Lorgues
Devise: Force et Fidélité
Staat Frankreich
Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Département (Nr.) Var (83)
Arrondissement Draguignan
Kanton Vidauban
Gemeindeverband Dracénie Provence Verdon Agglomération
Koordinaten 43° 30′ N,  22′ O
Höhe 70–343 m
Fläche 64,37 km²
Einwohner 9.280 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 144 Einw./km²
Postleitzahl 83510
INSEE-Code 83072
Website www.mairiedelorgues.fr

Blick auf Lorgues

Lorgues (provenzalisch Lorgué) ist eine französische Gemeinde mit 9280 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Var in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Sie gehört zum Arrondissement Draguignan und ist Mitglied im Gemeindeverband Dracénie Provence Verdon Agglomération. Die Bewohner werden Lorguais und Lorguaises genannt.

Geographie

Lorgues liegt in der Provence, etwa zehn Kilometer südwestlich von Draguignan in hügeliger Gegend, umgeben von Weinbergen und Olivenbäumen, im Zentrum des Var zwischen dem Mittelmeer und den Gorges du Verdon. Die Täler des Argens und der Florièye bilden die natürlichen Grenzen der Gemeinde.

Umgeben wird Lorgues von den sieben Nachbargemeinden:

Flayosc Draguignan
Saint-Antonin-du-Var Taradeau
Le Thoronet Le Cannet-des-Maures Vidauban

Geschichte

Im Jahr 986 wurde die im Mittelalter bedeutende Stadt Lonicus genannt, später de Loneges. Die Mönche der Abtei Le Thoronet und die Johanniter besaßen zahlreiche Güter in der Gemeinde. Ludwig II. von Anjou verlieh dem Ort die kommunalen Freiheitsrechte.

Bevölkerungsentwicklung

Lorgues: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2016
Jahr  Einwohner
1793
 
5.509
1800
 
4.923
1806
 
5.015
1821
 
5.418
1831
 
5.444
1836
 
5.028
1841
 
4.196
1846
 
4.603
1851
 
4.705
1856
 
4.434
1861
 
4.634
1866
 
4.729
1872
 
4.436
1876
 
4.210
1881
 
4.269
1886
 
3.762
1891
 
3.494
1896
 
3.196
1901
 
3.197
1906
 
3.141
1911
 
3.062
1921
 
2.517
1926
 
2.685
1931
 
2.707
1936
 
2.679
1946
 
2.613
1954
 
2.817
1962
 
2.865
1968
 
3.401
1975
 
4.173
1982
 
5.196
1990
 
6.340
1999
 
7.319
2006
 
8.550
2011
 
9.004
2016
 
8.968
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999, INSEE ab 2006
Ammerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche und ehemalige Stiftskirche Saint-Martin überrascht durch ihre Ausmaße. Sie ist eine der größten des Departements. Die Kirche wurde im 18. Jahrhundert im neoklassischen Stil erbaut. Der Kirchturm mit quadratischem Grundriss stammt aus dem 11. und 13. Jahrhundert. Im Inneren der dreischiffigen Kirche befindet sich unter anderem ein bemerkenswerter Hauptaltar, der an seinen Ecken mit Mädchen- und Engelsköpfen geschmückt ist, sowie eine Madonna des Bildhauers Pierre Puget. Die Kirche ist seit 1997 als Monument historique klassifiziert.
  • Dolmen und ligurische Oppida zeugen von der prähistorischen Besiedlung der Region. Der kleine Dolmen von Peycervier liegt westlich des Dorfes.
  • Der ehemalige Konvent der Ursulinen datiert aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Die beiden Tore sind seit 1948 als Monument historique eingeschrieben.
  • Das Pfarrhaus stammt aus dem 18. Jahrhundert. Sein Eingangsportal ist seit 1949 als Monument historique eingeschrieben.
  • Die Befestigungsanlage von Lorgues wurde vermutlich im 14. Jahrhundert auf der Trasse älterer Befestigungsanlagen neu errichtet. Bereits 1569 wurden Häuser an die Ringmauern angebaut. Die Türme wurden im 17. Jahrhundert umgebaut. Einer diente als Gefängnis, ein anderer diente zwischen 1615 und 1623 zur Installation des Glockenturms. Die Gräben wurden in den 1610er Jahren zugeschüttet.
  • Die maurischen Badeanlagen aus dem achten und neunten Jahrhundert sind seit 1949 als Monument historique eingeschrieben.
  • Die Ruinen der Burg in Saint-Ferréol datieren aus dem 11. Jahrhundert. Die einzige Urkunde, in der das „castrum quod nominant Calemarzo“ erwähnt wird, ist nicht datiert, lässt sich aber auf das 11. Jahrhundert schließen. Die Villa von Lorgues, die damals von ihr abhängig war, wird 1197–1198 als „Castellum“ beschrieben, was wahrscheinlich auf die Aufgabe der befestigten Stätte von Calamars hinweist, deren Name in einem kleinen Tal südwestlich der Höhe erhalten geblieben ist.
  • Die Kapelle Notre-Dame de Belval ist seit 1929 als Monument historique klassifiziert.
  • Die Ruine der Kapelle Notre-Dame de Florieye datiert auf das 13. Jahrhundert.
  • Der Brunnen an der Place des Ormes ist seit 1926 als Monument historique eingeschrieben.

Persönlichkeiten

  • Die provenzalischen Schriftsteller Casimir Dauphin (1820–1888) und Marius Trussy (* 1797) wurden in Lorgues geboren.
  • Grégoire Mourre (1762–1832) stammte aus Lorgues. Er war ein hoher französischer Beamter in der Zeit von Revolution, erstem Kaiserreich und Restauration.
  • François-Joseph-Edwin Bonnefoy (1836–1920), Bischof von La Rochelle und Erzbischof Aix, wurde in Lorgues geboren.
Commons: Lorgues – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Notice Communale Lorgues. EHESS, abgerufen am 12. Oktober 2023 (französisch).
  2. Populations légales 2016 Commune de Lorgues (83072). INSEE, abgerufen am 12. Oktober 2023 (französisch).
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