Llallagua

Blick auf Llallagua
Basisdaten
Einwohner (Stand) 25.166 Einw. (Volkszählung 2012)
RangRang 29
Höhe 3895 m
Postleitzahl05-0203-0100-3001
Telefonvorwahl(+591)
Koordinaten 18° 25′ S, 66° 35′ W
Llallagua
Politik
DepartamentoPotosí
ProvinzProvinz Rafael Bustillo
Klima

Klimadiagramm Uncía

Llallagua (Quechua: „Llallawa“) ist eine Kleinstadt im Departamento Potosí im Hochland des südamerikanischen Anden-Staates Bolivien.

Lage im Nahraum

Die Stadt Llallagua ist zentraler Ort des Landkreises (bolivianisch: Municipio) Llallagua in der Provinz Rafael Bustillo und liegt auf einer Höhe von 3895 m sechs Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Uncía und dreihundert Kilometer südlich des bolivianischen Regierungssitzes La Paz.

Geographie

Llallagua liegt am Übergang des Hochlandes von Oruro in das Gebirge von Potosí. Die Stadt ist im Norden und Westen von Hochgebirgszügen der Cordillera Central begrenzt. Die Vegetation ist die der Puna, das Klima ein typisches Tageszeitenklima, bei dem die täglichen Temperaturschwankungen größer sind als die monatlichen Schwankungen.

Die mittlere Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 9 °C, die Monatsdurchschnittswerte schwanken zwischen knapp 5 °C im Juni/Juli und 11 °C von November bis März (siehe Klimadiagramm Uncía). Der Jahresniederschlag beträgt 370 mm und fällt vor allem in den Sommermonaten, die aride Zeit mit Monatswerten von maximal 10 mm dauert von April bis Oktober.

Verkehrsnetz

Llallagua liegt in einer Entfernung von 101 Straßenkilometern südöstlich von Oruro, der Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos.

Von Oruro führt die asphaltierte Nationalstraße Ruta 1 in südlicher Richtung 22 Kilometer über Vinto nach Machacamarquita, acht Kilometer nördlich von Machacamarca gelegen. In Machacamarquita zweigt die Ruta 6 in südöstlicher Richtung ab und erreicht über Huanuni und über Passhöhen von mehr als 4.500 m nach 79 Kilometern die Stadt Llallagua. Von dort führt die Ruta 6 weitere 98 Kilometer über Uncía nach Macha. In Macha zweigt eine unbefestigte Landstraße in südwestlicher Richtung ab und führt nach 33 Kilometern bei Ventilla wieder zurück auf die Ruta 1. Von hier aus bis zur Departamento-Hauptstadt Potosí sind es noch einmal 109 Kilometer.

Wirtschaft

Die Zinnbergwerke bei Llallagua gehörten zu den größten und reichsten Erzlagerstätten der Welt, hier gründete der Zinnbaron Simón I. Patiño sein Weltimperium, hier befand sich das größte Bergwerk Lateinamerikas. Nach dem Zusammenbruch des Zinnmarktes in den 1980er Jahren wurden die bolivianischen Bergwerke reprivatisiert und viele nach und nach geschlossen, auch hier in Llallagua und der Nachbarstadt Siglo XX. Heute leben in Siglo XX noch viele Mineros, die auf eigene Faust oder in kleinen Kooperativen in alten Bergwerken unter miserablen Sicherheitsbedingungen arbeiten oder die riesigen Abraumhalden nach Zinnresten durchsuchen.

Bevölkerung

Die Einwohnerzahl der Stadt ist seit dem Rückgang der Zinnproduktion rückläufig, sie ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten um etwa ein Viertel zurückgegangen:

Jahr Einwohner Quelle
1976 23 361 Volkszählung
1992 23 305 Volkszählung
2001 20 065 Volkszählung
2012 25 166 Volkszählung

Die Lebenserwartung im Municipio Llallagua beträgt 58,2 Jahre, die Alphabetisierungsquote bei den über 15-Jährigen liegt bei 83 Prozent.

Literatur

  • Eduardo Galeano: Das Jahrhundert des Sturms (= dritter Band der Trilogie Erinnerung an das Feuer). Peter-Hammer-Verlag, Wuppertal 1988; darin der Absatz 1967, Llallagua, S. 238–239.
  • Victor Montoya: Die Legende vom Tio, Mackinger Verlag, 2013.

Einzelnachweise

  1. Thomas Brinkhoff: City Population
  2. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 1992
  3. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 2001
  4. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 2012 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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