Llanquihue
Llanquihue
Llanquihue auf der Karte von Chile
Koordinaten 41° 15′ 29″ S, 73° 0′ 31″ W
Basisdaten
Staat Chile
Region Región de los Lagos
Stadtgründung 16. Juni 1968
Einwohner 17.591 (2017)
Detaildaten
Fläche 420,8
Bevölkerungsdichte 41,78 Ew./km2
Höhe 55 m
Gewässer Lago Llanquihue
Zeitzone UTC−4
Stadtvorsitz Víctor Angulo Muñoz
Website llanquihue.cl
Lage von Llanquihue in der Región de los Lagos

Llanquihue ist eine Kommune im Süden Chiles. Sie liegt in der gleichnamigen Provinz in der Region de los Lagos. Sie hat 17.591 Einwohner und liegt ca. 25 Kilometer nördlich von Puerto Montt, der Hauptstadt der Region.

Geschichte

Ursprünglich wurde das Gebiet der Kommune von indigenen Völkern bewohnt, unter anderem den Mapuchen. Der Name Llanquihue stammt vom mapudungunen Wort „llanquyn-we“, was so viel bedeutet wie „Ort, an dem man ins Wasser eintauchen kann“. Damit bezieht sich der Name auf den gleichnamigen See, an dessen Ufer Llanquihue liegt, der der zweitgrößte See Chiles ist. Zwischen 1860 und 1863 kam es zur militärischen Besetzung des Gebiets durch die chilenische Armee, bei der die Mapuche vertrieben wurden. Ende des 19. Jahrhunderts siedelten verstärkt deutsche Kolonisten auf dem Gebiet, da es sowohl am See als auch am Ursprung des Río Maullín liegt, der in den Pazifischen Ozean fließt. 1907 wurde die Gemeinde an die Eisenbahn angeschlossen. Da die Stadt damit an die Strecke Santiago-Puerto Montt direkt angeschlossen war, gab dies der Gemeinde, die damals noch Teil von Puerto Varas war, einen großen Schub.

Am 16. Juni 1968 wurde Llanquihue offiziell der Status einer eigenen Kommune zuerkannt, erster Bürgermeister wurde Ewaldo Mödinger.

Demografie und Geografie

Laut der Volkszählung aus dem Jahr 2017 leben in Llanquihue 17.591 Einwohner, davon sind 8627 männlich und 8964 weiblich. 80,8 % leben in urbanem Gebiet, der Rest in ländlichem Gebiet. Neben der Gemeinde Llanquihue gehören mehrere Ortschaften zur Kommune, etwa Totoral, Los Pellines und Loncotoro. Die Kommune hat eine Fläche von 420,8 km² und grenzt im Norden an Frutillar, im Osten und Süden an Puerto Varas und im Westen an Fresia und Los Muermos.

Bedeutend für die Gemeinde ist die Lage sowohl direkt am Lago Llanquihue und am Río Maullín als auch das sich im Hinterland befindliche besondere System an Feuchtgebieten. Auch wenn inzwischen viele der ursprünglich vorhandenen Seen und Tümpel trockengelegt worden sind, leben in den vorhandenen immer noch viele verschiedene Fisch- und Vogelarten. In der jüngeren Vergangenheit haben sich verschiedene Initiativen gebildet, die sich für die Konservation der Feuchtgebiete einsetzen, allerdings konnten bisher nicht viele Fortschritte zum Schutz der Gebiete durchgesetzt werden.

Wirtschaft und Politik

In Llanquihue gibt es 360 angemeldete Unternehmen, davon sind mehrere Lebensmittelkonzerne. In Chile besonders bekannt ist Cecinas Llanquihue, das hauptsächlich Fleisch- und Wurstwaren verarbeitet und herstellt. Des Weiteren befindet sich eine Fabrik des internationalen Lebensmittelkonzerns Nestlé in Llanquihue.

Der aktuelle Bürgermeister von Llanquihue ist Víctor Angulo Muñoz von der christdemokratischen PDC. Auf nationaler Ebene liegt Llanquihue im 56. Wahlkreis, unter anderem zusammen mit Puyehue, Frutillar und Puerto Varas.

Kultur und Tourismus

Auch wenn Llanquihue nicht so bekannt ist wie die beiden Nachbarstädte Frutillar und Puerto Varas, ziehen die Lage am Llanquihuesee und der direkte Blick auf die Vulkane Osorno, Calbuco und Tronador Touristen an. Wichtig ist ebenfalls die deutsche Kolonialisation der Gemeinde, so befindet sich im Ortsteil Totoral das Denkmal „Unsern Ahnen“. Außerdem stehen in der Gemeinde Häuser im deutschen Stil. Auch einige kulturelle Bräuche wurden von den deutschen Kolonisten übernommen, so wird jedes Jahr im Januar das sogenannte „Bierfest“ gefeiert, und im Dezember gibt es einen kleinen Weihnachtsmarkt. Außerdem wird in Llanquihue regelmäßig im Februar das „Vive Verano“ Festival gefeiert.

Fotogalerie

Commons: Llanquihue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nombres de lugar indigenas de Osorno, Llanquihue y Chiloé (Chile). (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 3. Juli 2006; abgerufen am 5. Dezember 2020 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Comuna de Los Lagos se une a importante red de municipios ante el cambio climático. Abgerufen am 5. Dezember 2020 (spanisch).
  3. El Mostrador: Valor Empresario: el origen alemán y el factor sureño detrás del éxito de Cecinas Llanquihue. 11. Oktober 2016, abgerufen am 5. Dezember 2020 (spanisch).
  4. WEB DISEMINACIÓN CENSO 2017. Abgerufen am 5. Dezember 2020.
  5. Fundación Legado trabaja para proteger humedales de Llanquihue. Abgerufen am 5. Dezember 2020 (spanisch).
  6. ADALYTICS. Abgerufen am 5. Dezember 2020.
  7. Autoridades de la Comuna. Abgerufen am 5. Dezember 2020 (spanisch).
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