Lorenz Riedmiller (* 19. Oktober 1880 in Egg an der Günz; † 5. Juli 1960 in Memmingen) war ein deutscher Politiker der SPD. In einigen Quellen, so den stenographischen Protokollen der Weimarer Nationalversammlung, wird der Nachname mit „Riedmüller“ bezeichnet.
Leben und Beruf
Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete Riedmiller als Landarbeiter.
Abgeordneter
Riedmiller gehörte 1919/20 der Weimarer Nationalversammlung an. Am 28. März 1919 sprach er sich in der Nationalversammlung gegen die Wiedereinführung der Sommerzeit aus, weil diese die Nachtruhe der Landarbeiter verkürze. Die Reichsregierung hielt aber trotzdem an ihrem Plan fest, weil der Kohlenmangel (und die damit verbundene Energiekrise) eine längere Taghelle erforderten. Anschließend war er bis 1924 Reichstagsabgeordneter. 1922-1933 war er Parteisekretär für den SPD-Unterbezirk Köln, von 1927 bis 1933 Stadtverordneter in Köln. 1933 Verhaftung, kurze Haft in Köln, Juni 1933-Dez. 1933 KZ Esterwegen, 1935 Verurteilung zu 30 Monaten Zuchthaus und März 1936-Sept. 1938 Zuchthaus Siegburg, Nov. 1939-Febr.1940 Schutzhaft in Augsburg. August 1944-April 1945 KZ Dachau. Von 1946 bis 1950 war er Landtagsabgeordneter in Bayern.
Öffentliche Ämter
Von 1948 bis 1952 war Riedmiller Oberbürgermeister von Memmingen.
Ehrungen
Nach Lorenz Riedmiller ist der Riedmillerweg in Memmingen benannt.
Literatur
- Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3., erheblich erweiterte und überarbeitete Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1.
Weblinks
- Literatur von und über Lorenz Riedmiller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lorenz Riedmiller in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
Einzelnachweise
- ↑ BIORAB Weimar - Online
- ↑ Schwarz, Max: MdR Biographisches Handbuch der deutschen Reichstage. S. 737