Als Iwan Lokomofeilow (auch Iwan Feilowitsch) wurde in Witzen in der DDR ein fiktiver sowjetischer Arbeiter oder Neuerer bezeichnet, der angeblich eine Lokomotive aus einem Block Stahl gefeilt hatte.

Die dahinterstehende Aussage ist die, dass mit unsinnig großem Material-Einsatz (ein Block Stahl) und unsinnig großem personellen Einsatz (ein Mann feilt) eine Aufgabe bewältigt wird, die unter Verwendung von gegenwärtiger Technologie mit wesentlich weniger Personal- und Material-Einsatz erledigt werden kann.

In einem Witz wird erzählt, dass der Saporoshez von Iwan Feilowitsch handgefertigt wird.

Einzelnachweise

  1. Jochen Schmidt: Schneckenmühle: Langsame Runde. C. H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-64699-7, S. 96 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche): „Wer war der erste Held der Sowjetunion? Iwan Lokomofeilow, der hat eine Lok aus einem Stück gefeilt.“
  2. Dirk Suckow: Das Flugwesen entwickelt sich. Ein Zeugnis sowjetischen Luftfahrtkultes in Vilnius stellt Dirk Suckow vor. In: Mitropa (= Christian Lübke / Stefan Troebst / Christine Gölz [Hrsg.]: Jahresheft des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)). 2017, ISSN 2191-1401, S. 43 (leibniz-gwzo.de [PDF; 6,4 MB]): „Fiktive sowjetische Genossen und deren Tun waren in der DDR nicht selten Gegenstand augenzwinkernder Kommentare auf die behauptete Vorbildfunktion der UdSSR. […] So etwa im Fall des vermeintlichen Neuerers Iwan Lokomofeilow, von dem es hieß, er habe als Erster eine voll funktionsfähige Lokomotive aus einem einzigen Stück gearbeitet.“
  3. Corina Bomann: Und morgen am Meer. Ueberreuter, Berlin 2013, ISBN 978-3-7641-9004-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [Saporoschez-Witz], „Warum dauert es dreißig Jahre, bis man einen bekommt?“ „Weil Iwan Feilowitsch ihn mit einer Handfeile aus einem Stahlblock raspelt.“).
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