Lindroos-Doppelsterne sind visuelle Doppelsterne mit einem frühen Hauptreihenstern vom Spektraltyp B und einer späten Sekundärkomponente mit einem Spektraltyp F, G, K oder M.
Benannt wurde sie nach dem schwedischen Astronomen Peter Lindroos, welcher den ersten Katalog im Jahre 1986 zusammengestellt hat. Von Interesse bei den Lindroos-Doppelsternen ist vor allem die Sekundärkomponente, da einige dieser Sterne sich in der sogenannten Post-T-Tauri-Stern (PTTS) Phase befinden. Eine Studie im Jahre 2004 konnte 8 Kandidaten erhärten.
Da der ursprüngliche Lindroos-Katalog eine Sammlung visueller Doppelsterne ist, handelt es sich nicht bei allen Systemen um gravitativ gebundene Doppelsterne, sondern in einigen Fällen auch um optische Doppelsterne. Um das junge Alter der Sekundärkomponente zu bestätigen ist es aber nötig, die gravitative Bindung der Doppelsterne zu zeigen weil nur dann beide Komponenten mit hoher Wahrscheinlichkeit dasselbe Alter haben. Die primäre Komponente mit Spektraltyp B kann kein hohes Alter haben (< 150 Mio. Jahre), da sich diese Sterne bereits innerhalb weniger Millionen Jahre von der Hauptreihe weg entwickeln.
Beispiele für Doppelsterne nach Lindroos
Einzelnachweise
- 1 2 K. Peter Lindroos: A study of visual double stars with early-type primaries. Post-T Tauri secondaries. In: Astronomy & Astrophysics. Band 156, Nr. 1, 1986, S. 223–233, bibcode:1986A&A...156..223L.
- ↑ Nuria Huélamo, Ralph Neuhäuser, Beate Stelzer, Rodrigo Supper, Hans Zinnecker: X-ray emission from Lindroos binary systems. In: Astronomy & Astrophysics. Band 359, Nr. 1, 2000, S. 227–241, arxiv:astro-ph/0005348, bibcode:2000A&A...359..227H.
- ↑ N. Huélamo, M. Fernandez, R. Neuhäuser, S. J. Wolk: Rotation periods of Post-T Tauri stars in Lindroos systems. In: Astronomy & Astrophysics. Band 428, Nr. 3, 2004, S. 953–967, doi:10.1051/0004-6361:20034442, arxiv:astro-ph/0408226, bibcode:2004A&A...428..953H.