Lomatium | ||||||||||||
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Lomatium parryi | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lomatium | ||||||||||||
Raf. |
Lomatium ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Die seit 2018 100 bis 120 Arten sind hauptsächlich in Nordamerika verbreitet.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Lomatium-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Alle Arten sind sehr langlebig; von einigen Exemplaren ist bekannt, dass sie über 100 Jahre alt sind. Als Überdauerungsorgane werden Pfahlwurzeln oder tiefliegende Pflanzenknollen gebildet. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl bis wollig behaart. Bei einigen Arten sind Stängel nicht erkennbar, bei anderen Arten ist selbständig aufrechte Stängel einfach oder verzweigt. Am Stängelgrund einiger Arten befindet sich ein faseriger Schopf aus abgestorbenen Blattscheiden.
Die Laubblätter sind in Blattscheiden, Blattstiele und Blattspreiten gegliedert. Die Blattspreiten sind sehr unterschiedlich geformt: einfach und länglich, dreieckig-eiförmig oder verkehrt-eiförmig; ein- bis mehrfach fiederteilig oder ein- bis mehrfach dreizählig zusammengesetzt. Die Blattsegmente sind sehr unterschiedlich geformt.
Es ist keine giftige Lomatium-Art bekannt.
Generative Merkmale
Es sind deutliche Blütenstandsschäfte vorhanden. Die Blüten stehen in deutlich doppeldoldigen Blütenständen zusammen. Hüllblätter fehlen. Die Hüllchenblätter sind meist vorhanden und auffällig, seltener fehlend. Die Strahlen sind ausgebreitet bis aufrecht und meist an ihrer Basis geflügelt.
Die Blüten überwiegend zwittrig und fünfzählig. Kelchzähne fehlen. Die fünf freien, weißen, gelben oder purpurfarbenen Kronblätter sind breit und verschmälern sich nach oben hin. Es sind fünf Staubblätter vorhanden. Der zweikammerige Fruchtknoten ist unterständig. Es sind zwei Narben vorhanden.
Es werden Doppelachänen gebildet. Die linealischen bis verkehrt-eiförmigen Einzelfrüchte sind von Vorne bis zum Rücken abgeflacht. Die Hauptrippen am Rand der flachen Spaltfrucht sind breit bis schmal, dünn oder dick geflügelt oder manchmal fadenförmig. Die rückenständigen Hauptrippen springen deutlich vor. Es gibt je Rippeninterval ein bis mehrere Ölstriemen. Der Fruchthalter ist frei und bis zum Grund gespalten oder es ist eine korkige Leiste entlang der Mitte der Einzelfrucht vorhanden. Die Samen sind flach bis konkav.
Systematik und Verbreitung
Taxonomie
Die Gattung Lomatium wurde 1819 durch Constantine S. Rafinesque-Schmaltz in Journal de Physique, de Chimie, d'Histoire Naturelle et des Arts, Band 89, Seite 101 aufgestellt. Typusart ist Lomatium villosum Raf. Der Gattungsname Lomatium leitet sich aus dem Griechischen ab und bezieht sich darauf, dass die Frucht von einem deutlichen Flügel umrandet wird. Synonyme für Lomatium Raf. sind: Cogswellia Spreng., Cusickia M.E.Jones, Cynomarathrum Nutt., Euryptera Nutt. ex Torr. & A.Gray, Leibergia J.M.Coult. & Rose, Leptotaenia Nutt. ex Torr. & A.Gray.
Zur Gattung Lomatium sind drei Monographien wichtig: Mildred E. Mathias: A revision of the genus Lomatium. In: Annals of the Missouri Botanical Garden, Volume 25, 1937/8, S. 225–297; John Merle Coulter, Joseph Nelson Rose: Umbelliferae In: Contributions from the United States National Herbarium, Volume 7, 1, 1900; Mark Schlessman: Systematics of Tuberous Lomatiums. In: Systematic Botany Monographs, Volume 4, 1984.
Äußere Systematik und botanische Geschichte
Die Gattung Lomatium gehört zur Tribus Selineae in der Unterfamilie Apioideae innerhalb der Familie Apiaceae. Die nordamerikanischen Arten von Peucedanum s. l. sind beispielsweise in Lomatium Raf. oder Cymopterus Raf. ausgegliedert worden. Zur Gattung Orogenia S.Wats. gehören nur noch zwei Arten, die dritte Art wurde 2017 zu Lomatium gestellt.
Arten und ihre Verbreitung
Die Lomatium-Arten sind hauptsächlich in Nordamerika verbreitet. Wenige Arten kommen auch in Mexiko vor. Keine Art gilt als invasive Pflanze.
Viele Lomatium-Arten kommen nur einem kleinen Gebiet vor. Zwischen 1973 und 2016 wurden 13 Arten erstbeschrieben. 2017 erfolgten durch Feist et al. einige Neukombinationen. Auch 2018 sowie 2019 wurden neue Arten beschrieben und Taxa im Rang verändert.
Die Lomatium-Arten sind genetisch klar definiert, es sind keine Übergänge bekannt. In der Gattung Lomatium sind keine Hybriden bekannt.
Es werden Verwandtschaftsgruppen diskutiert, die als Komplex bezeichnet werden. Beispielsweise Lomatium grayi-Komplex oder Lomatium brevifolium-Komplex.
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Nutzung
Verwendung als Nahrungsmittel
Von einigen Lomatium-Arten (beispielsweise Lomatium ambiguum, Lomatium canbyi, Lomatium cous, Lomatium dissectum, Lomatium eurycarpum, Lomatium farinosum, Lomatium foeniculaceum, Lomatium gayeri, Lomatium gormanii, Lomatium grayi, Lomatium macrocarpum, Lomatium nudicaule, Lomatium triternatum, Lomatium utriculatum) wurden von einigen Stämmen der nordamerikanischen indigenen Völker Pflanzenteile gegessen:
Für einige nordamerikanische Stämme war Lomatium ambiguum ein Hauptnahrungsmittel und ist eine von den beiden Lomatium-Arten, die am vielseitigsten verwendet wurde. Die unterirdischen Pflanzenteile wurden roh oder gegart gegessen. Die unterirdischen Pflanzenteile können auch getrocknet und gemahlen werden; mit diesem Pulver kann man beispielsweise Suppen würzen. Die Samen können gemahlen werden oder roh gegessen werden. Die Blütenstände und die oberen Blätter kann man verwenden um Salate oder Suppen etc. zu würzen.
Lomatium macrocarpum war für einige nordamerikanische Stämme ein Hauptnahrungsmittel und ist eine von den beiden Lomatium-Arten, die am vielseitigsten verwendet wurde. Die unterirdischen Pflanzenteile wurden meist geschält vor dem garen oder essen. Die getrockneten unterirdischen Pflanzenteile können gemahlen werden und zum Kuchenbacken verwendet werden. Die Samen werden roh oder gegart gegessen und sind sehr nährstoffreich. Die gemahlenen Samen werden als Gewürz beim Brotbacken oder beispielsweise zum würzen von Suppen verwendet. Obwohl die Samen relativ kleinen sind, kann man sie trotzdem leicht ernten. Aus den Blättern, Stängeln und Blüten kann man einen Tee machen.
Verwendung als Heilpflanze
Von einigen Lomatium-Arten (beispielsweise Lomatium ambiguum, Lomatium dissectum, Lomatium macrocarpum, Lomatium nudicaule, Lomatium triternatum, Lomatium utriculatum) wurden die medizinischen Wirkungen untersucht. Sie wurden schon in der Volksmedizin verwendet.
Quellen
Literatur
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- Lincoln Constance, Margriet Wetherwax, 2017. In Jepson Flora Project (eds.) Jepson eFlora: Lomatium online Revision 5.
- E. E. George, Donald H. Mansfield, J. F. Smith, R. L. Hartman, S. R. Downie, C. E. Hinchliff: Phylogenetic analysis reveals multiple cases of morphological parallelism and taxonomic polyphyly in Lomatium (Apiaceae). In: Systematic Botany, Volume 39, 2014, S. 662–675.doi:10.1600/036364414X680843
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- Mildred E. Mathias: A revision of the genus Lomatium. In: Annals of the Missouri Botanical Garden, Volume 25, 1937/8, S. 225–297. doi:10.2307/2394480
- John Merle Coulter, Joseph Nelson Rose: Umbelliferae In: Contributions from the United States National Herbarium, Volume 7, 1, 1900.
- Mark A. Schlessman: Systematics of Tuberous Lomatiums. In: Systematic Botany Monographs, Volume 4, American Society of Plant Taxonomists, 1984, ISBN 978-0912861043. doi:10.2307/25027598
Einzelnachweise
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- 1 2 3 4 Einträge zu Lomatium bei Plants For A Future
Weiterführende Literatur
- E. George, Donald H. Mansfield, James F. Smith, R. Hartman, S. Downie, C. Hinchliff: Phylogenetic analysis reveals multiple cases of morphological parallelism and taxonomic polyphyly in Lomatium (Apiaceae). In: Systematic Botany, Volume 39, Issue 2, 2014, S. 662–675.
- James F. Smith, Donald H. Mansfield, McKayla Stevens, Edgar Sosa, Mary Ann E. Feist, Stephen R. Downie, Gregory M. Plunkett, Mark Darrach: Try Tri again? Resolving species boundaries in the Lomatium triternatum (Apiaceae) complex. In: Journal of Systematics and Evolution, Volume 56, Issue 3, 2018, S. 218–230. doi:10.1111/jse.12418
- McKayla Stevens, Donald H. Mansfield, James F. Smith, M. A. E. Feist Resolving the Anomaly of Lomatium anomalum: Discovery of a New Species in Southwestern Idaho (U.S.A.), Lomatium andrusianum (Apiaceae). In: Journal of the Botanical Research Institute of Texas, Volume 12, 2018, S. 1–15.
Weblinks
- Lomatium bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Natural Resources Conservation Service des United States Department of Agriculture = USDA: Introduction to Bradshaw’s lomatium, a Federally-listed Endangered Species, and a Key and Photo Guide to the Lomatium Species that Occur within its Range. und Introduction to Cook’s lomatium, a Federally-listed Endangered Species, and a Key and Photo Guide to the Lomatium Species that Occur within its Range.
- Datenblatt - Lomatium bei USDA.