Lilly Luisa Liebesná, auch Lily Luisa Liebesná, (geboren am 18. März 1927 in Lomnice u Tišnova; gestorben im Juli 1944 im KZ Auschwitz-Birkenau) war ein aus der Tschechoslowakei stammendes jüdisches Opfer des Holocausts.

Leben

Lilly Luisa Liebesná, Schwester von Jan Líbezný, entstammt der Familie Liebesný, die in Lomnice u Tišnova seit dem 19. Jahrhundert lebte. Auf dem jüdischen Friedhof in Lomnice befinden sich die Grabsteine des Kaufmanns Moritz Liebesný und seiner Frau Louisa Liebesná aus den 1820er Jahren. Ihr Sohn Otto Liebesný (* 1894) und dessen Ehefrau Markéta Liebesná (* 1898) lebten und arbeiteten in Lomnice, deren Kinder Jan Liebesný, später Jan Líbezný (* 1923) und Lilly Luisa Liebesná wuchsen in Lomnice auf.

Lilly Luisa Liebesná wurde zusammen mit den anderen Familienangehörigen im April 1942 mit dem Transport Ah nach Theresienstadt deportiert, am 18. Mai 1944 mit dem Transport Eb weiter nach Auschwitz-Birkenau. Während der Liquidation des Familienlagers BIIb (Theresienstädter Familienlager) wurde sie zwischen dem 10. Juli und 12. Juli 1944 in der Gaskammer ermordet.

Stolperstein

Am 17. September 2011 wurde vor dem Haus ul. Josefa Uhra 231 in Lomnice, wo sie bis zu ihrer Verhaftung und Deportation lebte, für sie ein Stolperstein gelegt. Der Stolperstein trägt den folgenden Text (hier mit einer Übersetzung):

ZDE ŽILA
LILLY LUISA LIEBESNÁ
NAR. 1927
DEPORTOVÁNA 1942
DO TEREZÍNA
ZAVRAŽDĚNA 1944
V OSVĚTIMI

HIER LEBTE
LILLY LUISA LIEBESNÁ
GEB. 1927
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1944
IN AUSCHWITZ

Das Ereignis, das im Rahmen der „Tage des europäischen Kulturerbes“ (Dny evropského dědictví v Lomnici) stattfand, stieß in der Region auf bedeutendes Echo. Über die Stolperstein-Verlegung in Lomnice berichtete ebenfalls die Onlineausgabe der überregionalen Zeitschrift Literární noviny vom 13. September 2011. Die „Kulturerbe-Tage“ werden in Lomnice alljährlich vom lokalen Verschönerungsverein OSLO veranstaltet, der sich auch für die Stolpersteinverlegung einsetzte. 2011 und 2013 wurden bei der Gelegenheit bisher insgesamt 9 Stolpersteine in der Gemeinde verlegt.

Einzelnachweise

  1. Jana Vojtová: Židé v Lomnici, Vydala obec Lomnice, 2000, S. 20.
  2. Miroslav Kárný: Terezínská pamětní kniha, Terezínská iniciativa, 1995, S. 456.
  3. Lily Luisa Liebesná, Opferdatenbank holocaust.cz
  4. Die Datenbank der Theresienstädter Häftlinge, eine Übersicht über alle Transporte von und nach Theresienstadt der Theresienstadt-Datenbank (siehe Links Unten, sortiert nach verschiedenen Merkmalen), online auf: katalog.terezinstudies.cz/...
  5. Liebesná Lilly Luisa, Portal Kameny zmizelých / Stolpersteine.cz, online auf: stolpersteine.cz Liebesná Lilly Luisa (Memento vom 22. August 2015 im Webarchiv archive.today)
  6. Dny evropského dědictví, Ankündigung des Regionsamtes Südmährischer Kreis, online auf: jizni-morava.cz/... (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)
  7. Dny evropského dědictví v Lomnici, Mitteilung in Místní kultura, hrsg. vom Nationalen Informationszentrum für die Kultur in Regionen, online auf: mistnikultura.cz...
  8. Dny evropského dědictví v Lomnici, Ankündigung in Vox, Zeitung für die Region Tišnov, online auf: vox-cz.cz/ (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)
  9. Kameny zmizelých připomínají na jižní Moravě už 66 osudů, in: brnensky.denik.cz (Brünner Ausgabe der Onlinezeitung denik.cz) vom 11. August 2013, online auf: brnensky.denik.cz/...
  10. Dny evropského dědictví v Lomnici, Kunstmagazin Artalk, 14. September 2011, online auf: artalk.cz/...
  11. Dny evropského dědictví v Lomnici, in: Literární noviny vom 13. September 2011, online auf: literarky.cz/ (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)

Quellen

  • Stolpersteine v Lomnici (Stolpersteine in Lomnice), eine Dokumentation des Lomnicer Verschönerungsvereins „Okrašlovací spolek pro Lomnici a okolí“ (OSLO) über Juden in Lomnice, online auf: oslomnice.cz/...
  • "Liebesná" rodina. Přežil jediný, Abschnitt des Berichtes Kameny zmizelých připomínají na jižní Moravě už 66 osudů, in: brnensky.denik.cz (Brünner Ausgabe der Onlinezeitung denik.cz) vom 11. August 2013, online auf: brnensky.denik.cz/...

Siehe auch

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