jedoch noch nicht in die Praxis umgesetzt werden, da es keine wirtschaftlichen Anreize für die Netzbetreiber gibt.

Partnerschaft

Lichtblick und der WWF sind 2014 eine Partnerschaft eingegangen, um die Energiewende zu beschleunigen. Laut Pressemeldung soll das gemeinsame Ziel 100 Prozent erneuerbarer Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr bis spätestens 2050 zu realisieren seien.

Kooperation

Im Vertrieb arbeitet Lichtblick u. a. mit dem Fußballverein FC St. Pauli zusammen. Das Unternehmen beliefert die Stadien mit Ökostrom. Außerdem werden den Fans eigene Stromtarife angeboten. Darüber hinaus fördern die Vereine mit dem Energieanbieter soziale Projekte.

Engagement

Lichtblick engagiert sich sowohl für soziale als auch Umweltprojekte. Laut eigenen Angaben stellt das Unternehmen pro Kunde und Monat einen Quadratmeter Regenwald in Ecuador unter Schutz. Das Projekt setzt LichtBlick gemeinsam mit „Geo schützt den Regenwald e.V.“ und der regionalen Organisation DECOIN um. Nach Unternehmensangaben wurden bisher 8.300 Hektar Regenwald geschützt (Stand: Februar 2019). Neben dem Schutz der Wälder werden auch Schulprojekte und Maßnahmen zur Einkommensverbesserung der Bevölkerung in der Region gefördert.

Kritik

Lichtblick investiert – anders als die bundesweiten Ökostromanbieter Bürgerwerke eG, Elektrizitätswerke Schönau, Greenpeace Energy und Naturstrom AG – keinen definierten Betrag in den Ausbau regenerativer Energieerzeuger. Der Bund der Energieverbraucher stellte 2004 fest, dass Lichtblick keine direkten Investitionen in Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie geleistet habe, gab dem Unternehmen aber trotz geringem Umweltnutzen die Schulnote zwei (Umweltnutzen: 4, Preis und Atomindex: 2, Sicherheit: 1). Im September 2009 kündigte Lichtblick zwar an, in großem Stil in die dezentrale Erzeugung von umweltfreundlichem Strom auf Basis dezentraler Mini-Blockheizkraftwerke einzusteigen, dieses Projekt ist jedoch gescheitert (siehe oben).

Um auf Abweichungen zwischen dem prognostizierten und eingetretenem Stromverbrauch der Kunden kurzfristig zu reagieren, kaufte Lichtblick im Dezember 2006 und ab Oktober 2007 konventionellen Strom an der Strombörse European Energy Exchange (EEX) ein, machte dies aber nicht öffentlich bekannt. Nach Angaben von Lichtblick handelte es sich im ersten Halbjahr 2008 um 0,5 % der Gesamtmenge des Stroms. Laut eigenen Aussagen bietet das Unternehmen „zu 100 Prozent regenerativen Strom“; der zugekaufte Graustrom ist jedoch unbekannter Herkunft und kann somit auch Atom- und Kohlestrom enthalten. Laut eigenen Angaben gleicht Lichtblick diesen Bezug „durch eine Einspeisung von zusätzlicher regenerativer Energie zu anderen Stunden aus.“

Im Jahr 2010 wurde Kritik von FDP- und CDU-Bundestagsabgeordneten laut, denn 2010 setzte das Unternehmen einen Sonderzug im Rahmen einer Anti-Atom-Demonstration ein. Christel Happach-Kasan (MdB, FDP) kritisierte, damit werde die Demonstrationsfreiheit „als Instrument des Marketing instrumentalisiert“.

Beim Ökostromreport 2020 der Umwelt- und Naturschutzorganisation Robin Wood ist LichtBlick erstmals nicht mehr als empfohlener Ökostromanbieter aufgeführt. Grund dafür sei die Übernahme durch die Eneco, welche auch Gaskraftwerke betreibt. Außerdem sei die Investitionszusage in die Energiewende zu gering: LichtBlick investiere 0,2 Cent pro verkaufter Kilowattstunde, gefordert seien 0,5 Cent. Auch das Internet-Portal für nachhaltigen Konsum Utopia.de führt den Anbieter Lichtblick weder unter den sieben empfohlenen Ökostromtarifen noch in der Ökostrom-Bestenliste, für die jeweils verschiedene Kriterien sowie die Bewertungen anderer Institutionen berücksichtigt werden.

Auszeichnungen

  • Deutscher Servicepreis 2012 und 2013
  • Deutschlands kundenorientiertester Energieversorger 2009 bis 2014
  • FOCUS-MONEY: Fairster Stromversorger 2014
  • GreenTec Award 2013 in der Kategorie Kommunikation für den BVB-Stromtarif „Strom09“
  • Energiemanager des Jahres 2013: Heiko von Tschischwitz

Einzelnachweise

  1. 1 2 Eneco Annual Report 2021 - Page 8-9. Abgerufen am 5. November 2022 (englisch).
  2. Konsortium um Mitsubishi kauft Eneco für mehr als vier Milliarden Euro. In: handelsblatt.de. 25. November 2019, abgerufen am 7. Dezember 2019.
  3. LichtBlick: 15 Jahre LichtBlick-Geschichte
  4. 1 2 Anbieter-Übersicht. In: ok-power. Abgerufen am 31. Januar 2021.
  5. LichtBlick: LichtBlick schließt Gasmarkteintritt erfolgreich ab, Pressemitteilung vom 5. November 2008.
  6. Abendblatt-Online: Energieversorger Lichtblick droht Volkswagen mit Klage, 28. Mai 2015.
  7. Welt-Online: Tchibo verkauft seine Stromkunden an Lichtblick, 21. Juli 2015.
  8. baulinks.de: Lichtblick will Schwarmstrom-Konzept etablieren, 10. Juni 2015.
  9. Lichtblick vermarktet Schwarmkonzept nun international. In: pv-magazine, 15. Februar 2016.
  10. Christian Kersting: Russen-Gas für Hamburg. In: Bild.de. 1. April 2008, abgerufen am 25. Oktober 2008.
  11. Das Projekt NORDAL. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 17. Dezember 2012; abgerufen am 29. März 2011.
  12. Fritz Vorholz: Revolution im Tank. In: Die Zeit. 8. Juli 2004, abgerufen am 25. Oktober 2008.
  13. Maximilian Völkl: E.on am DAX-Ende – Innogy-Deal hat Folgen. Der Aktionär, 10. März 2020, abgerufen am 30. März 2020.
  14. Lichtblick: Wir LichtBlicker
  15. 1 2 3 4 5 LichtBlick konsolidiert grünes Wachstum / 500 Millionen Euro für Wind- und Solarparks. LichtBlick, 4. Mai 2022, abgerufen am 23. Januar 2023.
  16. Ökostrom. LichtBlick, abgerufen am 31. Dezember 2022.
  17. LichtBlick stellt ÖkoStrom-Tarife auf 100% Wind- und Solarstrom aus Deutschland um. LichtBlick, abgerufen am 31. Dezember 2022.
  18. In diesen Wasserkraftwerken entsteht Ihr LichtBlick-Strom. Archiviert vom Original am 28. März 2019; abgerufen am 31. Januar 2020.
  19. Stromkennzeichnung. LichtBlick, abgerufen am 31. Januar 2021.
  20. LichtBlick SE LichtBlick – LichtBlick Ökostrom (Privatkunden- und Kleingewerbekundentarif). In: ok-power. Archiviert vom Original am 28. März 2019; abgerufen am 28. März 2019.
  21. Lisa-Marie Karl/Kerstin Scheidecker/Eva Hauser: Ökostrom-Vergleich: Diese Tarife der Ökostromanbieter sind "mangelhaft". Öko Test, 5. Mai 2022, abgerufen am 31. Dezember 2022.
  22. Echter Ökostrom auf einen Blick. In: GruenerStromLabel.de. Abgerufen im Juli 2021
  23. Anbieter für echten Ökostrom Vergleich 2021 - Die besten Anbieter für echten Ökostrom im Vergleich. In: Vergleich.org. Abgerufen im Juli 2021
  24. Ökostromreport 2020. Abgerufen am 5. November 2022.
  25. Neuer Direktliefervertrag für 2022: LichtBlick bezieht Windstrom aus Deutschland für weitere 97.000 Haushalte. LichtBlick, 3. Februar 2022, abgerufen am 31. Dezember 2022.
  26. Klimaneutrales Ökogas - zertifiziert und umweltfreundlich - LichtBlick. Abgerufen am 8. Oktober 2020.
  27. 1 2 LichtBlick Zuhause. LichtBlick, 5. November 2022, abgerufen am 31. Dezember 2022.
  28. Stefan Schultz: Was taugt der Stromspeicher im Portemonnaie? Spiegel.de, 5. Dezember 2022, abgerufen am 31. Dezember 2022.
  29. Energie-Revolution im Eigenheim: Dach-Solarstrom zu 100 Prozent selbst nutzen. LichtBlick, 6. Dezember 2022, abgerufen am 31. Dezember 2022.
  30. Report: Solar-Häuser können zehn Kohlekraftwerke ersetzen. LichtBlick, 28. Juni 2022, abgerufen am 31. Dezember 2022.
  31. Henning Jauernig: Häuser in Deutschland sind nur unzureichend mit Solaranlagen und Wärmepumpen ausgestattet. Spiegel.de, 16. Juli 2023, abgerufen am 27. Juli 2023.
  32. 14 Großstädte im SolarCheck: Deutsche Metropolen hinken beim Solarausbau hinterher. LichtBlick, 18. Juni 2020, abgerufen am 27. Juli 2023.
  33. Deutsche Metropolen im Solarcheck: Mehr Schatten als Licht. LichtBlick, 5. September 2022, abgerufen am 27. Juli 2023.
  34. lichtblick.de: ZuhauseKraftwerk (Memento vom 15. August 2010 im Internet Archive)
  35. Energiepartnerschaft zwischen LichtBlick und Volkswagen. Abgerufen am 8. April 2020.
  36. Johannes Ritter, Werner Sturbeck und Georg Küffner: Minikraftwerke für den häuslichen Keller. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. September 2009, abgerufen am 9. September 2009.
    Strom aus dem Heizungskeller – Mit Minikraftwerken Energielücken füllen, Deutschlandfunk: Umwelt und Verbraucher vom 26. August 2010.
  37. Von Unwuchten und Anlaufkurven (Memento vom 20. Dezember 2010 im Internet Archive)
  38. Christian Müßgens: Ökostrom: Lichtblick und VW fehlen Kraftwerkskunden. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 28. März 2019]).
  39. Bereits mehr als 500 ZuhauseKraftwerke von LichtBlick | BHKW-Infothek. Abgerufen am 28. März 2019.
  40. Vertrieb des LichtBlick ZuhauseKraftwerkes ausgesetzt | BHKW-Infothek. Abgerufen am 28. März 2019.
  41. Das ZuhauseKraftwerk kann jetzt käuflich erworben werden | BHKW-Infothek. Abgerufen am 28. März 2019.
  42. BHKW-Infothek: Auch RWE und EnVersum beenden Mikro-KWK-Contracting | BHKW-Infothek. Abgerufen am 28. März 2019.
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  44. Hamburger Abendblatt 28. Mai 2014: Energieversorger LichtBlick droht Volkswagen mit Klage
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  59. enbausa.de: Lichtblick baut Schwarm aus Batteriespeichern auf.
  60. cleanthinking.de: Anreize für Eigenverbrauch mit Photovoltaik und Speicher von Lichtblick.
  61. spiegel.de: Tesla und Lichtblick schmieden Stromspeicher-Allianz.
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  70. Naturschutz im Regenwald durch Ökostrom aus Deutschland - LichtBlick. Abgerufen am 28. März 2019.
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  72. Korrekt, aber nicht sauber. In: die tageszeitung. 12. Juni 2008, abgerufen am 25. Oktober 2008.
  73. Newsletter von Christel Happach-Kasan, Sommer 2010 (Memento des Originals vom 2. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Abruf am 5. August 2013; PDF; 446 kB).
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  75. Online-Beiträge Ökostrom-Tarife sowie Die besten Ökostrom Anbieter des Internet-Portals Utopia.de. Abgerufen im Juli 2021
  76. Hamburger Abendblatt - Hamburg: Eine Million Kunden im Visier. 24. November 2006, abgerufen am 28. März 2019.
  77. Kurzbegründung als PDF auf der Internetseite Nachhaltigkeitspreis.de (Memento des Originals vom 24. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  78. Vorstellung der Preisträger von 2010 auf der Internetseite iku-innovationspreis.de (Memento des Originals vom 24. März 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  79. Deutscher Servicepreis: Kategorie Energie (05.02.2013). Abgerufen am 28. März 2019.
  80. Beitrag zur Auszeichnung auf dem Unternehmensblog (Memento des Originals vom 23. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  81. PM140925 Kundenmonitor DE: 2014 - ServiceBarometer AG. Abgerufen am 28. März 2019.
  82. FOCUS Online: Sechs Kategorien im Test. Abgerufen am 28. März 2019.
  83. Die Gewinner stehen fest (Artikel auf der Internetseite ifat.de) (Memento des Originals vom 23. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  84. Artikel auf Energie und Management (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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