Louis Ernst Grünewald (* 21. Juni 1851 in Hannover; † 18. April 1933 in Hannover) war ein deutscher Kaufmann und Aufsichtsratsvorsitzender der Vereinsbrauerei Herrenhausen. Gemeinsam mit seinem Sohn Friedrich Grünewald betrieb er 1906 die Fusion der beiden Brauereien Hannoversche Actien-Brauerei mit der Aktiengesellschaft Vereinsbrauerei Herrenhausen, der heutigen Privatbrauerei Herrenhausen.
Leben
Familie
Louis Ernst Grünewald war der Sohn des Tierarztes des Herzogs von Cambridge und einer geborenen Eichwede, deren Familie an der Bronzegießerei Bernstorff & Eichwede beteiligt war. Sein Sohn Friedrich Grünewald sollte später ebenfalls eine „historische“ Rolle in der Geschichte der Brauerei in Herrenhausen für sich beanspruchen.
Werdegang
Louis Ernst Grünewald besuchte das Rats-Gymnasium in Hannover. Nach seinem Abitur diente er freiwillig für ein Jahr bei den Königs-Ulanen. Anschließend wurde er mit Erfolg als Kaufmann im Handel mit Leinen tätig, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts noch eine bedeutende wirtschaftliche Rolle im Raum Hannover spielte.
1890 zog sich Grünewald aus seinen Geschäften mit Leinen zurück – er hatte den kommenden Rückgang dieses Wirtschaftszweiges vorausgesehen. Stattdessen setzte er auf die aufblühenden Brauereigeschäfte: 1891 trat er in die „Aktiengesellschaft Vereinsbrauerei Herrenhausen“ ein, während im selben Jahr das ehemalige Dorf Herrenhausen in die Stadt Hannover eingemeindet wurde.
Schon zwei Jahre später wurde Louis Ernst Grünewald 1893 in den Aufsichtsrat der Vereinsbrauerei gewählt. Zugleich war Grünewald beteiligt an der Uelzener Bierbrauerei-Gesellschaft, in der sein Sohn Friedrich ab 1899 anfänglich tätig wurde. Nachdem Friedrich in die Hannoversche Actien-Brauerei gewechselt hatte, vollzogen der Vater für die Vereinsbrauerei in Herrenhausen und der Sohn als Direktor der Actien-Brauerei 1906 die Fusion der beiden Brauereien. Für das nun größere Unternehmen wurde Friedrich Grünewald ebenfalls Direktor.
Louis Ernst Grünewald, Aufsichtsratsvorsitzender bis zu seinem Tode, starb am 18. April 1933.
Literatur
- Rudolf Cyperrek: 100 Jahre Herrenhäuser, Festschrift nach archivalischen Vorarbeiten von Helmut Millies, hrsg. von der Brauerei Herrenhausen GmbH, Hannover-Herrenhausen, Wiesbaden: Verlag für Wirtschaftspublizistik H. Bartels KG, 1968, S. 22–32 sowie Anhang Zur Geschichte der Brauerei Herrenhausen GmbH
- Waldemar R. Röhrbein: GRÜNEWALD, Friedrich. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 138f.
- Waldemar R. Röhrbein: Grünewald, Friedrich. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 238.
Weblinks
- Christian Schulz-Hausbrandt, Holger Bock (Geschäftsführer): Tradition, Unterseite der Privatbrauerei Herrenhausen GmbH auf herrenhaeuser.de, zuletzt abgerufen am 10. August 2012
- Matthias Schmitt (Vorstand): Los 1178, Uelzener Bierbrauerei-Gesellschaft, Auktionskatalog mit einer Aktie der betreffenden Brauerei auf einer Unterseite der HWPH Historisches Wertpapierhaus AG, zuletzt abgerufen am 10. August 2012
Einzelnachweise und Anmerkungen
- 1 2 3 Waldemar R. Röhrbein: GRÜNEWALD, Friedrich (siehe Literatur)
- 1 2 3 4 5 6 Rudolf Cyperrek: 100 Jahre Herrenhäuser (siehe Literatur)
- ↑ Anmerkung: Als Sterbedatum nennt das Hannoversche Biographische Lexikon hier abweichend den 17. April 1933
- 1 2 Anmerkung: Aus der Festschrift, die als alleinige Literatur sowohl im Hannoverschen Biographischen Lexikon als auch im Stadtlexikon Hannover angegeben wird, geht abweichend lediglich die Mitgliedschaft im Aufsichtsrat hervor
- ↑ Christian Schulz-Hausbrandt, Holger Bock (Geschäftsführer): Tradition (siehe Weblinks)