Lodewijk Frans Asscher (* 27. September 1974 in Amsterdam) ist ein niederländischer Jurist und Politiker der Partij van de Arbeid (PvdA). Von November 2012 bis Oktober 2017 war er Vizepremierminister und Minister für Soziales und Arbeit im Kabinett Rutte II.
Herkunft
Lodewijk Asscher stammt väterlicherseits aus einer bekannten jüdischen Familie. Sein Urgroßvater Abraham Asscher war einer der Vorsitzenden des Judenrates Amsterdam und sein Onkel Edward Asscher ist Unternehmer (Koninklijke Asscher Diamant Maatschappij) und ehemaliges Mitglied der Ersten Kammer für die VVD. Seine Mutter, Irene Asscher-Vonk, war ebenfalls Dozentin für Rechtswissenschaft und war Mitglied des Sozialökonomischen Rates (SER); sein Onkel Hans Vonk war ein bekannter Dirigent.
Leben
Lodewijk Asscher studierte an der Universität von Amsterdam Rechtswissenschaften und wurde dort promoviert. Bis 2006 war er an derselben Universität Dozent für IT-Recht.
2002 wurde er in den Gemeinderat von Amsterdam gewählt, 2004 wurde er auch Fraktionsvorsitzender. Von 2006 bis 2010 und von 2010 bis 2012 war er Beigeordneter (wethouder) unter anderem für Finanzen. Wegen des vorzeitigen Wegganges von Bürgermeister Job Cohen war er 2010 dreieinhalb Monate kommissarischer Bürgermeister der Hauptstadt. Im November 2012 wurde Asscher niederländischer Vizepremierminister und Minister für Soziales und Arbeit.
Bei der Parlamentswahl in den Niederlanden 2017 erreichte die PvdA, deren Parteiführer Asscher seit 2016 ist, ihr historisch schlechtestes Ergebnis. Sie erzielte lediglich 5,7 Prozent der Stimmen und erhielt nur noch 9 Mandatssitze in der Zweiten Kammer.
Lodewijk Asscher ist verheiratet und hat drei Kinder.
Weblinks
- Eigenes Blog (ndl.)
- Asscher auf government.nl (engl.)
- L.F. (Lodewijk) Asscher, Parlement & Politiek (ndl.)
- Seite über Asscher bei der Regierung der Niederlande (niederländisch)
Einzelnachweise
- ↑ Absturz einer Volkspartei, Faz.net, abgerufen am 16. März 2017.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Job Cohen | Bürgermeister von Amsterdam (kommissarisch) 2010 | Eberhard van der Laan |