Lothar Blanvalet (* 12. August 1910 in Berlin; † 17. Januar 1979 ebenda; Pseudonym: Heino Willberg) war ein deutscher Verleger. 1935 gründete er den Blanvalet Verlag.

Leben

Blanvalet stammte aus einer Hugenotten-Familie, die seit dem 17. Jahrhundert in Berlin lebte. Er wollte Schauspieler werden und wirkte als Jugendlicher an der Inszenierung einiger Stücke mit. Auf Wunsch seiner Familie trat er stattdessen eine Lehrstelle in einem Berliner Verlag an. 1935 gründete er den nach ihm benannten „Buchwarte-Verlag Lothar Blanvalet“ mit Sitz in Berlin. Zu den ersten Werken, die Blanvalet verlegte, zählten Titel zum Thema Fußball.

Kommerziellen Erfolg verzeichnete Blanvalet in den 1950er Jahren mit der Romanreihe „Angélique“. 1974 verkaufte Blanvalet sein Unternehmen aus Altersgründen an die Verlagsgruppe Bertelsmann, um die „Fortführung seines verlegerischen Lebenswerks“ sicherzustellen. Blanvalet war auch immer wieder politisch aktiv. So organisierte er 1948 eine antikommunistische Demonstration in Berlin und veröffentlichte kritische Flugschriften anlässlich der Berlin-Blockade.

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Einzelnachweise

  1. In manchen Quellen wird statt 1979 das Jahr 1980 genannt.
  2. Bestes Stück. In: Der Spiegel. Nr. 49, 1967 (spiegel.de [abgerufen am 16. Januar 2015]).
  3. 1 2 3 Ein Schnellschuß. In: Der Spiegel. Nr. 30, 1954 (spiegel.de [abgerufen am 16. Januar 2015]).
  4. Wolfgang Goldhan: Studien zur Berliner Musikgeschichte: Eine Bestandsaufnahme. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, 1988, S. 187.
  5. 1 2 Daniela Völker: Das Buch für die Massen. Taschenbücher und ihre Verlage. Hrsg.: Stefan Neuhaus. Tectum, Marburg 2014, ISBN 978-3-8288-3353-1, S. 196–197.
  6. Hartmut Panskus: Wer Angélique sagt, muss auch Blanvalet sagen. In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. Band 157, Teil 5, 1990, S. 709 ff.
  7. Jan Philip Holtmann: Pfadabhängigkeit strategischer Entscheidungen. Eine Fallstudie am Beispiel des Bertelsmann-Buchclubs Deutschland. Kölner Wissenschaftsverlag, Köln 2008, ISBN 978-3-937404-57-8, S. 129.
  8. Der Literat. Bände 17–18, 1975, S. 282.
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