Lion
Das Schwesterschiff Bison (ca. 1932)
Schiffsdaten
Flagge Frankreich Frankreich
Italien Italien
andere Schiffsnamen

FR 21

Schiffstyp Großzerstörer
Klasse Guépard-Klasse
Bauwerft Ateliers et Chantiers de France, Dünkirchen
Kiellegung 6. August 1928
Stapellauf 5. August 1929
Indienststellung 21. Januar 1931
Verbleib 9. September 1943 selbstversenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 130,2 m (Lüa)
123,1 m (Lpp)
Breite 11,76 m
Tiefgang max. 4,68 m
Verdrängung Standard: 2.436 ts
maximal: 3.220 ts
 
Besatzung 224–236 Mann
Maschinenanlage
Maschine 4 × Penhoët-Kessel
2 × Parsons-Turbine
2 × Welle
Maschinen­leistung 73.738 PS (54.234 kW)
Höchst­geschwindigkeit 38,46 kn (71 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
  • 5 × Sk 13,86 cm L/40 Modell 1923 (5 × 1)
  • 4 × Flak 3,7 cm L/60 Modell 1925 (4 × 1)
  • 6 × Torpedorohr ⌀ 55,0 cm (2 × 3)
  • 28 Wasserbomben,
    4 Werfer, 2 Abwurfgestell

Die Lion war ein Großzerstörer der Guépard-Klasse, der für die französische Marine gebaut wurde und 1931 in Dienst gestellt wurde. Bei der Besetzung Rest-Frankreichs durch deutsche Truppen versenkte die Besatzung das Schiff am 27. November 1942 in Toulon. 1943 stellte die italienische Regia Marina die gehobene Lion als FR 21 wieder in Dienst. Am 9. September 1943 versenkte die italienische Besatzung die Lion dann erneut in La Spezia.

Maschinenanlage

Die Antriebsanlage der Lion bestand aus vier Penhoët-Kesseln und zwei Parsons-Turbinen. Diese trieben über zwei Antriebswellen die beiden Schrauben an. Die Maschinen leisteten 73.738 WPS. Damit konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 38,46 kn (etwa 71 km/h) mit einer Verdrängung von 2.600 ts erreicht werden.

Bewaffnung

Die Hauptartillerie der Lion bestand aus fünf 13,86-cm-Geschützen L/40 des Modells 1923 in Einzelaufstellung. Diese Kanone konnte eine 40,4 Kilogramm schwere Granate über eine maximale Distanz von 19.000 m feuern. Als Flugabwehrbewaffnung verfügte der Zerstörer bei Indienststellung über vier 3,7-cm-Flugabwehrkanonen (L/60) des Modells 1925 in Einzelaufstellung. Diese befanden sich links und rechts neben dem achteren Schornstein. Als Torpedobewaffnung verfügte die Lion über sechs Torpedorohre in zwei Dreiergruppen für den Torpedo 23DT, Toulon.

Einsätze und Verbleib

Am 14. Juni 1940 nahm die Lion am Vorstoß des III. Geschwaders der französischen Mittelmeerflotte unter Vizeadmiral Émile Duplat (1880–1945) mit vier Schweren Kreuzern (Flaggschiff Algerie) und elf Groß-Zerstörern (darunter die Schwesterschiffe Guépard, Valmy, Verdun und Vauban) gegen die ligurische Küste bei Genua teil. Nach der Niederlage Frankreichs verblieb die Lion im Dienst der Marine des Vichy-Regimes. Bei der Besetzung Restfrankreichs durch das Dritte Reich versenkte die Besatzung das Schiff am 27. November 1942 in Toulon.

Italien hob das Schiff 1943 und stellte es für die Regia Marina als FR 21 wieder in Dienst. Nach der Kapitulation Italiens versenkte die italienische Besatzung die FR 21 am 9. September 1943 im Hafen von La Spezia. Dort wurde das Wrack abgebrochen.

Literatur

  • Jean Moulin: Les contre-torpilleurs type Guépard 1928–1942. Marines Éditions 2010, ISBN 2-35743-049-4.
  • Mike J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. Technik, Klassen, Typen. Motorbuchverlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-613-01426-2.
  • John Jordan, Jean Moulin: French Destroyers: Torpilleurs d'Escadre & Contre-Torpilleurs 1922–1956. Seaforth Publishing, Barnsley ISBN 978-1-84832-198-4.
Commons: Guépard-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. 138.6 mm/40 (5.46") Model 1923 Geschützdaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. Oktober 2019. (englisch)
  2. 23 DT, Toulon Torpedodaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. Oktober 2019. (englisch)
  3. Rohwer:Seekrieg, 14. Juni 1940 Mittelmeer
  4. Rohwer:Seekrieg, 27. November 1942 Mittelmeer, Unternehmen Lila
  5. Rohwer:Seekrieg, 8.–11. September 1943 Italien / Mittelmeer
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