Lilly Ronchetti (* 2. November 1928 in Brugg AG; † 8. Januar 1997 in Winterthur) war eine Schweizer Schriftstellerin und Lyrikerin. Sie wird als sensible moderne Dichterin gewürdigt, dabei trotzdem teilweise in die Nähe der Spätromantik gerückt.

Leben

Von 1935 bis zu ihrem Tode verbrachte sie ihr Leben in Winterthur. Nach dem Besuch der Volksschule und dem Diplom an der Kantonalen Handelsschule arbeitete sie von 1947 an bei der Zürcher Kantonalbank, in der sie später als Handlungsbevollmächtigte die Kreditabteilung leitete. Sie schrieb stets nebenher, 1956 erschienen erste Texte (Prosa, Lyrik und journalistische) in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien. Neben zahlreichen literarischen Aufsätzen veröffentlichte sie aber auch in unregelmässigen Abständen insgesamt sechs Gedichtbände und übersetzte ausserdem französische Literatur. Ihre literarischen Vorbilder waren Hilde Domin, über die sie auch schrieb, Rose Ausländer, Günter Eich und Paul Celan.

Auszeichnungen

Werke

  • Lutetia Parisiorum: Gesichtszüge einer Stadt, Frauenfeld, 1969
  • Aufblättern das Schweigen, Hans Frei Verlag, Zürich, 1972
  • Zur Flucht nicht geeignet, Hans Frei Verlag, Zürich, 1975
  • Zwischendinge, St. Arbogast-Verlag, Muttenz, 1980
  • Atemruf, Galerie Obergasse 6, Winterthur, 1981
  • Geheftet an diese Zeit, Cornfeld-Verlag, Basel, 1988
  • Lichtfall, R. G. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 1994
  • Bodoni-Blatt – 2 Gedichte, 1996
  • Gedichte aus dem Nachlass, hg. von der Literarischen Vereinigung, Vogel Verlag, Winterthur 1998
  • Abendwind Gedanken zum Abschied, Markus Steffen, 2003
  • Mein Herz will lauschen, Abendwind Verlag, Reiden, 2006
Übersetzung
  • Der Gefangene von Innsbruck : historische Erzählung (Gabriel Mützenberg), Lilly Ronchetti, Selbstverlag, 1977

Lilly Ronchetti-Preis

Lilly Ronchetti stiftete dem Verband AdS Autorinnen und Autoren der Schweiz testamentarisch den Fonds zur Ausrichtung eines Preises, der bewusst ältere Autoren und Autorinnen fördert. Er wird alle 2 Jahre verliehen an nebenberufliche Schriftsteller und Schriftstellerinnen, die über 40 Jahre alt sind. Neben dem Preisgeld in Höhe von 3'000 CHF für die Lebenshaltung beinhaltet er einen Monat Aufenthalt in Paris, dem Schreibort des AdS.

Preisträger

Einzelnachweise

  1. Lilly Ronchetti im Bücher-Wiki, aufgerufen am 23. Februar 2019
  2. Lilly Ronchetti-Preis, AdS Autorinnen und Autoren der Schweiz
  3. Der Lilly Ronchetti-Preis des AdS geht an Ulrike Ulrich (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 61 kB) AdS, 29. Mai 2011
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