Der Lomonossow-Effekt tritt während eines Venustransits vor der Sonne auf und zeigt das Vorhandensein einer Atmosphäre auf der Venus.
Der Effekt wird hervorgerufen durch die Brechung des Sonnenlichts in den oberen Atmosphärenschichten der Venus und ist damit der irdischen Dämmerung vergleichbar. Er ist kurz vor dem so genannten zweiten und kurz nach dem dritten Kontakt sichtbar als schmaler Ring um den Planeten, der zu diesen Zeitpunkten als schwarze Scheibe vor der Sonne steht.
Grundsätzlich könnte der Effekt wegen des möglichen Sonnentransits bei beiden unteren Planeten auftreten. Da der Effekt jedoch nur bei der Venus zu beobachten ist, folgt daraus, dass Merkur keine Atmosphäre im üblichen Sinn hat.
Die Entdeckung des Effekts wird Michail Wassiljewitsch Lomonossow zugeschrieben, daher stammt auch die Namensgebung insbesondere im deutschen Sprachraum. Lomonossow will ihn beim Venustransit am 6. Juni 1761 beobachtet haben. Neuere Forschungen postulieren aber, dass er höchstwahrscheinlich nur optische Phänomene falsch interpretierte, die aus der damaligen Qualität der Teleskope resultierten.
Siehe auch
Einzelnachweise
- 1 2 http://www.spektrum.de/alias/wunder-des-weltalls/der-lomonossow-effekt/1153552 Leserbild zum Venustransit am 6. Juni 2012 mit Erklärung. Abgerufen am 4. Juli 2016.
- 1 2 Pasachoff, Jay M.; Sheehan, William: Lomonosov, the discovery of Venus's atmosphere, and the eighteenth-century transits of Venus. In: AA (Hopkins Observatory, Williams College, Williamstown, Mass. 01267, USA) (Hrsg.): Journal of Astronomical History and Heritage (Vol. 15, No. 1). USA 2012, ISSN 1440-2807, S. 3–14, bibcode:2012JAHH...15....3P.
- ↑ https://www.nasa.gov/feature/goddard/scientists-study-venus-atmosphere-through-transit Beschreibung des Effekts (engl.). Die Benennung nach Lomonossow ist fast nur im dt. Sprachraum gebräuchlich. Abgerufen am 4. Juli 2016.
- ↑ http://www.venusdurchgang.com/Index.html Bilder und Kommentare zum Venustransit 2012